Werkstattbericht: Die „Meteor“ in 1:300 von Revell

In der deutschen Politik hat sich der Begriff „Alternativlos“ eingebürgert. Ob man sich diesem Denken anschliessen will oder nicht, das sei jedem selbst überlassen. Bei Bausätzen kommt es leider vor, dass eine solche Alternativlosikeit besteht, wenn man bestimmte Objekte als Modell darstellen will …
Der Bausatz des Forschungsschiffes Meteor von Revell ist so ein alternativloser Bausatz – wir hatten ja bereits hier auf Kitreviewsonline in den Karton geschaut.

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Als Kieler Sprotte, und jemand, der drei Jahre um das damals in Kiel liegende Schiff herumgerudert ist, war der Erwerb und der Bau der Meteor alternativlos …  und vielleicht ist das auch gut so, sonst hätte ich an einem Punkt mich sicher gefragt, ob es Sinn macht, sich mit so einem Bausatz herumzuschlagen.

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Der Großteil der Schwierigkeiten erwachsen aus der unklaren Bauanleitung, die dem Modellbauer so viel Spielraum zur Interpretation läßt, wie ein Spätwerk des Dadaismus.

Zum einen wird die Reling als „Meterware“ mitgeliefert und dem Modellbauer offengelassen, wohin und wie lang diese anzubringen ist.

Die zweitegroße Klippe ist die Anleitung zum Bau des Gittermastes. Ein mehrstündiges Studium führte zu keiner klaren Lösung, es war Probieren angesagt.

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Der Vergleich mit Fotos auch zu verschiedenen Zeitpunkten macht schnell klar, dass ein vorbildgetreuer Bau sehr viel Eigenleistung einfordern würde. Zu allem Überdruß ist der Ständer kaum geeignet, das Schiff sicher auszustellen.

All diese Schwächen ignorierend ist dieser Bausatz aber eben doch alternativlos, wenn man dieses Schiff darstellen will. Dies ist einer der wenigen Bausätze, die sich mit diesem Genre beschäftigen und deshalb vielleicht doch die Mühen wert. Auch direkt aus der Box gebaut, ergibt sich ein Bild, dass eben wie die Meteor aussieht – und das ist am Ende der Kern des Modellbaus, oder?

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Marc Schimmler, Himmelpforten