Nach einer ungeduldigen Wartezeit sagen wir endlich: 1,2,3, es ist vollbracht oder sagen wir es zum besseren Verständnis anders: T1, T2, T3, es ist vollbracht. Revell hat alle VW Busgenerationen in Form gebracht …
Nachdem die Revelllaner ihren ersten T1 Bulli in meiner frühen Kindheit auf den Modellbaumarkt brachten und einige Jahre später der T3 Bulli in so einigen verschiedenen Varianten: Feuerwehr, DRK, Polizei als Bus, einen Kastenwagen der Bundespost sowie als Camper, alle in 1/25, haben heute so einige T1 Versionen, aus neuen Formen, den Weg in das aktuelle Programm von der Revell-Modellbauschmiede geschafft. Frühere Decal – Versionen aus diesen Formen sind mit ein wenig Suche bestimmt noch auf zu treiben. Oder diese liegen noch im großem Modellbau LAGER. Jeder Modellbauer wird bestimmt so manches Schätzchen, ob Flieger, Panzer, LKW, Schiff, Figur, Raumschiff oder ähnliches im Lager haben. Ich weiß wo von ich spreche.
Vor ca. 10 Jahren hat Revell dann die erste Version des T1 aus neuen Formen, den berühmten Samba Bus, den Modellbauern auf dessen Basteltische gelegt.
Vor wenigen Wochen kam nun der dritte im Bunde, der berühmte T2, in die Händlerregale. Als erstes stutzte ich erst einmal als dieser T2 als „Easy Click“-Version angekündigt wurde. Wer aber den Deutz Trecker aus gleichem Hause schon gebaut hat, wird wie ich positiv über diesen Easy Click Deutz überrascht gewesen sein. Das soll nicht heißen, ich würde die etwas einfacher gehaltenen Bausätze den anderen Profi Bausätzen vor ziehen. Der Anfänger in diesem Hobby Sektor wird mit dem Bulli ganz gut klar kommen. Der Profi, hier spreche ich einmal meine Modellbaukollegen vom Modellbaustammtisch Recklinghausen an, von denen hat fast jeder diesen Bulli im LAGER. Diese sind schon angetan von dem Gebotenen.
Wir von Kitreviewsonline schauen mal nach, was uns die Revell Mitarbeiter Schönes in den T2-Karton gepackt haben:
Eine Bauanleitung in üblicher Revell Form:
In dieser wird der Amateur als auch der Profi in 45 Arbeitschritten bis zum fertigen Modell begleitet. Auch geben die Bündener wenige Farbangaben an:
Der Profi greift gerne darauf zurück und der Amateur wird dankbar sein keine Farbe verwenden zu müssen. Die Bauanleitung ist übersichtlich gegliedert und verständlich ausgeführt.
Weiter geht es mit dem Decalbogen und (Sticker):
Made in Italy birgt schon mal für Qualität. Alle wichtigen Messinstrumente, verschiedenste Autokennzeichen, die weißen Ringe für die Flanken der Weißband – Reifen, das Radio, die beiden Frontgitter um nur einige zu nennen. Versatzfrei haben die Südeuropäer alles zu Papier gebracht. Ein Pluspunkt allemal.
Der Stickerbogen, in meinem Karton waren sogar zwei von dieser Sorte, ist genau so gestaltet wie der Decalbogen, Somit kann auch der nicht so geübte Modellbauer zu einem guten Ergebnis kommen:
Der Chromspritzling …
… macht auf mich einen sehr ordentlichen Eindruck. Hier hielt ich schon mal viel schlechtere SILBERspritzLINGE aus dieser Modellbauschmiede in meinen Händen. Radkappen, Spiegel, das Wolfsburger Hoheitsabzeichen für die Front des Bullis sowie die Einfassungen für die Front- und Rückleuchten. Hier habe ich aber etwas zu meckern. Bei den Rückleuchten, um genauer zu sein. Hier befinden sich Löcher um die dazu gehörigen transparenten Rückleuchten ohne Klebstoff zu fixieren. Dieses wird bei dieser Vorgehensweise zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führen. Die passende Lösung habe ich schon. Löcher verschließen, mit Chromfarbe angleichen, die passenden Noppen an den Rücklichtergläser entfernen im Anschluss mit den passenden Farben verwöhnen und zum Schluss mit Leim fixieren.
Die beiden transparenten Spritzlinge …
… beinhalten alle wichtigen GLASTEILE. Die angesprochenen Front- und Rückleuchten, die Frontblinker, alle Scheiben. Nichts verzogen, alles klar, keine Schlieren und nicht zu dick PUNKT.
Fünf – genau das ist die Zahle die an Reifen dem Bausatz beiliegen. Der fünfte Reifen ist als Option als Ersatz für das VW Logo für die Front. Das Profil ist ganz okay aber die Reifenflanken wirken ohne Herstellerlogos doch etwas nackig. SCHADE. Diese vielen bestimmt den Lizenzrechten zum Opfer. Schwund ist überall im Leben:
Sechs …
… schöne Felgen hat der Modellbauer mit dem Bausatz erworben. Vier für die Reifen am Bus selber und zwei verschiedene Versionen für das Ersatzrad. Diese Möglichkeiten, die uns die Ostwestfalen hiermit ermöglichen, mag ich ja nun wirklich. Dafür gibt es von mir den Daumen nach oben. Um eine Lackdusche kommt der Modellbauer bei den Felgen aber nicht herum. Wir wollen es ja ordentlich in der Vitrine haben.
