Lange nichts mehr von unserem StarWars- und Dioramenliebhaber Ralf Nies gelesen?
Nun, dem wollen wir heute abhelfen mit seinem wunderbar umgesetzten AT-ST in Dschungellandschaft …
Liebe Modellbaufreunde!
Heute möchte ich euch mein Dschungel-Diorama mit dem Star-Wars AT-ST 1:48 vorstellen und euch näher erklären, wie ich dieses gebaut habe. Dieses Diorama habe ich vor ca. 2 oder 3 Jahren gefertigt. Da mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war, dass ich dieses Modell einmal veröffentlichen werde, habe ich bei dem Zusammenbau leider nur wenige bis gar keine Fotos gemacht. Bei meinen neueren Arbeiten versuche ich, einzelne Bauschritte näher fotografisch zu dokumentieren. Da der AT-ST auch auf dem Waldmond Endor eingesetzt wurde und mir diese Umgebung passend erschien, habe ich diese Kulisse für mein Diorama gewählt.
So, meine lieben Modellbaufreunde, genug der vielen Worte! Jetzt geht`s ans Basteln……
So wie bei anderen Modellbausätzen fange ich fast immer mit dem Zusammenbau des Cockpits an. Als Malhilfe stecke ich die Piloten zur besseren Handhabung auf eine Nadel, die wiederum auf einem Rundholz befestigt ist. Sowohl das Cockpit als auch die Piloten und Chewbacca wurden als erstes mit Kunststoff-Primer eingesprüht, danach als Grundierung mit AK-Surface-Primer grey behandelt. Anschließend wurde als Grundfarbe Vallejo 70.989 sky grey geairbrusht. Nun wurden die Piloten und Chewbacca von Hand bemalt. Hierzu habe ich mir aus dem Originalfilm ( Die Rückkehr der Jediritter ) Fotos von ihnen heruntergeladen, damit sie möglichst originalgetreu bemalt werden konnten. Im Cockpit wurden die Decals nach Bauanleitung verarbeitet und teilweise per Handbemalung ergänzt. Sowohl das Cockpit als auch die Piloten und Chewbacca wurden anschließend mit Vallejo Polyurethane Matt Varnish 27.651 übergesprüht…
So, jetzt haben wir uns die ganze Arbeit mit dem Cockpit und den Piloten gemacht. Und was sieht man davon? Nix! Weil noch das Dach auf die Cockpit-Kabine kommt.
Die ersten Schritte beim Dioramenbau
Als erstes wurde die Größe des Dioramas ermittelt. Hierzu wurde der AT-ST auf einer Depafit-Platte platziert und es musste noch Platz für die Bäume eingeplant werden. Daraus ergab sich die Größe des Sockel-Rahmens, wobei man noch die Stärke der Rückwand berücksichtigen musste. Nachdem der Sockel gefertigt wurde, bekam die Grundplatte aus Depafit die ersten Styropor-Strukturen, die auf die Grundplatte geleimt und mit Nadeln fixiert wurden. Nach dem Trocknen des Leims wurden die Nadeln entfernt:
Um später das Dschungel-Diorama mit dem Hintergrund verschmelzen zu lassen, habe ich mir im Internet geeignete Hintergrundbilder ausgesucht, gedruckt und aufgeklebt. Um die Bäume realistisch darzustellen, habe ich im Wald geeignete Äste gesammelt, die Rinde entfernt und getrocknet. Anhand der Bilder ist zu sehen, dass die Struktur der Bäume durch Aufleimen von Paketpackband gemacht wurde:
Zuvor wurde das Paketpackband mit Leim eingerieben und getrocknet. Zum Fixieren des Bandes wurde auf der Unterseite nochmalig Leim aufgetragen und das Band am Stamm mit Nadeln befestigt. Nach dem Trocknen wurden die Nadeln entfernt. Dieser Vorgang wurde mehrfach wiederholt, bis eine Grundstruktur der Rinde entstanden war. Da die Höhen und Tiefen der Rinde noch zu groß waren, habe ich diese nochmal mit meinem Allheilmittel (Leim-Wasser-Erde-Gemisch) eingestrichen. Nun wurden die großen Bäume noch mit Vallejo-Farben naturgetreu bemalt:
Die Erdarbeiten
Nachdem die Positionen der Bäume und des AT-ST feststanden, konnten die Erd- und Wurzelarbeiten beginnen. Um bessere Bewegungsfreiheit zu haben, ist zu erwähnen, dass die Bäume und der AT-ST noch nicht mit der Bodenplatte befestigt, sondern nur aufgesteckt sind, also lose. Als erstes wurde die Bodenplatte mit einem Gemisch aus Wasser, Leim und gesiebter Erde eingestrichen. Ich empfehle, dieses Gemisch mindestens zwölf Stunden trocknen zu lassen, da man auf nassem Untergrund nicht weiterarbeiten kann:
Einige Stellen auf der Bodenplatte, die im Vorfeld ausgewählt und erhöht wurden, sollten später Steine werden. Um diese so natürlich wie möglich aussehen zu lassen, wurden die gewissen Stellen zuerst mit einem Grau als Grundton geairbrushed. Danach wurde leicht Wasser verdünntes Schwarz mit einem Pinsel aufgetupft. An die unter euch, die dieses vielleicht selber kreieren wollen, bitte darauf achten, dass die Farbe nicht gleichmäßig aufgetupft wird, sondern „Wildwest“. Die selbe Vorgehensweise jetzt noch mit einem Braunton, also aufgetupft. Und wieder alles trocknen lassen:
