Wer kennt das nicht: „Hätte, hätte Fahrradkette“ oder „hätte ich oder hätte ich nicht“.
Ich mache es jetzt einfach. Diese Shackleton hat ein Review verdient …..
Corona hat wenigstens EIN Gutes: Man hat mehr Zeit, sich um sein Bausatzlager zu kümmern. Bei der Durchsicht meiner ungebauten Modellbauschätze fiel mir dieser tolle Flieger in die Hände, dem man ein Bausatz-Review nicht verwehren sollte.
Wie der eine oder andere Leser meiner Reviews auf dieser Plattform schon lesen konnte, oder wer mich persönlich kennt, der weiß : Ich schaue gerne, nicht nur beim Essen, über den Tellerrand hinaus. Ich bin ein Plastikmodellbauer, der sich sehr für den Rennsport interessiert aber gerne auch mal „was mit Kette oder Flügel“ baut.
Mich spricht einfach die Optik dieses viermotorigen Fliegers an. Da ja die Ostwestfalen schon vor ein paar Jahren eine andere Version (aus neuen Formen) auf den Modellbaumarkt gebracht hatten und sich dieser zur besten Zufriedenheit in meinem Lager befindet …
… habe ich schon vor geraumer Zeit bei der zweiten Version ebenfalls zugeschlagen. Keine Angst, ich habe keine blauen Augen verteilt. Bei dieser Auflage haben die Bünder Jungs und Mädels den besseren Weg gewählt und nicht etwa auf die alten Formen von Frog (jetzt erhältlich unter dem Label ARK Models) zurückgegriffen, sondern die teurere und besserer Variante gewählt: Es wurden NEUE Formen verwendet, basierend auf der schon angesprochenen Shackleton AEW 2 von 2016. Dieses betrachte ich als sehr löblich.
Ich möchte den kundigen Leser nicht wieder mit der „unpraktischen Revell Schachtel“ nerven. Ich möchte nur am Rande erwähnen, dass diese unvorteilhafte Variante an Schachtel sehr gut gefüllt ist:
Die Gestaltung dieser Schachtel finde ich dagegen wieder als sehr gelungen. Es wird keine Katze im Sack gekauft:
Eine Bitte: Nicht jetzt einfach eine Katze in einen Sack stecken weil der Behler davon geschrieben hat!
Weiter mit dem Bausatz.
Da ich ja schon den Karton angesprochen habe mache ich jetzt mit der Bauanleitung weiter. Juhu … ein positiver Aufschrei von mir: Es muss keinerlei Farbe laut Anleitung gemischt werden:
Ob die angegebenen Farben aber so auch dem Original entsprechen, muss ich persönlich noch abklären. Da ich ja zugegeben nicht der Flugzeugprofi bin, wird die Recherche bestimmt länger dauern. Man möge es mir verzeihen.
Der kundige Leser wird es in meinen verschiedenen Reviews von neueren Revell-Produkten schon gelesen haben, dass ich ein Fan vom Stil der neuen Revell Modellbauanleitungen bin. Auch bei dieser werde ich meine Meinung nicht ändern. In 73 Schritten wird der Modellbauer zu einem ansprechenden Ergebnis geführt:
Somit sollte es nur an den Fähigkeiten des Plastikskünstlers liegen wie das Urteil der Besucher auf den nächsten kommenden Ausstellungen über diesen gebauten Flieger ausfallen wird.
Der Bau soll, wie bei fast allen Fliegern üblich, mit dem Cockpit beginnen. Dieses ist für meine Verhältnisse ausreichend wieder gegeben:
Hier kann und darf der Flugzeugprofi natürlich noch nachbessern. Auch an den Arbeitsbereich der anderen Crewmitglieder im hinteren Bereich des englischen Fliegers wurde gedacht. In wieweit diese Bereiche nach dem Bau noch einzusehen sind, wird an den Lichtverhältnissen und an der Qualität der transparenten Scheiben liegen:
Diese hätten ruhig etwas dünner ausfallen können. Dafür sind sie aber gut abgegossen ohne jeglichen Makel oder Fehler. Für gut befinde ich wieder die Tatsache, dass die sehr kleinen Seitenscheiben auf beiden Seiten zum Teil aus EINEM Teil bestehen. Dieses erleichtert das Verkleben, ohne lästigen Kleberesten im Sichtbereich, ungemein.
Die beiden Rumpfhälften sind wirklich klasse gemacht …
… und auch der Rest des Bausatzes muss sich nicht verstecken:
Auch die Art der Montage der beiden großen Tragflächen begrüße ich. Beim Bau wird sich zeigen, ob an dieser und anderer Orts die Tube mit Spachtelmasse in der Schublade verbleiben kann.
Was auf keinem Fall vergessen werden sollte ist das in der Bauanleitung angesprochene Gegengewicht in der Flugzeugnase. Ob die angegebene 30g das Kippen auf den FlugzeugPOPPO verhindern???? Ich denke ich spende dem Flieger noch ein wenig Zusatzgewicht. Ich möchte doch da auf der sicheren Seite sein.
Der reichlich bestückte Decalbogen ist versatzfrei gedruckt und hinterlässt einen super Eindruck:
Es können zwei verschiedene Versionen gebaut werden wobei die Unterschiede zwischen diesen beiden nur minimal sind:
Kommen wir zu meinem Fazit. Dieses Produkt bekommt von mir (wie gesagt: Ich bin kein Flugzeugprofi) einen klaren Daumen nach oben. Auf mich hinterlassen die Teile vom Bausatz einen sehr guten Eindruck. Auch die durchdachte Vorgehensweise, die die Bauanleitung vorgibt, finde ich gut. Was mir auch sehr gefällt ist die Tatsache, dass man die Seitenruder und die Landeklappen, man möge mir auch diesen laienhaften Ausdruck dieser Flugzeugteile verzeihen, separat in verschiedenen Positionen verkleben kann. Ob die Proportionen und Maße zu 100% dem Original entsprechen, kann ich an dieser Stelle nicht genau sagen, Mir gefällt einfach der Flieger so wie er ist. Ich werde diesen auch bauen, somit wird er nicht im Lager vergessen. Also nicht wie oben erwähnt: „Hätte, hätte Fahrradkette“, sondern ran an den Speck. Jetzt kommt wir zum wichtigsten Satz in meinem Review:
Bleibt mir schön gesund.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Heinz Behler, Modellbaufreunde Borgentreich und Modellbaustammtisch Recklinghausen