Neun …
… passende Sitzgelegenheiten stehen den Mitfahrern zur Verfügung. Hier hätte ich mir ein wenig Struktur auf den Sitzflächen gewünscht. Aber sein wir doch mal ehrlich: Die Maurerbullis, die damals die Handwerker zur Baustelle brachten, hatten bestimmt kein Wert auf strukturierte Sitze gelegt , sprich diese hatten dann keine. Das Sitzgestänge wirkt auf mich doch sehr massiv. Somit könnten auch so Leichtgewichte wie ich es bin auf eine Mitfahrt hoffen ohne etwas zu beschädigen:
Wo wir schon bei dem Innenraum sind:
Bei dem Armaturenbrett sieht man doch schon das es sich um einen etwas einfacher gehaltenen Kit handelt:
Dieses ist an der Innenwand für den Frontbereich mit angegossen.
Der Profi hätte sich hier eine andere Lösung gewünscht. Diese können aber mit Farbe und Abklebeband gut umgehen. Somit ist dieses Problemchen gut zu lösen. Widmen wir uns nun den Bereich wo die Fahrgäste Platz nehmen dürfen.
Im Fußraum sind die passenden Löcher für die Sitze ab Werk schon zu finden. Hier muss nichts gebohrt werden. Der Amateur wird dankbar sein. Auch bleiben die Innenwände an dem Bulli nicht nackig, diese sind samt der Motorabdeckung an diesem Teil mit angegossen. Vorbildlich und ich sage danke:
Motor?????????
Ja, ich würde aber lieber sagen Motörchen. An dieses (kleine) Kraftpaket wurde auch gedacht. Dieser wird aus (sehr) wenigen Teilen beim Bau in den Motorraum verpflanzt. Mit geschickter eingesetzter Farbe kann aber eine Illusion in 1/24 geschaffen werden. Und das schönste daran, dieser kann durch die geöffnete Motorklappe später bewundert werden.
Klappen und Türen gibt es an der Karosse:
Diese ist orange gespritzt. Für den Profi wird sich aber nicht die Frage stellen, ob diese so bleibt oder ob man diese mit so einigen Lackschichten verwöhnt:
Das schöne an dieser Karosse ist die Tatsache, dass alle zu öffnenden Türen und Klappen offen dargestellt werden können. Dieses Gimmick haben noch nicht einmal alle teuren Fertig – Automodelle im 1/18 Bereich zu bieten. Den Dioramenbauern wird diese Tatsache sehr erfreuen. Auch das Dach wird als separates Teil mitgeliefert:
Hier haben die Bündener bestimmt gedacht: Warum soll man es sich schwer machen wenn es auch einfach geht. Es soll ja noch die Camper Version auf T2 Basis kommen:
Diese hat ja definitiv ein anderes Dach. Die beiden Stoßstangen und Scheibenwischer liegen als separate Teile bei. Dieses habe ich schon anders gesehen. Die hier gezeigte Lösung favorisiere ich aber. Im allgemeinen macht die Karosse einen sehr ordentlichen Eindruck. Proportionen und die Gimmicks, dafür geht hier wieder mein Daumen Richtung Himmel.
Den Unterboden samt Fahrwerk habe ich nicht vergessen:
Die wenigen Teile, die hierfür benötigt werden sollten zu einem ordentlichem Ergebnis führen. Hier ist nichts verzogen und selbst die Lenkung ist mit eingeplant.
Mein Fazit zu diesem T2:
Hier wurde der Spagat zwischen einem „Easy Click“ Bausatz, böse Menschen sagen sogar Kinderbausatz, und einem Bausatz, der den Profi ansprechen soll, in Bünde ganz ordentlich gelöst.
Der Amateur wird nicht überfordert sein und schnell zu einem tollen Ergebnis kommen und vielleicht unserem tollen Hobby treu bleiben.
Der Profi hat hier eine tolle Basis und kann mindestens mit so mancher Lackschicht mit Pinsel und Düse so manchen Besuchern auf den kommenden Ausstellungen begeistern. Ich will sagen, bei diesem Bausatz ist auch noch genug Luft nach oben.
Zum Schluss fällt mir bei meiner Einleitung mit 1,2,3 der Michael Schanze ein.
Dieser hatte in meiner Kindheit eine tolle Kindersendung im ZDF. 1,2 oder 3, du musst dich entscheiden, drei Plätze sind frei. Genau in dieser Zeit war der T2 auf den deutschen Strassen nicht wegzudenken. Somit schließt sich wieder der Kreis.
Meine letzten Worte wie immer in dieser Zeit:
Bleibt mir schön gesund und unserem gemeinsamen Hobby treu.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Heinz Behler, Modellbaufreunde Borgentreich und Modellbaustammtisch Recklinghausen.