Moderne französische Panzerfahrzeuge sind immer noch Stiefkinder der großen Hersteller – wäre da nicht der französisch-deutsche Traditionshersteller HELLER.
Voilá – der VBCI in 1:35 …
Was ist ein VBCI ?
Heller gibt in der Bauanleitung und auf der Rückseite des Kartons eine entsprechende Beschreibung ab – hier nur der erste Teil der Beschreibung zur kurzen Erklärung:
„Das VBCI (Véhicule Blindé de Combat d‚Infanterie) ist ein gepanzertes 8×8-Rad-Geländefahrzeug, das sich durch ein hohes Maß an Mobilität auszeichnet. Seine Aufgaben waren, eine Kampfgruppe zu transportieren, zu schützen und es ihr zu ermöglichen, so nah wie möglich an ein Ziel heranzufahren. Die bordeigene Bewaffnung diente der Feuerunterstützung. Das VBCI konnte sowohl bei Tag als auch bei Nacht eingesetzt werden.“
Auf der Rückseite der Box finden wir eine Kurzbeschreibung zum Fahrzeug, einen Blick auf die Decals, Bilder des fertigen Modells, die Farbangaben und einen Hinweis auf die Historie der Bausatzform. Die ursprüngliche Form stammt aus dem Jahr 2012 und wurde 2021 generalüberholt:
So sieht es aus, wenn wir die Box zum ersten Mal öffnen:
Sehen wir uns die Bauteileträger mal näher an:
Die ersten fünf Spritzlinge beinhalten alle Teile zum Bau des Fahrzeugs, des Innenraums und der Slat-Panzerung.
Alle Teile sind mit schönen Details versehen und sauber gegossen. Es gibt einige filigrane Teile, die man sorgfältig von den Angüssen trennen muss und die auch bei der Verarbeitung die Gefahr von eventuellem Bruch bieten.
Hierzu zählen auch die Rahmen der Slat-Panzerung.
Das Gitter der Panzerung muss aus einer Art „Fliegengitter“ geschnipselt werden. Es gibt hierfür keine Vorlage oder sonstige Hilfestellung. Nach dem Zuschnitt muss wird dann alles auf die Rahmen der aufgeklebt. Das dürfte der interessanteste Part beim Bau werden. Hier wäre ein Template schön gewesen um die Schnipselei etwas zu vereinfachen. Heller hätte natürlich auch die Gitter entsprechend in Spritzguss oder auch als Ätzteile beilegen können, dies hätte natürlich einen höheren Preis zur Folge.
Für die Montage der Panzerung müssen noch einige Löcher in die Karosserie gebohrt werden um die jeweiligen Aufhängungen zu platzieren. Selbstverständlich wird die vollständige Panzerung erst nach der Montage der Räder und der Lackierung des Fahrzeugs angebracht werden.
Die Klarsichtteile sind ebenfalls gut gelungen und bieten keinen Grund zur Beanstandung:
Der Decalbogen ist sauber gedruckt:
An den Reifen gibt es nichts auszusetzen, das Profil finde ich super und auf den Laufflächen gibt es keine Nähte zu versäubern, der Rest verschwindet unter den Felgen. Ein Herstelleraufdruck und die Reifengröße auf den Reifenflanken ist nicht vorhanden.
Schauen wir uns noch ein paar Teile im Detail an:
Es gibt schöne und scharfe Strukturen auf den Oberflächen. Die Handfeuerwaffen, das Boardwerkzeug, die Teile für die Optiken und auch die Felgen mit den Nieten begeistern. Eine komplette Antriebswelle mit schönen Details ist auch vorhanden:
Die Bau- und Bemalanleitung im DIN A4 Heftformat finde ich sehr ansprechend gestaltet. Alle 51 Bauschritte sind übersichtlich dargestellt und die zu bemalenden Teile in der jeweiligen Farbe gedruckt. Somit sieht man schon während des Bauens, welches Teil wie lackiert werden soll.
Farbangaben sind sowohl im Heft als auch auf der Rückseite der Box sehen und beziehen sich auf Heller und Revell.
Effektiv baut man eine Version mit einem Tarnschema, lediglich die Decals unterscheiden sich aufgrund der Einheiten und dem Einsatzzeitraum in Afghanistan
Fazit
Heller hat gute Arbeit geleistet und einen Bausatz mit schönen Details auf den Markt gebracht, der sogar über eine Innenausstattung verfügt. Natürlich ist diese nicht übermäßig detailliert aber so gut, dass man die Luken offen lassen kann ohne ins Leere zu schauen.
Der Bau an sich wird keine bösen Überraschungen bereithalten. Lediglich die Konstruktion der Slat-Panzerung sehe ich als Herausforderung an.
Für Liebhaber des französischen Militärs ist der vorliegende Bausatz auf jeden Fall eine Bereicherung auf dem Basteltisch und in der Vitrine.
Erhältlich bei Modellbau-Universe.
Thomas Unger, Adelsdorf