Manchmal dauert es schon ein wenig, bis sich Eduard bestimmten Bausätzen mit Ergänzungssets widmet. So gibt es die neuen Kinetic F-16 in der „Gold“-Serie schon beginnend seit 2022 (und schon seit 2023 in einer Lizenzausgabe von Heller) und die vorherigen nicht so hochdetaillierten Bausätze (mit einigen Lizenzausgaben anderer Produzenten) von diesem Hersteller schon seit 2008 …
Im Set gibt es ausschließlich Druckteile, die sich auf zwei Zipbeutel verteilen. Daneben ist eine ausführliche Anleitung vorhanden:
Drei Bodenplatten mit den größten Teilen finden sich in dem größeren Beutel:
Das Druckteil für das Hauptfahrwerk ist besonders stark aufgesockelt:
Die Ausführung dieses Teils mit hochdetailliert zu beschreiben ist untertrieben. Der Hauptfahrwerkschacht ist geradezu übersät mit Details für diverse Leitungen, Rahmen und Haltern sowie weiteren Einbauten, die noch mit weiteren Einbauteilen ergänzt werden:
Ähnlich ist es beim Bugfahrwerkschacht:
Die Fahrwerkschachtabdeckungen sind auf der Druckplatte nur für die Innenseite zu betrachten. Diese Innenseiten ähneln sehr den Schachtabdeckungen für die F-16A Varianten. Beim Lösen von den Sockelplatten muss hier darauf geachtet werden, die Scharniere in der Mitte sauber zu erhalten:
Im kleineren Zipbeutel sind dann noch drei Sockel mit diversen kleineren Bauteilen:
Für den Hauptfahrwerkschacht gibt es hier den mittleren Steg mit bestechenden Details. Man achte mal auf die Verriegelungsvorrichtung mit den Haken und den Spiralfedern!
Die Betätigungen für die Fahrwerkklappen sind von gleicher Qualität, aber wegen ihrer geringeren Größe nicht ganz so spektakulär:
Auf dem letzten Sockel gibt es dann gleich drei kleinere Teile, die in dem Hauptfahrwerkschacht unterzubringen sind, unter anderem die Batterie:
Da es schnell zu erledigen war, habe ich die Bauteile gleich einmal von den Sockeln und Aufständerungen befreit und nur grob versäubert. Der Mittelsteg und die obere Platte an der vorderen Kante konnten ohne Problem trocken passend in den Hauptfahrwerkschacht eingesetzt werden. Das sieht dann so aus:
Am Bugfahrwerkschacht ist nur noch die Auflagefläche zu bearbeiten:
An den Außenflächen der Fahrwerkschächte müssen die letzten Ansätze der Träger abgeschliffen werden. Das ist aber keine anspruchsvolle Aufgabe und schnell erledigt:
Bei den kleineren Teilen ist nicht viel Nacharbeit erforderlich:
Bei diesem Stand habe ich auch gleich mal den – wie gesagt nur grob versäuberten – Hauptfahrwerkschacht in das Unterrumpfteil aus dem Kinetic-Gold-Bausatz #K48100 eingesetzt, ohne das Bausatzteil vorher wie in der Anleitung vorgesehen innen an der Hinterkante zu bearbeiten. Die Passung war schon so ganz hervorragend:
Weiterhin habe ich dieses Teil auch in ein Unterrumpfteil aus der noch älteren Kineticserie – hier aus dem Bausatz #K48006 – eingesetzt. Hier ist die Passung noch brauchbar (es bleibt ein Spalt offen) und kann bestimmt durch Nacharbeit noch verbessert werden. Ich würde also sagen, dass dieses Set wohl auch für die ältere Kinetic-Serie verwendet werden kann:
Kommen wir zu den Einzelheiten der Anleitung, die sich in gewohnter Weise präsentiert. Auf der Vorderseite gibt es wieder die Rohbauansicht mit der Vorstellung des Inhalts:
Auf der Rückseite sind dann wieder die Zuordnung der Bauteilnummern und die Farbhinweise:
Die ersten beiden Zusammenbauschritte widmen sich der Vervollständigung des Hauptfahrwerkschachts. Hier gibt es auch gleich eine ganze Reihe von Lackierungshinweisen:
Bei den nächsten Schritten geht es um den Einbau dieser Komponente und den Anbau der Betätigungen für die Schachtklappen. Hier gibt es besondere Hinweise für die Verbindung vom Schacht zu den Betätigungen mit selbst beigesteuerten Drähten, die in unterschiedlichen Farben lackiert werden müssten:
Zum Schluss geht es um die Komplettierung des Hauptfahrwerkschachts mit den Abdeckklappen und den Einbau des Bugfahrwerkschachts:
Das Set ist für die F-16C der frühen Versionen ausgewiesen. Leider werden diese frühen Ausführungen mit Block-Nummerierungen oder ähnlichem nicht erläutert. Bei dem Eduard Print-Set für die späten Versionen gibt es eine andere Batterie und – was wesentlicher ist – anderen Hauptfahrwerkschachtklappen mit anderen Betätigungen für diese Klappen und einem anderen Mittelsteg. Ich würde also mal vermuten, dass die späte Version für die F-16 mit dem verstärkten Fahrwerk und den leicht weiter ausgewölbten Schachtklappen vorgesehen ist, das ab den Blöcken 40/42 Standard wurde, aber auch bei früheren Versionen nachgerüstet wurde. Für das hier vorliegende Set kommen dann also die frühen Blocks unter 40 und letztlich auch die F-16 A oder B in Frage. Die „frühe“ blaue Batterie wurde im Übrigen auch nach und nach durch die „späte“ rote und wartungsfreie Ausführung ersetzt. Der Rahmen bei der „frühen“ Batterie blieb beim Austausch erhalten.
Fazit
Dieses Set ist höchstdetailliert und dabei einfach zu handhaben. Die Herausforderungen liegen bei der Detaillackierung und der Anbringung der vorgeschlagenen Drahtverbindungen (wer sich das nicht zutraut, lässt sie einfach weg).
Der Preis von etwas unter 28 € erscheint mir noch angemessen. Man muss sich schon klar darüber sein, dass dieses Set im Verhältnis zum Bausatzpreis schon nicht so ganz billig ist. Qualität und Verbesserungspotential haben hier schon ihren Preis.
Erhältlich ist das Set unter anderem im Eduard Webshop:
https://www.eduard.com/eduard/f-16c-wheel-bays-early-print-1-48.html?lang=1
Hermann Geers, Wietmarschen