Den Bausatz der Spitfire Mk. XVI im Maßstab 1:48 hatten wir ja bereits als WEEKEND-Edition vorgestellt – nun hat sich Jürgen Crepin von der SIM Stuttgart des Kits im Maßstab 1:72 angenommen …
Aus diesem Dual Combo-Pack der Spitfire Mk.XVI können zwei Modelle gebaut werden. Acht (!) Versionen stehen zur Auswahl. Bereichert wird das Set mit Ätzteilen und Abdeckmasken. Schauen wir mal, was sich im großzügigen, stabilen Stülpkarton befindet:
Was bietet der Bausatz?
Wie schon gesagt, können zwei Maschinen gebaut werden: eine frühere mit klassischer Haube (Highback) und eine mit der späteren Vollsichthaube (Bubbletop). Auch bei den Tragflächenenden hat man die Option zwischen den normalen und den, bei der Mk-XVI häufig verbauten, gekappten Enden für Einsätze in geringen Höhen. Die Tragflächen haben keine Beule über dem Fahrwerk. Es ist also die frühere Ausführung. Alle vorgeschlagenen Versionen haben das vergrößerte Seitenruder.
Die acht vorgeschlagenen Maschinen flogen im Zeitraum November 1944 bis 1948. Alle bis auf eine tragen den Standardsichtschutz der RAF, also Ocean Grey und Dark Green oben, sowie Medium Sea Grey unten:
Die hierfür vorgesehenen Decals …
… glänzen neben der bekannt guten Druckqulaität auch durch die Beigabe von zwei Stencilbögen, für die natürlich eine extra Anleitung vorhanden ist:
Der Aufbau des Bausatzes ist klassisch, d.h. je zwei Rumpf- und Tragflächenhälften werden um die Kleinteile erweitert. 10 blaugraue und zwei klare Spritzlinge warten auf ihren Einsatz. Die meisten Spritzlinge sind in doppelter Ausführung für die beiden Maschinen vorhanden. Nur die Spritzlinge I (Highback) und J (Bubbletop) unterscheiden sich durch unterschiedliche Rumpfhälften. Es bleibt somit einiges für die Grabbelkiste übrig.
Die Teile sind fein ausgeführt. Besonders die Oberflächendetails wissen zu gefallen. Feine Linien und zahlreiche Nieten sorgen für ein realistisches Aussehen. Ich finde es schön, dass sich immer mehr Hersteller genauer mit den Oberflächen der Originale beschäftigen und nicht einfach nur Linien ziehen:
Das Eduardtypische Rad mit den Klarsichtteilen:
Abgerundet wird der Bausatz durch Abdeckmasken für die Hauben und zwei sinnvolle Ätzteilsätze.
Letztere können meist optional eingesetzt werden. Überhaupt bietet der Bausatz viele Wahlmöglichkeiten. Beispielsweise kann man die Instrumente klassisch anmalen, ein Decal aufkleben oder die beiden Ätzteile dafür verwenden. Dafür sind auch unterschiedliche Teile zur Auswahl vorhanden:
Gut finde ich, dass das gut detaillierte Cockpit als zusammengebautes Modul eingesetzt wird. So können die Teile besser ausgerichtet werden:
Ob alles passt wird sich zeigen. Ebenfalls gut ist, dass die Querruder und das Höhenruder separat sind. Ohne Aufwand können sie ausgelenkt angeklebt werden. Ebenfalls positiv sind die vielen Außenlasten: zwei Bomben und drei verschieden Zusatztanks:
Die Bauanleitung ist ein kleines Heft mit 20 Seiten. Sie führt in Eduard-Manier übersichtlich zum Ziel. Aufgrund der vielen Optionen und der ähnlichen Teile sollte man sie aber genau studieren:
Sehr gut ist, dass zu jeder Maschine ein kleiner Text zum Original abgedruckt ist. Beim Text über das Original im Allgemeinen ist ein Lapsus passiert. Hier erfährt der Modellbauer nur etwas über die Mk.IX und nichts über die Mk.XVI. Diese ging zwar aus der Mk.IX hervor, war jedoch mit von Packard gebauten Merlin-Motoren der 60er-Serie ausgerüstet. Dies war notwendig, da zu wenig der stärkeren Griffon-Motoren zur Verfügung standen, welche in die parallel gebauten Mk.XIV eingebaut wurden.
Das gefällt:
- Viele Möglichkeiten (Haube offen oder geschlossen darstellbar, separate Quer- und Seitenruder, Tragflächenvarianten, Außenlasten, acht mögliche Maschinen)
- Tolle Oberflächenstruktur
- Sinnvolle Ätzteile
- Kurze Beschreibung der jeweiligen Originale in der Anleitung
- Der Modellbauer kann wählen, ob er die Ätzteile verbauen will
Wenn ich noch zwei Wünsche gehabt hätte:
- Separate Höhenruder und Landeklappen
- Eine Pilotenfigur
Mein Tipp:
- Unbedingt die Bauanleitung und die Alternativteile vor dem Bau genau studieren!
Fazit
Auch wenn es schon viele „Spits“ gibt ist dieser limitierte Bausatz eine schöne Bereicherung einer seltenen Variante, der einige Stunden Bastelspaß versprich. Mit Bubbletop und gekappten Flügeln sieht die Mk.XVI auch in einer Spitfire-Sammlung sehr exotisch aus.
Erhältlich ist dieser traumhafte Kit direkt im Eduard online-shop.
Euer Jürgen von der SIM