1979 Pontiac Firebird Trans Am in 1:8 von Revell # 07710

Als die Wiederauflage (genau – nicht „NEW“, wie auf dem Karton aufgedruckt ist!) angekündigt wurde, lief mir schon das Wasser im Munde zusammen. 1:8 – das ist mal richtig groß!
Dazu erinnerte ich mich an einen Bausatz, den ich vor Jahrzehnten als Bastelbude kaufte und leider nicht in der Lage war, den Trans Am seinerzeit fertig zu stellen. Naja. Platz braucht man definitiv dafür. Trost fand ich im 1986er Camaro eben auch in 1/8. Eine anderer Geschichte.

Ich möchte zum Original nur ein paar Worte verlieren. Wir haben hier den Pontiac Firebird (F-Body) der zweiten Generation mit dem 4. (!) Facelift vorliegen. Produziert wurde er von 1970 bis 1981.

Wer ein wenig autoaffin ist, wird gleich aufschreien „Cool! Der Bandit Trans Am!“. Mööp. Nicht ganz korrekt. Ja, Burt Raynolds fuhr einen schwarzen Trans Am im ersten und zweiten Teil „Smokey and the Bandit / Ein ausgekochtes Schlitzohr“. Aber nicht diesen! Im ersten Teil hatte er den 1977er und im Zweiten den 1981er Turbo Trans Am. Die zwei Modelle unterscheiden sich deutlich genug voneinander an der Front, den Heckleuchten und an der Motorhaube und dem, was darunter steckt. Diesen Bausatz könnte man als Mischung aus beiden Filmen interpretieren. Näher kommt das Modell an den Turbo Trans Am dran, hätte er nur die richtige Motorhaube (mit „bulg“ – asymetrischem Buckel), entsprechend anderem „screaming chicken – Adlerdecal “ und die anderen Felgen (siehe mein 1/25er – der hat zumindest die Felgen). Und um das Ganze abzurunden: die Option der goldenen Decals im Original war der RPO Code Y84 (beim 1977 Y82) und wurde durch die Bekanntheit der Filme die meistverkaufte Option seinerzeit! Darum wird diese Option im Sprachgebrauch als „Bandit Trans Am“ benannt. Wenn man sich überlegt, dass die Basis damals rund 6300 US-Dollar kostete, war diese Option mit rund 10.600 US-Dollar doch schon ein Batzen Geld. Dafür bekam man aber auch unter Anderem einen 400cui (6.6 Liter) V8 mit 220 SAE-PS. Mit über 211.000 verkauften Exemplaren war der 1979er Trans AM das erfolgreichste Modell der gesamten Baureihe. Filme sei Dank? Wer weiß…

Zu diesem Bausatz aber zurück. Ich stelle also den 1979er Pontiac Firebird Trans Am vor.

„New“, das ist wahrscheinlich eine Definitionssache. Unter dem Label Revell gab es ihn nicht. Aber von Monogram – 1987 unter der Bausatznummer 2611, erblickte er damals schon als Wiederauflage (!) das Licht diverser Bastelzimmer. Jawohl: das war schon eine Wiederauflage. Ursprünglich kam der Trans Am (TA) als Turbo Trans Am (TTA) im Jahre 1980 erstmals in den Handel. Ebenso von Monogram, mit der Bausatznummer 2605. Dieser alte Bausatz erreicht heute schon irrsinnige Summen im hohen 3stelligen Dollar-Bereich!

Ich finde den Karton richtig schön gestaltet. Die modernen Zeichnungen auf dem Deckel sind ganz okay. Aber wenn ich auf den Seiten das Prototypmodell sehe: lecker. Richtig schön. Wenn wir schon dabei sind, schauen wir uns die langen Seiten noch kurz an. Zuerst erwähne ich: es gibt einen kurzen Text zum Auto / Modell!
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Sehr gut. Ich vermisse so etwas ja doch ein wenig, wenn auch ich bei diesem Modell keine Informationen benötige. US-Car-Verrückterweise kenne ich das Original in seinen 4 Generationen doch sehr gut.

Die Seiten des Karton zeigen uns weiter, welche Farben und Materialien ich benötige bzw. empfohlen werden. Wie geschrieben werden Bilder des Prototyps gezeigt und eine Zusammenstellung des erwarteten Lieferumfangs. Der Bausatz wird mit 154 Teilen angegeben und steht mit stattlichen 62,4 cm fertig auf den Rädern. Das war es dann auch. Die Kartonunterseite ist komplett schwarz. Nichts aufgedruckt.

