Die alljährlich an Pfingsten stattfindende Modellbauausstellung im Panzermuseum Munster ist nicht nur DAS Highlight für Militaria-Freunde, sondern gehört zu den Top Ten der Modellbauausstellungen.
Auch dieses Jahr konnte ich wieder die einzgartige Atmosphäre einer Modellbauausstellung inmitten der „Großen“ genießen;
leider genoß auch mein Portemonnaie den Aufenthalt in vollen Zügen, weswegen es nun leer und mein ohnehin schon übervoller Keller nun noch weniger Platz hat.
Einige meiner „Beutestücke“ will ich in den folgenden Tagen hier vorstellen und mache den Anfang mit einem 72er Resinkit des italienschen P.40 Panzerkapmfwagens …
Der Carro Armato P 26/40 (26 Tonnen, Entwicklungsbeginn 1940) war mit seiner 75mm Kanone den alliierten Panzern an Feuerkraft durchaus ebenbürtig, jedoch war die Panzerung von höchstens 50mm nicht mehr wirklich auf der Höhe der Zeit und bot kaum Schutz gegen die Granaten alliierter Panzer.
Ohnehin wurden von den bestellten 1200 Stück gerade einmal 5 Prototypen und bis zum Ende der Kampfhandlungen in Europa noch einmal 120 Stück bei Fiat-Ansaldo hergestellt. Fast alle P 26/40 liefen bei der Wehrmacht und der deutschen Polizei als „Panzerkampfwagen P40 737 (i)“.
Womit sich der Kreis schließt: Ich habe in Munster Beute gemacht, die wiederum im Original als „Beutefahrzeug“ eingesetzt war …
Öffnet man die ungemein stabile Kartonage …
… kommen unglaublich filigran gegossene Resinteile zum Vorschein:
Die einteilige Wanne, der ebenfalls in einem Stück gegossene Turm sowie die beiden Seitenschürzen sehen schon auf den ersten Blick „lecker“ aus:
Ein Eindruck, der auch einem zweiten, etwas näheren Blick standhält:
Die vier Laufrollenwagen sind je an einem Stück gegossen, was die Montage ungemein erleichtert:
Worunter jedoch die Detaillierung keineswegs leidet, wie man hier gut sehen kann:
Die restlichen Laufwerkteile sind ebenfalls perfekt gegossen:
Hier und da ist ein wenig „Fischhaut“ zu entfernen – für Resinkits nichts Ungewöhnliches:
Die Antriebsrollen haben bereits die zugehörigen Kettensegmente angegossen:
Auch dies erleichtert die Montage ganz erheblich!
Die Ketten selbst sind so in Segmenten gegossen, dass man sie einfach montieren kann – prima!
Schön zu sehen – die enorme Detaillierung der einzelnen Segmente:
Auch die restlichen Kleinteile machen einen sehr ordentlichen Eindruck:
Die „Bauanleitung“ besteht leider nur aus einem DIN A4 Blatt, auf dessen linker Seite zwei Photos des Originals und auf dessen rechter Seite eine (leider nicht maßstäbliche!) Dreiseitenansicht zu sehen sind:
Es wäre m. E. besser, die Dreiseitenrisse direkt im Maßstab 1:72 abzudrucken und zumindest eine „Explosions“-Zeichnung als Anleitung beizufügen – man muss schon Vorbildphotos zu Rate ziehen um herauszubekommen, wo all die Kleinteile letztlich hingehören!
Abgesehen von diesem „Gemeckere“ haben wir es mit einem exzellenten Bausatz zu tun:
Die Gussqualität ist vom Feinsten und die Vorbildauswahl für Liebhaber der etwas exotischeren Vorbilder hervorragend – was will man mehr?
Erhältlich ist dieses Kleinod direkt im online-shop des Herstellers. Und da man bei ModellTrans PayPal akzeptiert, steht dem Einkaufsvergnügen und dem darauffolgenden Bastelspaß nichts im Wege!
À propos „Bastelspaß“: Ich kann es kaum noch abwarten, diesen Bausatz anzufangen (natürlich als deutsche „Beute“ und werde vom Bau berichten.
Denn schließlich ist die nächste International Small Scale Convention in Heiden am 10. September nicht mehr weit und man möchte ja etwas Neues auf dem Ausstellungstisch haben!
Dr. Michael Brodhaecker