Das wirklich schöne, lang erwartete Modell der Estafette von Heller scheint auf den ersten Blick alle Erwartungen zu erfüllen. Um aus möglichst vielen Blickwinkeln über Schultern zu schauen, haben wir beschlossen, einen Parallelbaubericht zu machen, um euch an Freud und Leid teilhaben zu lassen …
Karsten: Ich habe wie immer mit dem Motor begonnen. Eine Aufhübschung mit Kabeln und Leitungen lasse ich bei diesem Modell wohl eher aus, die gesamte Oberseite des Motors ist nach der Montage nicht mehr sichtbar, da die Karosserie fix darüber klebt und die Motorhaube eine winzige Klappe im Innenraum des Transporters nicht wirklich tiefe Einblicke gewährt: Wirklich schade, ein so hübsches Aggregat zu ewiger Unsichtbarkeit zu verurteilen, aber machen wir sowas nicht ständig?
Der Motor sitzt perfekt und sicher im Rahmen des Unterbodens:
Und SOVIEL sieht man dann noch vom Motor:
Michael: Als absoluter Laie im Automodellbau, aber völlig begeistert von der neuen Estafette habe ich mich, parallel mit Karsten, mal an ein Auto getraut … und, man ist ja lernfähig, ebenfalls mit dem Triebwerk unseres kleinen Franzosen begonnen:
Wie man sieht, arbeite ich hier völlig anders: Zuerst den Motor zusammenkleben, dann auf dem Rahmen befestigen und danach mit dem Pinsel lackieren:
Im Gegensatz zu Karsten habe ich den kleinen Racker mit ein wenig Trockenmalen auf alt getrimmt – als Flugzeugbastler kann ich einfach nicht anders. Man möge es mir verzeihen, dass ich keine „show-room-cars“ baue, sondern meine Estafette im Dienst darstellen will!
Auch ich finde es schade, dass man (Ein)bauart bedingt nicht mehr viel vom Motor sieht. Aber vielleicht lässt man die Motorabdeckung im Fahreraum weg und öffnet beide Fronttüren? DANN sieht man schon einiges und kann sich am perfekten Guss dieses Teiles erfreuen!
Nachdem der Motor sozusagen „aus dem Weg“ ist, geht es, ganz nach Bauanleitung, an den Rahmen des Unterbodens.
Michael: Hier sieht man den einteiligen Rahmen mit der Vorderachse:
Montiert schaut das dann so aus:
Bei Karsten schön von oben zu sehen:
Die Einzelradaufhängungen der Hinterachse (Estafettes haben Vorderradantrieb) hat ein bisschen was von Jugendstilelementen:
Das Federpaket der Vorderachse ist etwas starrer konzipiert:
Michael: Und hier stieß ich als Nicht-Fachmann auf ein kleines Problemchen. Laut Bauanleitung werden bei der Vorderachse Teile D12 und D13 verbaut:
Aber – es existieren nur zweimal die Teile D12:
Kein Drama, zumal die beiden Teile austauschbar sind, aber auf den ersten Blick verwirrend!
Aber sogar ich hab die Montage hinbekommen!
Die Hinterachse ist dann ein Spaziergang:
Bislang passt bei diesem Bausatz absolut jedes Teil perfekt und die Montage ist überraschend stabil!
Karsten: Rahmen und Unterboden sind mehrere Teile, was die Lackierung einfacher macht. Die hinteren Radkästen im Unterboden sind mehrteilig, die Passung lässt kaum Spiel zu, was gut ist, weil es automatisch richtig wird und keine hässlichen Spalten dabei entstehen können.
Michael: Hier sieht man die Einzelteile für den Fahrer- und Laderaum:
Gut zu sehen die mehrteiligen hinteren Radkästen samt Haltegitter (z.Bsp. für das Ersatzrad):Und hier das Ganze montiert und verklebt:
Bislang passte alles wunderbar und sogar mir als absolutem „Autobastel-Trottel“ gelang die Montage ohne Probleme!
Hut ab HELLER!
Und damit niemand auf dem blanken Fußboden sitzen muss, kommen als Nächstes die Sitze/Sitzbänke an die Reihe:
Die beiden Vordersitze unterscheiden sich durch unterschiedliche Befestigungen an der Karosserie:
Die beiden rückwärtigen Sitzbänke sind dann identisch:
Karsten: Wunderschön auch die Sitzbänke im Laderaum, die Passung des Streben auf der Bauanleitung wirkt auf den ersten Blick etwas verwirrend, eigentlich geht es mit einer Trockenpassprobe aber nur auf einem Weg. Und ja, die Macher von Renault haben die hintere Bank so eng platziert. Allerdings wirken die Quellen im Netz etwas rustikaler, die Hellersitze sind richtige Polster. In historischen Fotos wirkt es eher wie XL-Klappstühle.
So, das war´s für heute – wir werden unseren Werkstattbericht natürlich fortführen und euch auch weiterhin an den Baufortschritten teilhaben lassen …
KarstenSchulz und Dr. Michael Brodhaecker, Modellbaustammtisch Recklinghausen