Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

ICM baut die Versionsvielfalt des Unimog S404 erfreulicherweise konsequent weiter aus – aktuell mit der Funkkofferversion.

Bereits erschienen sind in der Vergangenheit ja bereits folgende Varianten:

Dazu gesellt sich bereits eine Wiederauflage der Pritschenversion von Revell.

Die meisten Gussäste haben wir ja bereits ausführlich vorgestellt, aber natürlich hat ICM auch die Besonderheiten des Funkkoffers berücksichtigt, wie wir gleich sehen werden.

In nackten Zahlen lässt sich der der Inhalt der Box wie folgt beschreiben:

  • 8 Gussäste in grauem Polystyrol
  • 2 Gussäste aus klarem Material
  • 5 Weichgummireifen
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Gussast A

Für alle Varianten gleich und somit wohl bekannt ist Gussast „A“ mit den Hauptstreben des Leiterrahmens, Motor, Verdeck und Seitenteilen der Fahrerkabine. An den Teilen für die Kabine erkennt man bereits, dass die seitlichen Türen offen oder geschlossen dargestellt werden können – sehr schön!

A Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Man beachte die feine Gitterstruktur des Kühlers.

Gussast B

Gussast „B“ zeigt sich als logische Fortführung von „A“ und komplettiert insbesondere Leiterrahmen und die Fahrerkabine.

B Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Besonders beeindruckend zeigt sich die Front des Unimog. Dies liegt an der wunderbar feinen Gitterstruktur, dem korrekt wiedergegebenen Herstellerlogo und der Darstellung von Glühbirnen in den Vertiefung der Scheinwerfer. Die Unimogreihe von ICM ist, aus meiner subjektiven Sicht, der erste Bausatz bei dem an dieses Detail gedacht wurde – Kudos to Kyiv!

Gussast C1

Die Teile für den Kofferaufbau kennen wir natürlich ebenfalls schon, wobei manche Teile durch neue Bauteile ersetzt werden, die wir später vorstellen werden.

C1 Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Etwas schade ist bei den Varianten mit Kofferaufbau das dessen Hecktüren nicht in geöffnetem Zustand dargestellt werden können.

Gussast C2

Kommen wir also langsam zu den ersten Kleinteilen …

C2 Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Wunderbar filigran geraten sind die kleinen Türgriffe. Die Abtarnstangen sind inklusive ihrer Aufnahme als ein Komplettteil dargestellt, was vollkommen ausreichend ist.

Gussast D

Ebenfalls ein alter Bekannter mit jede Menge Kleinteilen.
Stichwort Kleinteile: Die charakteristischen Peilstangen des S404 liegen dem Bausatz nicht bei, sind aber mit etwas Draht und einem Klecks Weißleim für die Kugel recht einfach selbst herzustellen.

D Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Nette Option: Man kann bei den Außenspiegeln zwischen einer frühen und einer späten Variante wählen.  Die Schutzgitter der Scheinwerfer sind, für Spritzgussverhältnisse, recht fein geworden. Bei unserem Testmuster ist noch etwas Gussgrad zu erkennen, der aber schnell entfernt werden kann.

Gussast F1 und F2

Da sich die Felgen des S404 an der Vorderachse und der Hinterachse unterscheiden, wie z.B. auch beim Willy Jeep, setzt ICM dieses Detail natürlich auch am Modell um.

F2 Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Schön zu sehen ist der Ring als Einstiegshilfe für die vordere Felge.

Gussast H

Wirklich neu ist bei diesem Bausatz der Gussast „H“, der dann auch auf die Besonderheiten des Funkkoffers eingeht wie

  • geändertes Dach
  • linke Seite des Koffers
  • Antennen

H Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Beim Abtrennen der Antennen ist einige Vorsicht geboten. Unter Umständen bietet es sich deshalb an die Antennen durch Draht zu ersetzen und nur den Antennenfuß vom Bausatz zu übernehmen.

