Eduard setzt seinen Erfolgskurs der Kooperationen weiter fort und beschert uns auf diesem Weg eine F-86F in 1:48. Woher die ursprünglichen Formen stammen und mit was Eduard den Bausatz aufpeppt haben wir uns angeschaut.
Mit der F-86 erwartet uns einer der bekanntesten und verbreitetesten Jets aus der ersten Phase des kalten Krieges. Die ersten Planungen und Überlegungen wurden bei North American zur F-86 bereits in den ersten Monaten des Jahres 1945 durchgeführt, als der zweite Weltkrieg also noch in vollem Gange war. Der Jungfernflug des Prototyps XP-86 fand am 01.10.47 statt. Während des Koreakrieges war die F-86 der einzige westliche Jäger, der es tatsächlich mit den MiG-15 aufnehmen konnte. Dies führte dazu, dass während des Koreakrieges 792 MiGs von F-86 abgeschossen wurden, wobei nur 78 F-86 im Gegenzug verloren gingen. Neben dem Koreakrieg diente die F-86 noch bei einer Vielzahl anderer Nutzer (darunter z.B. auch Deutschland) in diversen militärischen Konflikten. In Lizenz wurde die Sabre von Canadair und Commonwealth Aircraft Corporation (CAC) gebaut.
Der Bausatz basiert auf dem Hasegawa Kit „PT13“ aus dem Jahre 1996. Trotz des Alters von 20 Jahren kann der Kit aber durchaus noch mithalten, wobei er natürlich noch durch Goodies von Eduard verfeinert wird.
Die Gravuren sind durchaus fein ausgeführt und wissen zu gefallen. Das als Spritzguß ausgeführte Cockpit kann nicht mehr ganz mithalten, aber soviel sei schon mal verraten : Eduard spendiert dem Piloten dafür einen Arbeitsplatz aus Resin und jeder Menge PE Teile. Wer möchte kann die Airbrakes ausgefahren darstellen. Der entsprechende Schacht dahinter ist brauchbar detailliert. An Positionierungsoptionen war es das dann aber auch schon, da sämtliche Ruder nicht als Einzelteile beiliegen.
Im Gegensatz zu anderen Kooperationen von Eduard ist die Anzahl der Spritzgußteile bei diesem Bausatz eher überschaubar, wobei dies die Qualität und Detaillierung nicht negativ beeinflusst.
Die Öffnungen für die MG sind bei dem Bausatz durchbrochen und müssten nicht mühsam von Hand aufgebohrt werden.
An Außenlasten sind zwei Zusatztanks und zwei frühe AIM-9 Sidewinder im Bausatz enthalten.
Auffallend gut detailliert für das Alter : Die Räder.
Das Triebwerk wird aus wenigen Teilen zusammengebaut.
Die Detaillierung der sichtbaren Triebwerksteile ist durchaus ausreichend.
Auch die Gravuren der Tragflächen sind noch auf der Höhe der Zeit.
Durch die Aufteilung in 2 Teile kann die Haube offen dargestellt werden.
Die Klarsichtteile sind vollkommen klar und schlierenfrei.
Wie bei Eduard üblich findet sich auch ein Bogen mit vor geschnittener Maskierfolie in der Schachtel.
Keine „Limited Edition“ oder „ProfiPack“ von Eduard ohne PE Teile. Insbesondere die bereits bedruckten Teile für das Cockpit sind wieder einmal einfach nur atemberaubend.
Der absolute Clou : Der Decalbogen.
Die F-86 stammt noch aus einer Zeit in der die Jagdmaschinen durchaus recht farbenfoh und auffällig unterwegs waren. Stichworte wie „Low-Viz“ waren zu dieser Zeit noch nicht erfunden und das spiegelt sich auch in dem riesigen Decalbogen wieder. Natürlich hat Eduard auch an die notwendigen Stencils gedacht.
Die Druckqualität der Decals ist über jeden Zweifel erhaben. Alles liegt perfekt im Raster und auch der kleinste Text ist noch lesbar (Eine entsprechende Brille vorausgesetzt).
Wie bereits angekündigt legt Eduard natürlich auch wieder Goodies als Resin bei.
Auch hier zeigt sich wieder die Liebe zum Detail von Eduard. Die Qualität der Teile ist einfach nur „Top!“.
Die Bauanleitung ist aufgrund der relativ geringen Teilezahl auch recht übersichtlich. Im Vergleich dienen 6 Seiten für den eigentlichen Bau und 7 Seiten beziehen sich auf die Platzierung der Decals.
Bei den Markierungsvarianten hat sich Eduard ebenfalls wieder viel Mühe gegeben und läßt und die Wahl zwischen 5 verschiedenen, farbenfrohen Möglichkeiten.
Im Detail handelt es sich um folgende Maschinen :
- F-86F-30, Maj. John H. Glenn, 25th FIS/51st FIW; Suwon Air Base (K-13), Korea 1953
- F-86F-30, FU-850, 390th FBS, Alexandria AFB, Louisiana, USA, 1955
- F-86-F30, 67th FBS, Maj. James P. Hagerstrom, Osan-ni Air Base (K-55), Korea 1953
- F-86F-30, Lt. Ken Ewing, 336th FIS „Rocketeers“, 4th FIG, Kimpo Air Base (K-14), Korea 1954
- F-86F-25, FU-361, 435th FBS, Detroit AFB, Michigan, USA 1952
Kleine Info nebenbei : Eine noch flugfähige F-86 wurde nachträglich in den Farben der Maschine von Maj. John H. Glenn ( Markierungsvariante A) lackiert.
Mit der Bezeichnung „Ultimate Sabre“ nimmt Eduard den Mund schon recht voll, kann die Erwartungen aber durchaus halten. Dort wo die Spritzgußteile von Hasegawa ihr Alter zeigen springt Eduard mit wunderschönen Resin- und PE-Teilen ein. Der farbenfrohe Decalbogen komplettiert das Rundumsorglospaket.
Aufgrund der nicht ganz so großen Teilezahl kann dieser Kit auch Modellbauern empfohlen werden denen die Kooperationen bzgl. F-4 (Phantom) oder auch F-14 (Hobby Boss) als zu komplex bzgl. umfangreich erschienen. Der Zusammenbau dürfte recht zügig von der Hand gehen und auch die Resin- und PE Teile sind nicht ganz so zahlreich wie bei anderen Vertretern der „Limited Edition“ Reihe. Nur von dem Umgang mit größeren Decals sollte man sich nicht abschrecken lassen.
Übrigens : Einen schönen Walk Around zu einer F-86F finden Sie auf Prime Portal.
Absolut empfehlenswert !
Erhältlich im Onlineshop von Eduard