Wenn auch AMMO den meisten Modellbauern durch diverse Farben und sonstiges nützliches Zubehör bekannt sein dürfte, so sollte man nicht übersehen, dass der spanische Hersteller (meist in Kooperation mit chinesischen Produzenten) auch einige Bausätze im eigenen Programm hat – so etwa den 1:72er T-54.
Unser heutiges Review gilt der MiG-17 in 1:48 …
Zum Vorbild will ich nichts schreiben – die MiG dürfte ebenso bekannt sein wie etwa eine Messerschmitt oder Spitfire und ich könnte nichts wirklich Neues zum allgemeinen Wissen beitragen – deshalb kommen wir gleich zum Bausatz selbst.
Es handelt sich bei unserem Exemplar um eine „Premium Edition“ – was das bedeutet, dazu später mehr.
Der erste Eindruck ist entscheidend für den Kauf – und der kann in jeder Hinsicht überzeugen!
Da wäre zunächst einmal die sehr professionelle Aufmachung der Verpackung (ja, auch so etwas kann kaufentscheidend sein – da sollte so mancher deutsche Hersteller aufmerksam hinschauen!):
Aber, auch das ein „ceterum censeo“, entscheidend ist, was sich in der Verpackung befindet! Schauen wir also näher hin …
Da wäre zunächst der Gussrahmen mit den beiden Rumpfhälften:
Diese sind hervorragend strukturiert:
Die reliefartigen Details an den Innenseiten etwa der Fahrwerk- und Landeklappen wissen zu gefallen:
Mit einer gekonnten Bemalung und einigen „washings“ können das wahre Hingucker werden.
Die beiden Zusatztanks sind ordentlich gemacht – ich denke, die Steuerflächen könnten einen Ersatz durch Ätzteile durchaus vertragen:
Sehr schön: Man hat bei AMMO auf die kleinen Unterschiede zwischen einzelnen Varianten/Lizenzbauten geachtet wie etwa bei der Bugabdeckung:
Auch auf den Außenseiten finden wir schön gemachte Details und Strukturen:
Die separate untere Bugsektion – ich könnte mir denken, dass eventuell auch noch andere Bewaffnungsvarianten kommen:
Der Spritzling für die Tragflächen:
Bei den Details für das Cockpit, der Bereifung und weiterer Kleinteile finden wir exzellent wiedergegebene und hervorragend gespritzte Teile vor:
Das Kernstück des Rahmens sind natürlich die Tragflächen – hier die Oberseiten …
… bei denen die Grenzschichtzäune mit Ätzteilen realisiert werden:
Auch die beiden Unterhälften …
… weisen schön gemachte Gravuren und im Inneren hervorragende Strukturen auf:
Eigentlich eine gute Lösung – die beiden bereits angespritzten Staurohre:Aber ich befürchte, das eine oder andere Pitot wird im Laufe den Zusammenbaus den „Weg allen Vergänglichen“ gehen und abbrechen – schon sicherheitshalber an Ersatz denken!
Die separat eingepackten Klarsichtteile …
… sind ordentlich transparent:Trotzdem empfehle ich ein Bad in FUTURE oder Ähnlichem!
Kommen wir zur Bauanleitung:
Diese wartet zunächst mit der Darstellung aller MiG-17 Ausgaben sowie einer Übersicht des benötigten Werkzeuges auf:
Der eigentliche Bau ist dann relativ schnell und übersichtlich erledigt und am Ende der Bauanleitung erhalten wir noch einige Tipps zur farblichen Gestaltung sowie einen Hinweis auf weitere erhältliche Versionen des Bausatzes:
Unsere Ausgabe behandelt nahöstliche MiGs und folglich finden wir Decals für syrische und ägyptische MiG-17 auf dem Bogen …
… mit denen sich dann folgende Maschinen realisieren lassen:
Kommen wir abschließend zu den besonderen Zugaben der „Premium Edition“.
Da wären zunächst einmal die Masken:
Der kleine Bogen enthält alles, was man benötigt, um die Kanzel innen und außen sowie die Räder lackierfertig zu maskieren:
Die farbig etwas überladene Anleitung wirkt gerade bei der Kanzel etwas unübersichtlich:
Sodann gibt es noch die schon gezeigten Ätzteile.
Der Clou ist jedoch die kleine Pappschachtel …… mit ihrem Inhalt:
Da wären zunächst die dreidimensional gedruckten Decals von Red Fox für das Cockpit:
Hier in der Draufsicht …
… und hier schräg photographiert, um die Dreidimensionalität zu zeigen:
Besser geht nicht!
Für ein offenes Cockpit meines Erachtens absolut unerlässlich!
Und auch auf dem 3D-Drucker werden uns Details geliefert, die einfach nur klasse sind:
Der Schleudersitz mit seinem angedruckten Gurtzeug ist himmlisch:
Die Einstiegleiter schreit geradezu nach einem einsteigenden Piloten oder einem Mechaniker, der dem sitzenden Piloten beim Anlegen der Gurte hilft oder den ebenfalls beiliegenden HElm reicht:
Abschließend möchte ich noch die beiliegenden Prospekte erwähnen – sie enthalten Information zur Verarbeitung der jeweiligen Produkte.
Gerade für die naturmetallfarbene Lackierung kann ich die neuen A-Stand Farben (ehemals ALCLAD II) nur wärmstens empfehlen – doch dazu später mehr.
Fazit
Ein asbolutes „Must Have!“ für alle MiG-Fans – wer wie ich immer schon mal eine israelische oder US-amerikanische MiG-17 im Maßstab 1:48 realisieren wollte, erhält mit diesem Bausatz die optimale Grundlage.
Und natürlich können auch syrische oder ägyptische MiGs damit gebaut werden – aber das wäre ja langweilig; so einfach aus der Schachtel …
Eine sehr gute erste Einführung zu den unterschiedlichen Nutzern der MiG-17 ist das Planes & Pilots-Buch.
Erhältlich bei Modellbau König oder direkt im online-shop von AMMO.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen