Revell legt eine weitere Variante des VW T1 nach. Diesmal mit einem VW T1 Kastenwagen im Design von Dr. Oetker „Hausfrauenberatung“ …
Die Rückseite zeigt als Teaser das fertige Produkt und wirft einen kleineren Blick auf den Inhalt und gibt den Hinweis, dass man eine bestimmte Anzahl von Farben und Zubehör benötigt:
Was viele alte Hasen oftmals vermissen: eine kleine Beschreibung, was uns denn da vorliegt. Das ist in Form eines kleinen Textes unter den Bildern aufgedruckt worden.
Bei Kitreviewsonline haben wir schon einige VW T1 vorgestellt:
Ich möchte deshalb die ganzen Spritzlinge nicht im Einzelnen vorstellen. Der Bausatz ist mit 124 Teilen angegeben und eingestuft in Level 5. Wie üblich für den VW Bus, ist auch dieser in 1/24 gegossen.
Schütten wir den Inhalt mal auf den Tisch. Natürlich schütten wir. Schließlich ist es die übliche Verpackung mit dem flotten Seiteneingriff:
Es erwarten uns 8 Spritzlinge in verschiedenen Farben gegossen sowie einen Spritzling verchromter Teile und mit den Klarteilen:
Insgesamt kann man sagen, dass sie ordentlich gespritzt sind. Mir ist nichts Dramatisches aufgefallen. Fast. Bei dem Camper hatte nicht nur ich das Problem von verzogenen Bauteilen. Trotz der Karton hier nicht so prall gefüllt ist, weist mein vorliegender Bausatz einen Verzug im Seitenschweller auf:
Wie eingangs erwähnt, hat der Bausatz schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Auf der Bodenplatte prangt auch stolz der Hinweis, worauf der Bausatz basiert: „Samba Bus“ mit der Bausatznummer 07399, der 2008 erschienen ist:
Die Klarteile sind sehr klar und verzugsfrei. Dem versierten Bastler fällt auf, dass hier der komplette Bogen des Samba beigelegt sind. Dadurch wird hier schon einiges übrig bleiben:
Das „beste“ Teil ist diese Folie. Ich fragte mich echt, für was das denn sein soll:
Eine Fensterfolie:
Komisch. Studiere ich den Bauplan doch genauer. Bei Bauabschnitt 21 wird sie dann verbaut:
Ist ja spannend. Irgendwie einerseits, dass die Masse der Scheiben nicht benötigt wird …
… und andererseits schneidet man sich die Scheibe für die Trennwand zu. Hätte hier bei der Planung der Spritzlinge mehr Sorgfalt (Vorausdenken!) geherrscht, könnte man sich erstens viel Müll ersparen und zweitens dem Modellbauer entgegenkommen. Mit einer anderen Aufteilung innerhalb der Form, könnte dies optimiert werden. Basisscheiben, eine Ergänzung für den Fensterbus und eine weitere Ergänzung für den Samba. Machbar ist das. Gezeigt hat das Revell bei dem Chevrolet Pickup, den es in verschiedenen Varianten (Serie, mit hochgesetztem Fahrgestell oder als StepSidePickUp) gibt und die Spritzlinge identisch sind und „nur“ mit den speziellen Teilen erweitert wurden.
Als letzte Bauteile finden wir noch die Gummireifen im Karton. Fünf an der Zahl. Hoppla! Bei nur 4 Felgen? Dachte ich. Eine weitere Felge ist auf den Spritzlingen O und M verteilt. Gut:
Wie es derzeit immer ist: ohne Beschriftung jedoch mit schickem Profil.
Was den Bausatz noch auszeichnet: eine neue Decalvariante. Hier wird uns ein Firmenwagen von Dr. Oetker vorgelegt:
Die Decals sind sehr schön gedruckt. Kuchen und Pudding obendrauf. Da es ein reales Vorbild gibt, werden auch nur wenige Kennzeichen zur Verfügung gestellt. Natürlich würde ich das alte Kennzeichen aufbringen und nicht das moderne Eurokennzeichen.
Für ein Schmunzeln sorgt das Decal mit der Nummer 4. Eine Unterhose – wurde mir gesagt. Ja, sieht so aus. Aber wir wissen ja, dass dies das Decal für die Front ist. Ein versierter Modellbauer (hier wird schließlich Level 5 erwartet!) wird diesen Bereich aber großzügig lackieren. So umschifft er die Problematik, dass das Decal in die doch sehr gut ausgeprägte Vertiefung für das VW Zeichen eingedrückt und angelegt werden muss. Ich kann mir vorstellen, dass das Decal hier nicht so gut angelegt werden würde. Die Bauanleitung überlässt mir das ja auch: lackiere mit Ziegelrot (37 / Farbe M; diesmal ungemischt) oder trage das Decal auf – lautet die Anweisung.
Wenn man die Bauanleitung verfolgt, komme ich um das „Bemalen“ mit Ziegelrot sowieso nicht herum, da im Bauabschnitt 19 (Heckklappe) bemalt werden soll und es kein Decals dafür gibt. Oder? Mit Nichten! Erst am Ende der Bauanleitung werden die Streifen durchnummeriert. Ein wenig verwirrend und vielleicht schon zu spät. Denn wenn man stumpf der Anleitung folgt, kann ich lediglich an der Front (26) und an den vorderen Türen (31,32) die Decals aufbringen. Bei allen anderen Bauabschnitten, wie für die linke Seitenwand (18), der Heckklappe (19) oder Seitentüren (28,29), wird keine Wahlmöglichkeit zu Decals gegeben.
Belassen wir es dabei: die Stoßstangen müssen bemalt / lackiert werden. Für den Rest steht es dem Modellbauer frei, ob er lackiert oder beklebt.
Ansonsten finden sich viele kleine Decals, die dem Bausatz sicherlich nicht schaden.
Dann bleibt noch übrig: die Bauanleitung. Mittlerweile sind wir diese bunte Bauanleitung ja gewohnt:
Bei den Farben sind wir es leider auch gewohnt, dass wieder gemischt werden muss:
Für die Farbe „F“ mische man 10% weiß (04) in die Farbe beige (314). Ich glaube nicht, dass der Unterschied am Ende erkennbar ist.
Bei den Farben P und Q werden die Anteile mit 50% zu 50% angegeben.
Wie bei den Decals ausgeführt, sehe ich hier eine Schwäche bei den Bauabschnitten 18, 19, 28 und 29, da hier nicht darauf hingewiesen wird, dass Decals verwendet werden können.
Mein Fazit? Schick. Wenn man schon mal einen Bulli gebaut hat, wird man mit dem Bausatz locker klarkommen. Aus meiner Erfahrung sind die Türen immer mit viel Sorgfalt zu behandeln , da die Scharniere doch filigran sind und sofern es keinen Verzug in der Bodenplatte gibt, ist dies auch problemlos zu bewerkstelligen.
Erhältlich bei Modellbau König.
Christian Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen