Werkstattbericht: Der Todesstern in 1:72

Moin Star Wars Fans und andere Modellbauer – heute möchte ich meinem selbst gebauten Todesstern in 1:72 vorstellen. Matürlich nicht den kompletten Todesstern – das würde dann doch jede Halle sprengen! Aber ein kleiner Ausschnitt kann nich schaden …

Star Wars mag man oder nicht. Mich hat diese Sience Fiction Welt schon seit meiner Jugend und bis heute begeistert. Als dann Bandai/Revell endlich Modelle (1:72) in sehr guter Qualität auf den Markt gebracht hat, war ich gleich Feuer und Flamme. Als erstes Modell aus der Star Wars Reihe baute ich den X-Wing, der auf Modellbau-Ausstellungen viele Besucher faszinierte. Als ich dann auf einer Webseite für 3D Druck (Thingiverse) unter „Star Wars Todesstern“ eine Druckvorlage für diesen gefunden hatte, war für mich recht schnell klar, dass dies mein nächstes großes Bauprojekt werden würde.

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Zunächst entstanden Probedrucke auf meinem 3D Drucker (Anycubic I3 Mega), um die passende Größe herauszufinden, sodass sie zum Maßstab 1: 72 passen.
Da beim X-Wing Bausatz schon eine Bodenplatte zur Befestigung des X-Wing vorhanden war und diese später in dem Diorama integriert werden sollte, standen die Maße eigentlich schon fest: Nämlich 7,5×7,5cm. Nachdem die ersten Quadrate gedruckt waren, war erst mal Probe hin stellen auf einer weißen Spanplatte an gesagt. Die gelben Striche weisen auf die einzelnen Quadrate hin, da dies an Hand des Fotos nur schwer zu erkennen ist:
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Nach und nach wurden es immer mehr Quadrate, und so langsam entstand der erste Eindruck, wo es mal hin gehen sollte:
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Als ich reichlich Quadrate zusammen hatte, konnte ich endlich die Größe des Dioramas bestimmen. Der orangene Pfeil weist auf den selbst hergestellten Sockel hin, den ich aus Buchenholz gefertigt habe. Er wurde mit Kirschbaum Beize gefärbt und mit seidenmatt Lack lackiert. Da ich eine Vertiefung im Diorama eingebaut hatte, musste der Sockel 5cm hoch sein.

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Der gelbe Pfeil weist auf die, wie alles aus Styropor hergestellte, Erhöhung hin. Natürlich auch wieder Probestellen der Raumschiffe, damit man eine bessere Vorstellung davon bekommt, wie es mal werden soll. Zu diesem Zeitpunkt ist alles, was man hier sieht, noch lose oder in Einzelteilen. Ob es die Quadrate, die Styropor Elemente, oder der Sockel ist, alles ist noch nicht mit einander verbunden:
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Nachdem ich eine Toilettenpapierrolle als Stabilität in den späteren Einschusskanal des X-Wing eingebaut hatte wurden nun die ersten Quadrate auf das Diorama mit weißem Acrylat geklebt, das ich zufällig noch auf Lager hatte. Der gelbe Pfeil weist auf die graue Depafitplatte hin, die ich mit Nadeln nur als Klebeführung für die Quadrate genutzt habe, die danach wieder entfernt wurde. Der orange Pfeil weist auf die Erhöhung der hinteren Wand hin, da dies auch so in den Filmen zu sehen war:
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So langsam nimmt das Diorama Gestalt an. Der orange Pfeil weist auf die Fortschritte beim Aufkleben der Quadrate hin. Die gelben Pfeile zeigen die einzelnen Quadrate bzw. Halbstücke.

Mensch, fast vergessen: Bevor die Quadrate auf das Diorama geklebt wurden, sind sie natürlich zuvor entgratet und geschliffen worden. Eine sehr zeitaufwendige und nicht so schöne Arbeit. Aber das kennt ihr ja von euren eigenen Bausätzen her.

