Nachdem Miniart schon im Jahr 2021 mit einer Formenneuheit den U.S. Army Cargo Truck (#35380) auf den Markt brachte, war schon bei der Besprechung hier auf Kitreviewsonline abzusehen, dass Miniart durch die clevere Ausnutzung der Spritzlinge nach dem Motto „lieber kleine Baugruppen als zu viel“ andeuten ließ, dass da noch mehr von dem Truck kommt …
Nach dem normalen Cargo Truck in drei Varianten und dem Flatbed Truck folgte u.a. der Cargo Truck mit Holzaufbau (#35386), ein Tow Truck (38061), Panel Trucks (#350405 und #35418) und letztlich der 1,5t 4×4 G506 Cargo Truck . Nun liegt auch der aus meiner Sicht klassische Stake Body Truck G506 auf dem Tisch.
Mich erinnert dieser Holzaufbau immer an Fahrzeuge des kleinen Farmers, der sein Stroh, Hühner oder Schweine durch die Gegend fuhr.
Wer mehr über den Bausatz im Detail wissen möchte, dem lege ich die erstmalige Besprechung des Cargo Truck auf Kitreviewsonline ans Herz.
Den durchaus praktischen Stülpkarton ausgeschüttet …
…erwarten uns eine Unmenge an Gießästen. 17 (!) an der Zahl. Bestens verpackt, komplettieren den Bausatz noch Ätzteile, Decals und eine Bauanleitung.
Auch wenn Miniart diesen Grundbausatz mittlerweile in die zehnte Variante schickt, werfen wir dennoch ein Blick auf die Spritzlinge:
Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Die Bauteile sind exzellent. Auch im Detail warten sie gestochen scharf auf. Selbst die Auswerfermarken an sichtbaren Stellen (Innenkotflügel oder Motorhaube) sind minimalst und bedürfen keiner Nacharbeit.
Filigrane Details, Maserungen, lesbare Reifenaufschriften zeugen von der Qualität. Nur eine defekte Strebe am Kühlergrill trübt etwas das Bild – macht aber nichts, denn dafür liegen Ätzteile bei.
Nicht unerwähnt möchte ich den Spritzling lassen, der die Biegehilfe für die Ätzteile darstellt. Daumen hoch dafür!
Die Decals
Eigentlich finden wir alles, was das Herz begehrt, darauf. Instrumente, Typenschilder, Kennzeichen und „Werbebeschriftung“ für vier verschiedene Varianten.
Authentisch? Ja, sind sie – ein kleiner Tick von mir.
Hier hat Miniart 100% abgeliefert. Man kann jedes Kennzeichen lesen und der Werbebeschriftung zuordnen. Sei es der „Farm Truck“ für Dakota (Büffelfarm Decal 18) oder Texas (Dackfarms Decal 19) , der normale Truck für Idaho (Früchte und Gemüse Decal 13) oder der Commercial Truck (Decal 15) – Beschriftung und Jahrgang ohne Zweifel glaubwürdig und passend. Alle Kennzeichen sind 1944/45 datiert was bei dem Jahrgang des LKW durchaus sinnig ist.
Klarsichtteile
Sie verdienen die Bezeichnung. Separat verpackt bleiben sie unbeschadet und sind nicht zerkratzt. Wichtiger ist: vor allem Schlieren frei.
Komme ich zum letzten Punkt – der Bauanleitung.
Auf 22 Seiten, in 60 Bauschritten wird man durch den Bau geleitet. Das ist beachtlich.
Schon das Deckblatt ist ein Zungenschnalzer und wartet mit den Highlights auf:
- Hoch detalliert
- Mit Photo-Ätzteilen
- Klarteile inklusive
- Decals für vier Optionen
- Türen und Haube kann geöffnet dargestellt werden
Ja, dem stimme ich zu. Noch besser, wenn man die Bauanleitung genau studiert:
Die Frontscheibe und Frischluftdüse auf der Haube kann geöffnet oder geschlossen dargestellt werden. Und (noch mehr!) auch die Seitenscheiben können heruntergerollt oder geschlossen dargestellt werden!
Zurück zur Bauanleitung. Auf der ersten Seite wird schon eine Variante in bunt dargestellt:
Danach folgen die Bauteilübersicht, Farbtabelle und die Zeichenerklärung:
Und schon geht es in die Bauschritte.
Die Anleitung ist aus meiner Sicht klar gegliedert und dennoch muss man aufmerksam bei der Sache sein. Die Verwendung der Ätzteile sollte beachtet werden, Querverweise auf andere Baustufen sind ebenfalls vorhanden.
Die Sinnhaftigkeit, warum in Baustufe 38 die seitlichen Teile der Motorhaube abhängig von dem verwendeten Ätzteilegrill ist, eröffnet sich mir noch nicht. Das werde ich im Bau sehen.
Hat man sich durch die 60 Baustufen gearbeitet bilden die letzten beiden Seiten die restlichen drei Farbvarianten:
Letztlich möchte ich noch die angegebenen Farben anmerken. Hier bietet uns Miniart quasi den Service, dass man nicht mit Farbumrechentabellen arbeiten muss, wenn man anstatt Vallejo mit Tamiya arbeitet. Vorbildlich! Vor allem, dass Miniart sechs Farbenhersteller angibt:
Mein Fazit und abschließende Worte
Anfangs habe ich erwähnt, dass Miniart diesen Grundbausatz in verschiedenen Versionen nachschiebt. Das Konzept geht auf. Deshalb darf man sich nicht verwirren lassen, wenn man wie in diesem Fall 17 Spritzlinge in Händen hält. Das macht Sinn und Miniart hat dieses System verstanden. Das bietet uns Modellbauer immer mehr Varianten.
Für die mittlerweile zehnte Variante sind die „Basisgußäste“ wie Motor, Rahmen und Antrieb noch immer in hervorragender Qualität.
Diesen LKW baut man nicht „so zwischendurch“. Durch seine Detailtreue, seine verschiedenen Optionen muss man sich Zeit nehmen und gut bei der Sache bleiben.
Mir gefallen auch die durchdachten Decalvarianten mit exakt in die Epoche und Lokalität passenden Kennzeichen – das ist Liebe zum Detail! Die kommt oftmals bei verschiedenen Herstellern zu kurz!
Durch seine verschiedenen Optionen von „offen oder zu“ (u.a. Türen, Fenster, Haube) kann man ohne Zweifel ein exquisites Einzelstück auf die Räder stellen.
Ich freue mich schon auf den Bau!
Ergältlich bei Modellbau König.
Dominik Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen