Der asiatische Hersteller Bobcat hat sich mit seiner bisher in zwei Varianten erschienenen Yak-28P seinen soliden Einstand vorgelegt. Auch die nun erschienene Il-28T ist ein willkommenes Modell, gibt es doch meines Wissens in 1/48 bisher nur den Resin-Kit von HPH …
Die IL-28 mit dem Nato-Codenamen „Beagle“ zählt sicher nicht zu den populärsten und bekanntesten Vorbildern, obwohl immerhin ca. 6.700 Stück davon gebaut wurden. Bobcat bringt dieses Kind der 50er Jahre in der interessanten Version als Torpedobomber, die sich neben den Torpedos selbst vor allem durch die Flügeltanks hervorhebt.
Der Bau der regulären Bomberversion ist mit dem Bausatz ebenfalls möglich. Zumindest die alternative Rumpfnase liegt dem Bausatz bei. Entsprechende Markierungen bietet zum Beispiel Hi-Decal Line an.
Der recht große Karton ist gut gefüllt und enthält 6 Gußrahmen in grauem Kunststoff sowie einen mit den Klarsichtteilen. Alle sind sorgfältig und gut geschützt einzeln verpackt. PE-Teile liegen nicht bei, dafür aber ein recht großer Decalbogen. Insgesamt sind es ca. 280 Teile.
Der erste Spritzling mit dem Rumpf zeigt schon gleich die beachtliche Größe der IL-28. Bei einer Länge von ca. 35 cm beträgt die Spannweite stolze 50 cm!
Die Teile weisen feine Gravuren auf und die Details sind durchweg fein und stimmig ausgeführt. Es fehlt das allerletzte Stück Feinheit, Schärfe und Präzision im Vergleich zu den aktuellen Top-Herstellern, aber insgesamt ist das Niveau aus meiner Sicht sehr hoch.
Auch die Kleinteile sind sauber ausgeführt. Die Angüsse sind von der Größe her ok, ab und an muß ein wenig Grat entfernt werden, aber alles im normalen Rahmen.
Die Triebwerksteile:
Auch hier feine rundum feine Gravuren.
Interieur und Leitwerk:
Das Cockpit ist wirklich gut gemacht und braucht bis auf die nicht vorhandenen Sitzgurte eigentlich keine Zurüstteile:
Man beachte die feinen Regler unten:
Das Seitenruder läßt sich auch angelenkt darstellen, die Höhenruder sind einteilig gespritzt.
Die Oberfläche ist teilweise ganz leicht rauh. Im Hinblick auf die Metall-Lackierung sollte man die vielleicht noch einmal überschleifen. Die nicht zu filigranen Gravuren lassen das gut zu.
Die Sitze sind ok, Gurte sollte man aber ergänzen.
Räder, Fahrwerk etc.:
Die Fahrwerksteile geben das auch beim Vorbild recht einfach gehaltene Fahrwerk gut wieder.
Das Profil der zweigeteilten Reifen ist gut getroffen, der Wunsch nach Resin kommt nicht unbedingt auf. Eine Gewichtsbelastung fehlt allerdings.
Der Rahmen mit den Tiptanks und den Torpedos der „T“-Version:
Die Tanks sind schön umgesetzt, inklusive der Leitung:
Das gleiche gilt für die Torpedos. Auch deren Antrieb ist fein umgesetzt.
Die Tragflächen von beachtlicher Größe. Ruder und Klappen sind seperat ausgeführt und können damit einfach auch angelenkt gebaut werden.
Die Gravuren auch hier fein und sauber ausgeführt.
An der Stelle, wo innen die Holme fixiert werden sowie am hinteren Ende finden sich leichte Sinkstellen, und auch hier ist die Oberfläche ein bißchen rauh. Aber beides ist kein wirkliches Problem, lediglich ein wenig Fleißarbeit.
Die Klarsichtteile sind sauber gefertigt und recht klar. Die Rahmen sind ein bißchen weich konturiert, aber das ist schon Klagen auf hohem Niveau. Ich hoffe, Eduard bringt noch Lackiermasken für die Beagle. 😉
Der recht große Decalbogen ist sauber und ohne Versatz gedruckt. Insgesamt sind 9 verschiedene Versionen für chinesische und russische Maschinen möglich.
Auch in der Vergrößerung zeigen sich keine Schwächen.
Die Anleitung in klassischem Schwarz-weiss-Stil wirkt ein bißchen old school, ist aber klar und übersichtlich.
Hier komplett zum Stöbern:
Fazit:
Ein sehr guter und grundsolider Bausatz ohne große Schwächen. Als kleine Kritikpunkte sind die Sinkstellen auf den Tragflächen und die teilweise ein bißchen rauhe Oberfläche zu nennen, aber der Gesamteindruck ist bei mir sehr positiv und ich freue mich auf weitere Bausätze von Bobcat. Darum mein Resumee:
Sehr empfehlenswert!
Gekauft habe ich den Bausatz bei Aero Spezial.
KlausH