Für den Soundeffekt brauchte es noch eine Lochbohrung in der Mitte der Rückwand des Dioramas für die Bluetooth-Box, die die Original Geräusche zu der abgebildeten Kampfszene aus dem ersten veröffentlichten Star Wars Film (Eine neue Hoffnung) abspielt:
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So fast alles aufgeklebt. Die gelben Pfeile weisen darauf hin, dass auch zu diesem Zeitpunkt die Einzelteile des Dioramas noch nicht miteinander verklebt sind. Da ja auch noch die Lichteffekte verbaut werden mussten oder das Bemalen der Einzelteilen so viel einfacher ist. Der orange Pfeil zeigt die kleine Bluetooth-Box:
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Die Seiten des Dioramas wurden zur Stabilität mit Gips gespachtelt und schon einmal mit Abtönfarbe grau grundiert:
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Nachdem ich das Diorama im Keller mit Hilfe eines Druckluftschlauches vom Staub befreit hatte, sprühte ich es zum Entfetten mit Auto Kunststoff Primer ein. Danach wurde mit der Airbrush Pistole AK Surface Primer Grey aufgetragen. Zum Schluss wurde noch die Grundfarbe 70.989 Sky Grey auf das ganze Diorama gesprüht:
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Man oh man was ne Menge Pfeile! Zur Erklärung benötige ich sie dennoch.

Für die Details gab es leider so gut wie keine Vorlagen, um diese originalgetreu zu bemalen. Da man selbst auch aus den Filmen kaum etwas sehen konnte. Also habe ich einfach mal losgelegt. Die weißen Pfeile weisen auf die weißen Quadrate hin, die ich auf dem ganzen Diorama mit Vallejo 70.951 White Weiß bemalt habe. Die gelben Pfeile zeigen auf die weinroten Schläuche oder Kabel, die auch auf dem ganzen Diorama mit einem Gemisch aus Vallejo 70.957 Flat Red und 70.941 Burnt Umber bemalt wurden. Die orangen Pfeile weisen auf die Möbeltürstopper hin, die ich noch vor dem Grundieren an diverse Stellen geklebt hatte. Um ein wenig Unruhe in das Diorama zu bringen, zeigen die blauen Pfeile auf die leicht abgesetzten Stellen die mit 70.903 Intermediate Blue bemalt wurden. Zum Schluss die lila Pfeile zeigen auf die dunkelbraunen Rohre, die ich mit 70.822 C. Black Brown bemalte:
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Die Bodenplatte und die Erhöhungen sind von Hand bemalt. Nur die Rückwand muss noch:
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So Handbemalung fertig. Und ehrlich, mir gefällt was ich hier sehe. Kein Meisterwerk, aber ok:
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Für das Diorama baute ich im Vorfeld die Raumschiffe X-Wing, Tie Fighter und Tie Advanced. Ich will euch hier nur grob die Vorgehensweise beschreiben, da ich dies schon in andern Berichten ausführlich beschrieben habe (link zum Y-Wing). Alle drei Raumschiffe wurden nach Bauanleitung fertig gestellt, geairbrusht und teilweise von Hand bemalt. Der Rumpf und die Flügel wurden nicht im Rohzustand gelassen, sondern durch matte Farben und Altern realistischer gestaltet. Damit jedes Detail stimmt, wurde auch Darth Vader nach Abbildungen aus dem Originalfilm bemalt:

Zum Schluss der Bemalung des Dioramas ging es noch ans Altern, schmutzig machen. Hierzu wurde in gewohnter Weise Vallejo 70.950 Black stark Wasser verdünnt, und das ganze Diorama damit übergestrichen. Dieser Vorgang kann nach dem Trocknen auf Wunsch auch wiederholt werden bis der gewünschte Effekt erreicht ist. Dann noch das Aufhellen. Dazu nimmt man einen Borstenpinsel in dem sich nur ganz wenig weiß Vallejo 70.951 White befindet, und man den Pinsel am besten noch auf einem Blatt Papier mehrmals abstreift. Danach streift man vorsichtig über das Modell in diesem Fall das Diorama, das nur die Höhen ein wenig abbekommen und der tiefere Teil des Dioramas so bleibt. Das wird so oft wiederholt bis der gewünschte Effekt erreicht ist:
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Kommen wir zu den Lichteffekten.