Bevor wir ihn öffnen, möchte ich mal eben einen Bausatz in 1/25 zum Vergleich herziehen, um einen ersten Eindruck der Größe zu gewinnen:
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Und selbst beim Vergleich zum 1:16er erahnt man die GRÖSSE des Kartons!
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Nach dem Öffnen des Stülpkartons 😀 liegt nun die ganze Bauteilepracht vor uns. Obenauf in einem eingeklemmten Karton ist die Bauanleitung präsentiert. Schön gemacht wie ich finde. Wird diese entnommen, sprüht uns ein wenig Patriotismus entgegen:07710-Revell-Pontiac-Firebird-Trans-Am-007 1979 Pontiac Firebird Trans Am in 1:8 von Revell # 07710

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Ich kann mir nur vorstellen, dass die Autofans diese Variante des TA einfach lieben. War er doch bei einigen Filmen der Hauptdarsteller. Dazu kommen wir auch noch. Einen kleinen Hinweis darauf fanden wir ja bereits in dem Seiteninformationstext. Diese Pappe weiter entfernt, liegen alle Teile schön verpackt frei. Die Größe kommt nun erstmals richtig rüber. Ich war so frei, die Karosserie erneut mit dem 1/25 Pendant zu befreunden. Er steht auf dem Dach! Für die, die ihn nicht sehen:
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Den ganze Inhalt so gut es geht für das Foto ausgebreitet:
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Wir sehen beige, silberne, hellgrüne, graue Teile, Chrombögen und klare Teile. Reifen, die Bauanleitung und zwei riesige Decalbögen und ein Beutelchen mit Schrauben runden den Inhalt ab. Vor der Bauanleitung habe ich noch ein Beipackzettel mit einer Korrektur zur Bauanleitung beigelegt. Diese fiel schon vor dem Öffnen heraus. Im Nachhinein wurde dieser Zettel an der Seite zwischen oberem Kartondeckel und unterem Karton hineingeschoben. Deshalb war der Karton auch doppelt auf einer Seite verklebt. Bei der Betrachtung der Bauanleitung gehe ich auf diesen Hinweiszettel näher ein.

Die einzelnen Bögen zeichnen sich allgemein durch eine schöne Detaillierung aus. Das kenne ich von einem amerikanischen Hersteller nicht unbedingt. Ich habe nur sehr wenig Fischhäute gefunden. Mich würde interessieren, wie die Bögen bei den unrsprünglichen Ausgaben zusammen gestellt waren. Hier sind es doch eher kleine Stücke, die keine Spritzlingumrahmungen aufweisen. Ich habe keinen Euro oder Ähnliches als Größenvergleich dazu gelegt. Stattdessen habe ich das 1/25-Modell mehrmals zum Vergleich dazu gezogen:
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Eingangs erwähnte ich die zwei Ausgaben aus dem vergangenen Jahrtausend. Wer nun denkt, dass man aus Bausatz a Chassis, Innenausstattung etc. entnommen hat und aus Bausatz b den Motor und die Karosserie, der täuscht sich. Diese beiden Bausatznummern findet man schön durchgewürfelt auf den Spritzlingen. Beispielsweise finden wir hier auf diesen silbernen Bögen die Nummer 2611 (1987)

…und auf dem auch silbernen Achsträger die Nummer 2605 (TTA 1980)
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Ein paar Details gezeigt: man erkennt gut Sechskantmuttern oder Zündkerzen. Die Stoßstangeneinsätze mit kleinem Grill sind sehr gut gegossen. Keinerlei Fischhäute:

Bei den hellgrünen Teilen sieht das komplett anders aus. Gießgrate und Fischhäute sind wenigstens gut zu erkennen, so dass man die vor der Verarbeitung entfernen kann:

Das Chassis ist im Allgemeinen gut wiedergegeben. Bremsleitungen, Kabel, Wasserablaufstopfen etc. sind völlig in Ordnung. Nur die fetten Angussstellen trüben das Bauteil sehr. Mit einem Cutter und Feile kommt man da nicht weit. Das Chassis stammt aus der Form des TTA (2605).

