Während der Pfingstausstellung im Panzermuseum Munster stieß ich auf einen Bausatz des VCL A4E12 eines mir bislang unbekannten chinesischen Herstellers und alleine schon die Ähnlichkeit mit der sowjetischen T-37-Reihe von Schwimmpanzern verführte mich dazu, das Portemonnaie zu zücken …
VCL? CAMs? A4E12?
Des Rätsels Lösung ist einfacher als gedacht:
VCL steht für den britischen Hersteller Vickers-Carden-Lloyd;
CAMs für den chinesischen Modellbauhersteller Combat Armour Models und
A4E12 ist die Vickers-interne Typbezeichnung eines amphibischen Kleinpanzers.
Kurz einige Zeilen zur Geschichte dieses knuffigen kleinen Pänzerchens:
Der leichte amphibische Panzer A4E11 und A4E12 von Vickers-Carden-Lloyd war ein typisches Produkt der Panzerentwicklung der Zwischenkriegszeit: Einerseits riesige Mehrturm-Panzer wie der Vickers Independent, andererseits kleine Tanketten bis hin zu Ein-Man-Panzern.
Als schwimmfähiges Aufklärungsfahrzeug wurden diese Kleinpanzer u.a. in Niederländisch-Ostindien, Thailand und China in geringer Zahl eingesetzt.
Und dass der sowjetische T-37 (sogar als Bausatz!) unserem VCL Schwimmpanzer so ähnlich sieht, ist kein Zufall: letztlich basiert der T-37 auf dem britischen Entwurf, so wie der T-35 auf dem Vickers Independent basierte oder der T-26 auf dem Vickers 6-ton tank!
Doch zurück zum Bausatz…
Der Inhalt der kleinen Schachtel:
Die Aussenseite der Kettenstränge …
Hier nocheinmal ein Blick auf die kombinierten Einzelkettenglieder:
Die beiden seitlichen Wannenteile des A4E13:
(Hier fällt dann auch die frappierende Ähnlichkeit zwischen dem Bausatz des T-37 und dem hier vorliegenden Modell in´s Auge!)
Die vordere Waffenblende mit der wirklich winzigen Sichtluke für den MG-Schützen/Kommandanten (oben rechts):
Der Turm in all seinen Einzelteilen:
Beigefügt sind zwei Maschinengewehr-Typen:
Bei einem amphibischen Panzer wichtig: Der Antrieb im Wasser:
Daneben der Sitz des Fahrers und einige Kleinteile.
Antriebsrad, Laufräder und Aufhängungen:
Abschließend noch die Platine mit den Photoätzteilen:
Die Bauanleitung ist völlig ausreichend und dankenswerterweise finden sich auch einige englischsprachige Hinweise zum Original:
Der beigegebene winzige Bogen mit Nassschiebebildern enthält nur weiße Zahlen:
Mit denen man insgesamt drei unterschiedliche Markierungen umsetzen kann:
Die Farbangaben dieser doch recht „bunt“ abgetranten chinesischen VCL beziehen sich auf das Gunze-Sortiment:
Mein Fazit: Gussqualität, Aufteilung der einzelnen Teile und vor allem die doch recht exotische Vorbildauswahl machen diesen Bausatz zu einem absoluten „must have“ für alle, die das eher Ungewöhnliche lieben.