Zum Schluss der Steingestaltung werden diese noch mit einem Borstenpinsel überstrichen, in dem sich nur ganz wenig weiß befindet und der noch, bevor es an die Steine geht, auf einem Blatt Papier abgestrichen wird. Nun werden die Steine zärtlich an den höher liegenden Stellen mit dem Borstenpinsel überstrichen, so dass an den tieferen Stellen kein Weiß zu sehen ist. Diese Vorgehensweise ist bewusst gewählt, um die Höhen und Tiefen der Steine darzustellen. Da durch das Airbrushen nicht nur auf den gewollten Flächen Farbe gesprüht wird, sondern auch daneben, nehme ich nochmal mein Wasser-Leim-Erdgemisch und beseitige damit die nicht erwünschten Stellen:
Im nächsten Schritt werden die Baumwurzeln auf der Bodenplatte befestigt. Hierzu habe ich im Vorfeld im Wald nach Tannen- oder Fichtenwurzeln gesucht, da diese aus vielen kleinen, feinen Wurzeln bestehen. Diese wurden vor der Verarbeitung gewaschen und getrocknet. Um die Wurzeln auf der Bodenplatte zu positionieren, wurden die gewissen Stellen mit Leim eingestrichen und die Wurzeln mit Nadeln fixiert. Diese wurden nach der Trocknung wieder entfernt. Um den Waldboden realistisch darzustellen, habe ich mit Hilfe einer Elektro-Kaffeemühle meine gesammelten Naturmaterialien ( Tannennadeln, Waldmoos, Erde und Tannenreisig) auf die gewünschte Größe zerkleinert. Anschließend wurde die ganze Bodenplatte mit Leim eingestrichen, ausgenommen der Steine und Wurzeln, da diese ja später sichtbar bleiben sollten. Nun wurden die zerkleinerten Naturmaterialien grob auf den Leim gestreut:
Nach dem Trocknen habe ich die Bodenplatte auf den Kopf gedreht und mit der Hand auf die Unterplatte geklopft, um das überschüssige Material von der Platte zu bekommen. Falls nötig sollte man die Fläche mit einem größeren trockenen Pinsel überstreichen, um den Feinstaub von Steinen und Wurzeln zu entfernen:
Zu dem umgefallenen Baum im Hintergrund: hierzu habe ich einen Ast in der passenden Länge ausgewählt und naturbelassen. Um die ausgerissenen Wurzeln darzustellen, habe ich wieder meine Tannenwurzeln genommen und diese auf der Unterseite des Astes mit einem Handtacker befestigt. Danach wurden die Wurzeln auf die gewünschte Länge gekürzt. Um die Tackerklammern verschwinden zu lassen und zugleich die Wurzeln realistisch darzustellen habe ich sie mit meinem Leim-Wasser-Erde-Gemisch mehrmals eingestrichen und trocknen lassen. Fertig war der umgestürzte Baum!
Die Bepflanzung
Vor der Begrünung des Diorama habe ich als Erstes kleine Steine (Perlkies) mit Leim an verschiedenen Stellen befestigt und je nach Lage unter den großen Steinen platziert, um es wie Geröll aussehen zu lassen.
So, ihr Eigenheim-Hobbygärtner: dies soll ein Dschungel-Diorama werden und nicht euer Vorgarten, also vergesst euren Rasenmäher und den Freischneider! Mein gesammeltes und getrocknetes Moos habe ich mit Vallejo 70.980 Black Green geairbrushed, weil das Moos ansonsten nach einem gewissen Zeitraum die Farbe verlieren würde. Zum Schluss wurde es mit Leim auf dem Diorama an verschiedenen Stellen platziert:
Im Internet besorgte ich mir Bodenpflanzen ( T TOOYFUL 150 Green Model Bodendecker Pflanzen) in der passenden Größe, die ich, da die Farbe sehr künstlich wirkte, farblich umgestaltete. Nun wurden die Bodendecker als Erstes mit Kunststoffprimer behandelt und mit AK-Grundierung eingesprüht. Danach benutzte ich ausschließlich Vallejo-Farben in verschiedenen Grüntönen, um die Pflanzen möglichst naturgetreu aussehen zu lassen:
Kommen wir zu den kleineren Bäumen auf dem Diorama:
Hierzu verwendete ich Naturbäume der Firma Noch (23100). Diese sprühte ich mit Klarlack ein und ließ dann sofort noch im feuchten Zustand Laub von der Firma Noch (07142 hellgrün und 07146 dunkelgrün), das ich zuvor gemischt hatte, auf den Baum rieseln. Nach Abklopfen des nicht haftenden Laubes wurde der Baum gleich nochmal mit Klarlack eingesprüht wegen der besseren Haftung. Viele nehmen hierzu auch Modell-Sprühkleber, der aber vergleichsweise teuer ist. Da ich immer versuche, Kosten zu sparen, verwende ich Klarlack, der genauso gut hält wie Sprühkleber. Hierbei ist es egal, ob der Lack matt oder glänzend ist wie in diesem Fall:
Nach Beendigung der Begrünungsarbeiten der Pflanzen wurden diese mit Leim auf dem Diorama befestigt, in der Reihenfolge von groß bis zu klein, um Zwischenräume bestmöglich auszufüllen. Diese Reihenfolge sollte so auch immer beachtet werden, da es andersherum zu Problemen führen könnte:
Hier seht ihr mein fertiges Star Wars-Dschungel-Diorama mit dem AT-ST im Mittelpunkt!
Nach Fertigstellung eines solchen Projektes ist man auch immer ein wenig stolz auf sich, ohne damit angeben zu wollen, in aller Demut. Nun habe ich euch genug geschrieben und erzählt. Ich hoffe, dass euch mein Bericht ein wenig gefallen hat und wünsche euch für eure Projekte viel Spaß und Erfolg! Lasst nun die folgenden Bilder auf euch wirken.
To be continued …..
Ralf Nies, Modellbaufreunde Borgentreich