US Navy Assault Carrier WASP Class in 1:700 von Revell #05178

Bei diesem Review schwimmt ein leicht amphibischer Touch mit. Warum nur leicht? Dazu später mehr…

Auf dem Karton springt uns „NEW“ ins Auge. Was sich aber wohl wieder nur auf den neugestalteten Karton beziehen dürfte. Ich gehe mal davon aus, dass es die gleichen Formen wie 2001 sind, da war zumindest Stapellauf des Bausatzes, damals mit der Nummer 05062. Wo wir gerade beim Thema Stapellauf sind, die WASP hatte am 04.08.1987 ihren Stapellauf.

Bei dem hier vorgestellten Bausatz von Revell handelt es sich um ein sogenanntes Landing Helicopter Dock (LHD). Die WASP-Klasse ist der Nachfolger der TARAWA-Klasse. Es gab einige Änderungen zur Tarawa-Klasse (Landing Helicopter Deck), die wichtigste allerdings war die Erhöhung der Landungskapazitäten, welches die Änderung des Namens von Deck zu Dock widerspiegeln soll.

Technische Daten:

Länge: 257m
Breite: 33,5m
Tiefgang: 8,2m
Besatzung: 1.100 Matrosen plus 1.894 Soldaten
Geschwindigkeit: 20+ Knoten
Bewaffnung: 2x RAM-Starter
2x Sea Sparrow-Starter
div. Rohrwaffen
Flugeinheiten: McDonnel Douglas AV-8B Harrier II oder Lockheed Martin F-35 (USS WASP war Testplattform für den Typ), Bell AH-1W Super Cobra, Sikorsky CH-53 Sea Stallion, Bell UH-1Y Venom, Bell UH-1, Boeing-Vertol 107 und die Bell-Boing V-22 (USS WASP war Testplattform für den Typ)

Kommen wir zum Bausatz, dieser ist in einer Faltschachtel untergebracht und typisch in Tüten verpackt.

Revell-05178-USS-Wasp-2 US Navy Assault Carrier WASP Class in 1:700 von Revell #05178Insgesamt sind es vier Gussäste. Nur der Gussast mit den Bordwänden war nicht verpackt. Warum auch immer man sich den Schritt gespart hat, oder vielleicht war es auch nur bei mir so!?

An den Bordwänden kann man sehr gut sehen, dass die Formen wohl nicht mehr taufrisch sind.

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Überall sind kleine Erhebungen, wie Haare, zu sehen. Auch sind Kratzer vorhanden. Leider konnte man das nicht so gut in Fotos zeigen:

Der Supergau sind die Innenseiten der Bordwände. Auf dem dritten Bild sieht man denke ich sehr gut was ich meine:
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Also meiner Meinung nach ist das ein absolutes No-Go. Wenn ich bedenke was jüngere Hersteller leisten und dann im Gegenzug einen vermeintlichen etablierten Hersteller sieht… Ohne Worte. Aber man muss Revell zugutehalten, in ihrer Anleitung in Bauschritt 1 wird man darauf hingewiesen diese Püppel zu entfernen.

Die Spritzlinge 1 bis 3 sind soweit in Ordnung und die Detailierung ist soweit ausreichend, hat aber definitiv noch Luft nach oben. Das Flugdeck des Schiffes hat bereits die Flugdecksmarkierungen, diese können aber auch mittels dem beigefügten Decalbogen kenntlichgemacht werden.

Revell-05178-USS-Wasp-3 US Navy Assault Carrier WASP Class in 1:700 von Revell #05178Revell-05178-USS-Wasp-7 US Navy Assault Carrier WASP Class in 1:700 von Revell #05178Revell-05178-USS-Wasp-12 US Navy Assault Carrier WASP Class in 1:700 von Revell #05178

Den vierten Spritzling möchte ich noch mal kurz genauer zeigen. Hier hat der Charme der alten Formen wieder zu geschlagen. Man beachte die Sinkstellen an den Booten und den Auswurfmarkern an den Hubschraubern. Ob das unbedingt sein muss…

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Hier möchte ich auch kurz zu meinen „leicht amphibischen Touch“ Stellung nehmen. Auf diesem Spritzling sind auch die Boote für die Landungsoperationen an Land. Ich frage mich, wie man mit denen eine vernünftige Anlandung durchführen will? Der Transport von Fahrzeugen ist hier überhaupt nicht möglich. Meines Wissens nach wurden zum Beispiel Luftkissenboote eingesetzt oder andere Boote mit Rampe. Keines der Boote hat Ähnlichkeit mit denen, eher wie größere Schlauchboote. Hier muss man sich im Aftermarket-Bereich wohl oder übel umsehen.

Die Anleitung ist wie gewohnt ein kleines Heftchen und führt durch 36 Schritte zum fertigen Modell. Es können die USS WASP sowie die USS ESSEX dargestellt werden:

Was mich ein wenig wundert: Es handelt sich um eine „old style“-Anleitung und nicht um die neuen, bunten Bauanleitungen, die wir mittlerweile von Revell gewohnt sind!
Sparmaßnahmen, indem man einfach die alten Anleitungen neu druckt?
Auf der Anleitung steht zwar die neue Artikelnummer und das Jahr „2022“, aber der Rest ist identisch mit der alten Anleitung …
Es gibt auf jeden Fall genügend Modellbaukollegen, die diese alten Schwarz/Weiß-Anleitungen bevorzugen …

Des Weiteren liegt dem Bausatz ein große Decalbogen bei:
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Bei aller Vorsicht wage ich ein „Fifty-Fifty“-Fazit: Einerseits schön, dass Revell diesen 20 Jahre alten Bausatz wieder aufgelegt hat;
Andererseits sind die angesprochenen Kritikpunkte nun wirklich nicht mehr „state-of-the-art“ und gerade bei einem Hersteller, der sich rühmt, einer der Großen zu sein, mehr als unerfreulich!

Sorry – aber das kann man in Bünde nun wirklich besser!

Wenn man schon eine Wiederauflage macht, dann hätte ich mir mehr Sorgfalt bei der Produktion gewünscht!

Erhältlich bei: Modellbau universe.

Stephan Drewes, Modellbaustammtisch Recklinghausen