Am Chassis fiel mir bei genauer Betrachtung der Details etwas auf: Monogram und auch Revell drucken immer das © auf das Chassis. Oftmals in römischen Ziffern. Warum sieht man hier MMI zu lesen? MMI ist doch 2001? Nein Nein! „MMI“ bedeutet schlicht Monogram Models Inc.
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Die Innenausstattung ist schon beige gegossen. Je nach Variante, welche man bauen mag, passt das so. Ansonsten muss sie schwarz sein. Ich bin immer wieder von der Größe der Bauteile erschlagen. So eine Sitzschale kann ich mir einfach so in die Hand legen. Auch diese Teile finde ich sehr schön und detailliert gegossen. Die Stoffstrukturen auf den Armlehnen und -griffen oder Lüftungsschlitze sind sehr schön erkennbar. Man merkt doch durchweg, dass die Form einen guten Zustand hat. Die beigen Teile hat Revell durchweg vom TTA entnommen.
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Kommen wir zu den Chromteilen. Ich mag sie. Bei dieser Größe trägt das Material augenscheinlich nicht so dick auf. Die Details sind noch sehr gut zu erkennen. Die Durchbrüche an den Felgen sind für mich exzellent. Die Oberfläche unter dem Makro dagegen rau. Macht nichts. Kommt dem Original doch entgegen – sollen ja in erster Linie goldfarben lackiert werden. Und die Farbe auf den Aluminiumfelgen ist nicht so glatt. Keinerlei Fischhäute oder Gießgrate. Vielleicht mag man es als Negativ empfinden: die Ventildeckel glänzen nicht so stark wie die restlichen Teile. Finde ich in Ordnung. Wenn man bedenkt, dass der Motorblock am Ende sowieso blau lackiert werden soll, spielt das also keine Rolle mehr. Der Armaturenbretteinsatz zeigt zudem die „diamonds“ der Oberfläche dem Original gut nachempfunden. Die Chromschicht wirkt darauf allerdings dicker. Die Chromteile entstammen aus dem TA (2611) von 1987. Verständlich: der TTA hat andere Felgen.
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Ein wirklich schönes Detail ist das Pontiac-Logo für die Nase. Wir sehen später auf dem Decalbogen, dass dafür zwei Decals beiliegen. Man kann das aber sehr locker und besser bemalen.
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Komisch dagegen, sind die Auspuffenrohre. Ich weiß ja, dass sie gerade so von der Seite kaum zu sehen sind. Aber ob hier nicht zu wenig Material vergossen wurde, würde mich nicht verwundern. Mir kommt es schlicht zu knapp vor. Im Original sieht man die Endrohre deutlich nach unten zeigend. Entweder ist die Unschöne Seite von außen oder von innen zu sehen. Hmm …

Die Karosserie und alles das, was man am Ende zu sehen bekommt. Das T-Top ist ausgeschnitten und glänzt wieder mit schönen Details wie der Verriegelung. Der Front- und Heckbumper sind als Einzelteile beigelegt. Über die Passgenauigkeit kann ich zu diesem Zeitpunkt nichts schreiben. Dagegen wurden die Fenderflares bereits an der Karosserie angegossen (das sind die Dinger vor den Radkästen). Als Einzelteile mitgeliefert könnte man sich einen Basis TA bauen, wie es beispielsweise Rockford fuhr. Gut. Das Loch für den Shaker in der Motorhaube oder die Fender Fents (Entlüftungen) in den Kotflügeln müssten dann verschlossen werden. Aber, es wäre eine weitere Filmversion im Karton. Details sind allgemein gut, leider treten hier fiese Gießgrate auf. Wenigstens sind sie auch hier sehr deutlich zu sehen. Der Heckspoiler liegt als Einzelteil dabei. Die Angußstelle ist meines Erachtens grenzwertig. An der Motorhaube findet sich wieder so eine brutal große Angußsstelle. Die Innenseite ist strukturiert angedeutet. Die Auswerfermarken halten sich in Genzen. Mir wären die hier egal – als ob ich jemals eine Auswerfermarke verspachtelt hätte.

Größenvergleich? Bitteschön:
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Mit der Motorhaube in 1/25 kann man locker das Loch der in 1/8 verschließen.

Kommen wir zu den Klarteilen. Sie sind sehr dünn gespritzt. Das gefällt mir. Verzug konnte ich nur an den T-Top (herausnehmbare Dachhälften) irgendwie feststellen. Topp wäre gewesen, wenn die T-Top  getönt wären. Im Original waren die nie komplett klar. Teilweise verspiegelt abgetönt. Eine Herausforderung, bei den großen Teilen. Die Heckscheibe hat bei mir leider feine Risse an der Oberkante. Nach dem Studieren der Bauanleitung werden diese Haarrisse sichtbar bleiben. Ebenfalls muss man bei dessen Angüßen Vorsicht walten lassen. Die Scheinwerfer, Sidemarker oder auch das Rückleuchtenband sind sehr schön strukturiert.
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Die Reifen sind aus dickerem Gummi. Sie haben ein schönes Profil und keinerlei Gießgrat / -naht! Eine Reifenaufschrift ist diesmal vorhanden, wenn auch nur große Aufdrucke. Reifengröße und sonstige Aufdrucke bei Reifen wären bei dieser Größe sicherlich machbar (gewesen). Trotzdem wunderbar! Dafür aber muss in der Mitte einiges ausgeschnitten werden.
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Zu den beiliegenden Schrauben kann ich nichts sagen. Schrauben eben 😉 Mit diesen wird am Ende das Chassis mit der Karosserie verbunden.
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Die Decals werde ich natürlich nicht vorenthalten. Es liegen zwei riesige Blätter bei. Der „Hauptbogen“ mit den Decals, welche die Sonderedition (SE – Optionscode Y84) ausmachen und ich nenne ihn mal einen Ergänzungsbogen im A4-Format.
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Beide sind super gedruckt. Scharf und verzugsfrei. Die goldenen Streifen sind gut getroffen. Das screaming chicken (der Adler) ist natürlich dominant. An dem soll man den Trans Am ja auch erkennen. Die sind sehr gut dargestellt. Gefällt mir gut.

