Aus Warschau trudelte letzte Woche ein Bausatz auf meinen Basteltisch, der es in sich hat, zum Modell des Jahres zu werden – die Focke Wulf 190 D-9 „Cottbus“ in 1:72 von IBG Models …
Schon die Verpackung unserer Dora 9 zeigt es deutlich: Hier ist Qualität im Spiel:
Ein stabiler Stülpkarton mit viel Platz für die später gebauten einzelnen Komponenten des Kits.
Und als ob das nicht schon genug wäre, spendiert IBG Models jedem Spritzling eine einzelne Tüte:
So kann absolut nichts verloren gehen – sehr vorbildlich!
Aber was erwartet uns nun nach dem Auspacken der Gussrahmen?
Ich verrate es schon vorab – eine umwerfende Spritzgussqualität!
Fangen wir mit den beiden Rumpfhälften an:
Die Benietung ist einfach umwerfend:
Auch bei den beiden oberen Tragflächenhälften das gleiche Bild:
Im Inneren finden wir dann Führungsschienen für den durchgehenden Tragflächenholm:
Auch die einteilige untere Tragfläche …
… weist hervorragende Oberflächendetails auf:
Der Propeller …
… und die variantenspezifische Rumpfbugabdeckung sowie der Vergaserlufteinlass sind toll geworden:
An Spritzling B finden wir dann die Cockpitwanne, Fahrwerkteile sowie diverse Steuerflächen:
Und natürlich auch zwei unterschiedliche Motorhauben:
Ein erster Hinweis auf weitere Varianten!
Die Steuerflächen sehen richtig gut aus:
Und auch die Fahrwerkbeine sind nicht von schlechten Eltern:
Der Knaller sind die Beschriftungen der Reifen – wohlgemerkt: In 1:72!
Dazu gibt es dann noch prima detaillierte Fahrwerkabdeckungen:
Die Cockpitwanne ist als ein zusammenhängendes Teil konzipiert:
Das sollte die Passung im Rumpf zum Kinderspiel machen!
Am folgenden Spritzling …
… finden wir dann das dazugehörige Instrumentenbrett …
… sowie den gut gemachten Pilotensitz:
Um den Sitz (und natürlich viele andere Bereiche – darunter die Fahrwerkschächte) ordentlich aufmöbeln zu können, gibt es auch eine Platine mit Ätzteilen:
Daneben werden wir mit drei verschiedenen Motorblockaufhängungen verwöhnt:
Ein weiterer HInweis auf verschiedene Triebwerksvarianten!
Und drei unterschiedliche Propellerhauben runden das Variantenkarussell ab:
Die filigranen Details finden sich auch an den anderen Teilen:
Eine sehr gute Idee – der durchgehende Tragflächenholm:
Das Seitenruder weist dann wieder sehr gut gemachte Strukturen auf, die unter einer guten Bemalung zu glänzen wissen:
Für die Triebwerke hat IBG einen einfachen Weg gewählt: Es gibt für jedes einen eigenen Spritzling – hier der Rahmen Z für den JuMo 213:
Angesichts der Detailfülle und Spritzgussqualität freue ich mich jetzt schon auf den Bau:
Die beiden Auspuffanlagen haben zwar keine offenen Enden …
… aber das sollte angesichts des Maßstabes zu verschmerzen sein!
Zum Schluss noch ein Blick auf die transparenten Teile:
Unterschiedliche Haubentypen, jeweils geöffnet oder geschlossen darstellbar!
Und die Transparenz ist ein Traum:
Die Bauanleitung im DIN A4-Format (also groß genug, um alle Details vernünftig darzustellen!) beginnt mit einem historischen Abriss zum Vorbild in Polnisch und Englisch:
Danach kommt eine Übersicht der im Bausatz vorhandenen Gussrahmen:
So etwas finde ich immer äußerst nützlich: So kann man auf Anhieb sehen, ob der Kit komplett ist!
Auf der nächsten Seite gibt es einige detaillierte Farbangaben sowie eine Farbübersicht:
Fünf Hersteller, darunter die gängigsten – sehr schön! Und wer andere Farbsysteme bevorzugt, wird mit dem mittlerweile „im Netz“ befindlichen Konvertierungstabellen schnell fündig!
Die eigentliche Montage unsere Focke Wulf wird auf den folgenden sechs Seiten klar und eindeutig erläutert und auch der Einbau der Ätzteile sollte anhand der Anleitung kein Problem darstellen:
Zum Abschluss gibt es noch einen Hinweis zur Montage des Antennendrahtes:
Warum das so wichtig erscheint? nun: Bei den späten FW 190 kam kein Kabelspanner zum Einsatz, weswegen der Antennendraht bei geöffneter Schiebehaube schlaff herunterhing – ein Detail, dass man unbedingt beachten sollte! Dank IBG Models kein Problem!
Der kleine Decalbogen …
… beinhaltet alle Markierungen (die Decals 5 und 6 habe ich absichtlich geschwärzt!) für drei unterschiedliche Maschinen:
Und dann gibt es da noch einen wesentlich größeren Bogen …
… mit einer Unmenge von Wartungshinweisen!
Und zwar lesbaren Hinweisen:
Für die vielen „stencils“ gibt es zwei gesonderte Blätter zu Platzierung:
WOW!
Fazit:
Das, was uns IBG Models da in den Kasten legt, haut mich echt um!
Nicht alleine die fein gemachten Oberflächenstrukturen und die tollen Details, die noch dazu extrem filigran gearbeitet sind – auch die Art der problemlosen Konstruktion, die qualitativ hochwertige Bauanleitung, die absolut keine Fragen offen lässt und die tollen Ätzteile (auch wenn ich kein Fan von Ätzteilen bin) sprechen eine eindeutige Sprach:
Das ist ohne jeden Zweifel DER FW 190 Dora-Kit in 1:72! Und, mal ganz ehrlich: Wer hätte ausgerechnet aus Polen eine Dora erwartet?
Von mir gibt es eine klare und überzeugte Kaufempfehlung für IBG Models neue Dora-Serie!
Erhältlich bei Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen