Manchmal dauert es etwas länger, bis Eduard auch für einen schon aus dem Herstellerkarton sehr guten und umfangreichen Bausatz ein bestimmtes Ergänzungsset herausbringt. So auch hier. Unsere erste Vorstellung zum ICM-Bausatz der Beaufort ist schon fast zwei Jahre alt …
https://www.kitreviewsonline.de/bristol-beaufort-mk-i-in-148-von-icm-48310/
Der Bausatz enthält eine recht gute Nachbildung der Bristol Taurus Motoren, die in der nur vorgesehenen geschlossenen Darstellung der Motorverkleidung völlig ausreichend ist. Hier gibt es nun das Set zur Darstellung dieser Motoren mit geöffneten Motorenverkleidungen. Es besteht neben der Anleitung ausschließlich aus 3D-Druckteilen, die in zwei Zipbeuteln versammelt beiliegen:
Im ersten Beutel gibt es die Motorennachbildungen und vier Teile zur Herstellung der vorderen Verkleidungsringe mit dem Auspuffsammler:
Die beiden Motoren sind mit den Sternen, der Abgasführung und den Nebenaggregaten komplett einteilig hergestellt und präsentieren damit, was mit der 3D-Drucktechnik heute möglich ist:
Die genauere Betrachtung aus verschiedenen Winkeln, zeigt uns eine sehr feinteilige Detaillierung auf höchstem Niveau, die bei mehrteiligen Zusammenstellungen nicht überboten wird. Die Herausforderung bei diesen Motoren liegt damit allein noch bei der Bemalung:
Die vorderen Verkleidungsringe mit den Auslässen sind für die rechte und die linke Seite vorbildgerecht unterschiedlich ausgeführt und ordentlich aufgesockelt:
Auf den Außenseiten sind etliche Details der Vernietung dargestellt. Das macht einen guten Eindruck. Diese Teile sollten vor dem Zusammenbau schon getrennt lackiert und weiter behandelt werden:
Für die innere Darstellung der vorderen Verkleidungsringe gibt es zwei Ringe für die Auspuffsammler, die die Verbindungsstellen für die Verklebung mit den Motornachbildungen mitbringen. Zwei Klebepunkt sind flach ausgeführt, die andern sind spitz. Damit wird die richtige Positionierung sichergestellt:
Im nächste Zipbeutel folgen die Druckteile für das Kurbelgehäuse am Motor, die Propellerwelle, di Ringe für die Kühlerklappen und die Motorabdeckklappen:
Die Teile für die Kurbelgehäuse sind jeweils zusammen mit den Propellerwellen auf einem Sockel gedruckt:
Die Ausführung entspricht derjenigen der Motoren. Insgesamt ergibt sich damit für alle Ansichten von Vorn und von den Seiten auf den Motor eine äußerst hochwertige Darstellung:
Die Ringe mit den Kühlerklappen sind mit realistischen sehr dünnen Wandstärken ausgeführt:
An den Innenseiten gibt es sehr sauber und fein ausgeführte Ansteuerungen für die Betätigung der einzelnen Klappen. Mit der Herstellung hat man hier keine zusätzliche Arbeit, das ist schon ganz hervorragend! Bei anderer Form der Realisierung z. B. mit Ätzteilen oder einzelnen Resingussteilen hätte man eine äußerst anstrengende Kleinteilarbeit zu verrichten:
Schließlich gibt es an dem letzten Sockel vier halbrunde Abdeckklappen, die keine aufgeklappte Befestigung erhalten, da die Klappen komplett abgenommen und abgelegt wurden:
Diese Teile zeigen im Zoom und maximal scharf gestellt Druckerspuren, die deutlich stärker ausfallen als an anderen Teilen. Auch hier gehen wir einmal davon aus, dass sie nach einem leichten Verschliff und einer Grundierung mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennbar bleiben, aber die fein dargestellten Spannbänder erhalten bleiben:
Die Anleitung kennen wir in der generellen Auslegung mit den Rohbauansichten auf dem Deckblatt …
… und der Zuordnung der Teile zur Nummerierung und den Farbhinweisen auf der Rückseite:
Innen gibt es dann die Hinweise für den Zusammenbau. Zunächst gilt es, die Motoren aus drei Teilen (diese zunächst zweckmäßigerweise getrennt lackieren) zu vervollständigen. Gleiches gilt für die vorderen Verkleidungsringe mit den inneren Aufnahmen für die Abgasführung. Diese beiden Baugruppen ergeben dann mit dem hinteren Ring der Lüftungsklappen schon die kompletten Baugruppen, die an die Tragflächen zu verkleben sind. Das ist also schon recht einfach! Zu beachten sind allerdings die Unterschiede für das rechte und das linke Triebwerk.
Die Abdeckklappen gehören dann auf den Modellbauboden in einer Dioramadarstellung:
Fazit
Ein Set für eine hochdetaillierte Darstellung der Motoren der Beaufort Mk.I, das einfacher zu verarbeiten ist, als im ersten Moment gedacht. Mit etwas Modellbauerfahrung dürfte es für Anfänger in der Darstellung offenen Motoren ein idealer Einstiegsbausatz sein. Da sind dann um die 30 € auch ein angemessener Preis für das, was geboten wird.
Erhältlich ist das Set unter anderem im Eduard Webshop:
https://www.eduard.com/eduard/beaufort-mk-i-engines-print-1-48.html?lang=1
ermann Geers, Wietmarschen