Im Bausatz zum X-Wing befanden sich auch die in rosa gehaltenen Einschüsse. Hierzu habe ich diese mit einem 3mm Bohrer aufgebohrt und zwei weiße 9v Blink-LED mit Sekundenkleber fest geklebt. Dann wurden sie am Rand des Loches auch mit Sekundenkleber befestigt. Die Kabel wurden durch das Styropor zur Rückseite des Dioramas geführt. Dazu gleich mehr?
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Nun wurden auch die beiden Kanonentürme mit LEDs ausgestattet. Hierzu muss ich sagen, dass die Kanzel also der obere Teil der Türme drehbar und abnehmbar sind. Diese wurden auch mit einem 3mm Bohrer aufgebohrt, die grünen Blink- LEDs hinein geklebt. Da die Kabel durch die Türme mussten, wurden diese mit einem 6mm Bohrer durchbohrt. Danach konnten die Kabel durch das Styropor zur Rückseite des Dioramas verlegt werden. Um den richtigen Leuchteffekt zu erzielen, wurden noch ca. 5cm lange Acrylglasstäbe, die noch aufgeraut wurden, auf die Rohre der Türme geklebt:
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Auch die Raumschiffe wurden mit 3mm Acrylglasstäben auf dem Diorama fixiert. Hierzu wurden an den passenden Stellen 3mm Löcher in das Diorama gebohrt, und die Stäbe auf die passende Länge gekürzt. Also die Raumschiffe sind nur in die Löcher gesteckt, nicht geklebt. Da es mir zu riskant ist, dass die Schiffe während des Transports hin und her schlagen könnten. Die beiden Flammen neben dem Tie Advanced wurden wie folgt hergestellt. Nachdem die Stelle neben dem Raumschiff ermittelt war, wurde das Raumschiff zur besseren Handhabung entfernt. Nun wurde ein 6mm Loch gebohrt in dem die Kabel für die beiden LEDs durch das Styropor auf die Rückseite des Dioramas verlegt wurden. Am Grund des Dioramas habe ich eine rote und 3cm höher eine gelbe LED verbaut. Zum Schluss wurde noch Watte drumherum geklebt, und ein wenig schwarz mit Vallejo 70.950 Black geairbrusht. Fertig waren sie Einschusslöcher.

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Die Rückseite des Dioramas. Die orangen Pfeile weisen auf die 9v Stecker hin. Wo zuvor die Blink LEDs mit verlötet worden sind, und auf den Boden mit Schmelzkleber befestigt wurden. Der ganz linke Stecker des oberen Turmes wurde nicht befestigt, weil wie zu sehen der Turm abnehmbar sein musste. Damit das Diorama aus Platzgründen besser in einen Karton passt. Er liegt im Vorderbereich des Dioramas. Der gelbe Pfeil weist auf die Klappe für die Bluetooth-Box hin, die ich aus Trittschallplatten verstärkt habe. Damit man die Geräusche der Box hinter dem Diorama nicht so laut hört, weil sich ja dort die Aussteller befinden. Man kann sich wohl gut vorstellen, dass es recht nervig ist, wenn man den ganzen Tag die selbe Musik hört. Zum Schluss wurde der ganze hintere Bereich des Dioramas noch mit schwarzer Abtönfarbe eingestrichen.

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So jetzt habe ich euch mal wieder reichlich Zeit geraubt. Ich hoffe der Beitrag hat euch ein wenig gefallen? Oder ihr konntet für eure Projekte was dazu lernen?

In diesem Sinne möchte ich mich von euch verabschieden. Genießt nun noch die Bilder von meiner Version des Todessterns.

To be Continued …

Ralf Nies, Modellbaufreunde Borgentreich