Gussast G

Der erste Gussast aus klarem Material versorgt den Bausatz des Unimogs mit Scheinwerfergläsern, Frontscheibe und einer Heckscheibe. An diesem Gussast nicht enthalten sind die Scheiben der Seitentüren. Dies ist auch der Grund, warum die Pritschenversion ohne diese Scheiben auskommen muss. Warum ICM die Seitenscheiben nicht an diesen Gussast anfügte ist leider unbekannt.

G Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Gussast G1

Neben den Scheiben für den Kofferaufbau finden wir hier dann auch die bereits sehnlich vermissten Scheiben für die Seitenfenster. Sowohl für Gussast G als auch G1 gilt, dass die Teile keinerlei Kratzer oder Schlieren aufweisen und sehr klar gegossen sind.

G1 Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Reifen

Die Reifen liegen beim Unimog S404 mal wieder aus Weichgummi bei. Etwa schade, da ICM bei einige neuen LKW Modellen wie z.B. der Chevrolet G506 Reihe Reifen aus Polystyrol beigelegt hat.

Reifen Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Dafür ist das Profil recht schön gelungen, wenn auch die Mittelnaht noch verschliffen werden muss.

Decalbogen

Der Decalbogen ist ICM recht gut gelungen. Ein sehr schönes Detail ist die Darstellung der einzelnen Tafeln auf den gelben, frühen MLC Schildern. Bei Kennzeichen-Decals von Bundeswehrfahrzeugen erkennt man häufig an den Landesfarben, dass die Farben nicht korrekt im Raster liegen und die verschiedenen Farbbalken teilweise „eingerückt“ erscheinen. Nicht so bei dem vorliegenden Decalbogen von ICM.

Decals Unimog S404 German Military Radio Truck 1:35 ICM #35137

Bauanleitung

Die Bauanleitung ist wie üblich gut strukturiert und übersichtlich gehalten. Die Farbangaben sind leider nur noch im ICM Farbsystem gehalten. Ich fürchte das wir uns daran gewöhnen müssen. Nun gut, es gibt Schlimmeres.

Erfreulicherweise liegen insgesamt 4 Markierungsvarianten bei, von denen zwei in RAL6014 und zwei in NATO Tarn gehalten sind. Sozusagen ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Konkret darstellbar sind folgende Fahrzeuge:

  • Unimog S404 5th Signal Battalion, 5th Tank Division, Dietz, early 1970s
  • Unimog S404 74th Fighter Squadron, Germany, 1970s
  • Unimog S404 77th Artillery Regiment, 7th Panzer Division, Trutzige Sachsen exercise, northern Germany, 1985
  • Unimog S404 12th Air Defence Regiment, Hardheim, 1991

Fazit:

Bevor wir zum eigentlichen Fazit kommen möchte ich ICM danken, dass man in Kyiv den Mut hatte sich diesem Thema anzunehmen. Die Recherche, das Konstruieren und Erstellen der Formen ist nach wie vor eine teure Angelegenheit die betriebswirtschaftliche Risiken birgt wenn das Modell nicht den Geschmack des Marktes trifft. Allein aus diesem Grund wäre ich vermutlich auch von dem Modell begeistert auch wenn es deutliche Schwächen hätte – hat es aber nicht. Wie bereits die Vorgänger kann auch der Funkkoffer auf voller Linie überzeugen. Die Detaillierung ist ICM sehr schön gelungen, offensichtliche Fehler im Vergleich zum Vorbild konnte ich keine erkennen, die Gussqualität ist auf einem Top-Niveau und auch die 4 Markierungsvarianten sind sehr abwechslungsreich gewählt ( Mein Favorit: Das Fahrzeug des Taktischen Luftwaffen­geschwader 74 mit der großen „220“ auf der Seite ).

Kurzum: Eine tolle Vorbildauswahl exzellent umgesetzt – aus vollem Herzen ergibt das ein:

Absolut zu empfehlen!