Auf dem Ergänzungsbogen finden wir sehr viele kleine Decals. Von Beschriftungen und Labels im Motorraum bis zu verschiedenen Kennzeichen ist einiges dabei.

Für den Innenraum ist an alles gedacht worden. Warum man allerdings die Pedale bekleben soll anstatt bemalen? Muss man nicht haben. Die Instrumente jedenfalls sind toll. Fensterheber, Handbremslösehebelbeschriftung, Zigarettenanzünder (!) oder Lüftungsbedienung. Alles dabei.
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Für die Radkappen und das Chromemblem auf der Nase sind zwei Varianten dabei: gold und rot. Das ist auch korrekt. Die Goldenen Logos müssen zu dem Y84-Paket beklebt werden. So einfach. „Normale“ Trans Am hatten das in rot. Charmant: die Bandit-Schriftzüge für die Türe, mittig oben (28). Ok. Türschlösser (30) für Zittermenschen. Der Druck ist einfach fantastisch. Die Decals (65) gehören auf die Türgriffe und sind wirklich gestochen scharf. Sehe man sich auch den Trans Am-Schriftzug (64) an: er kommt auf die Front, links unterhalb des Scheinwerfers. Richtig gut gedruck. Wie 1:1. Das gefällt mir sehr gut!
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Zu den Kennzeichen möchte ich ein paar Worte verlieren.
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Endlich hat Revell keine Fantasiekennzeichen benutzt sondern Kennzeichen von realen (Film)Vorbildern – bis auf das von Maine – dachte ich).

BAN ONE – Sofort erkennt man das Kennzeichen aus Florida – „Smokey and the Bandit II“ (1980). Da gehört es dazu. Aber nur hinten. Vorne war im Film keines montiert.

BANDIT – Das „Bandit“ hatte das PromoAuto an der Nase und das Auto aus der Pontiac-Autoreklame, auf dem Burt Raynolds auch posierte. Jawohl, es gab Werbeplakate mit dem richtigen TA (dem Turbo!) und Burt Raynolds zusammen.

Dann verließ mich mein Wissen. Mir war nicht klar, wo ich das Kennzeichen von Illinos, Maine und California hinstecken soll. Nach dem Studieren der Bauanleitung wurde ich erleuchtet! Es sind weitere drei Filmautos! Daneben müssen auch die Bemalungshinweise dringend beachtet werden.

ELLE 1A – Das stammt aus dem Film „Kill Bill 2“ (2004). Das musste ich im Internet suchen. Tatsächlich. Das wusste ich nicht . Schaute ich mir den Film ja nicht an. Vorne aber kein Kennzeichen.

98 – R328 – Hier vermutetet ich erst, dass das Kennzeichen zum 3. Teil der „Banditreihe“ gehört. Das wäre aber mal wirklich ein Griff in die Keramikabteilung. Das Auto pässe überhaupt nicht. Pontiac, ja, Trans Am ja, aber dritte Generation mit Klappscheinwerfer. Auch hier löste die Bauanleitung das Rätsel. Der Film „The Hunter“ (1980) mit Steve McQueen stand hier Pate. Gut. Ein paar Details sind am Modell dann nachzupflegen (Zierleisten, überhaupt keine Decals bis auf den „Trans Am“ am Heck, meist silberne Felgen – nicht wie in der Bauanleitung die Goldenen und vor allem: kein T-Top!). Am Ende wird er TA zerstört. Es war zudem Steve McQueens letzter Film.

E 42029 – Wieder ein Hinweis in der Bauanleitung. Das Kennzeichen gehört zu dem Film „ES“ (2017; in der Bauanleitung „It“ beschriftet). Da bin ich dann komplett raus. Da hat sich Revell aber den größten fauxpas erlaubt: der TA in „Es“ ist nicht schwarz. Er ist türkis. Und damit sind seine Decals auch in Blautönen gehalten. Das ist schade. Eine wirklich schöne Farbgebung. Es müssten nur die „Trans Am“-Schriftzüge und der Adler dabei sein. Es wäre meine Wahl für einen Bau.

Einen Mangel haben die Kennzeichen leider alle: sie haben keinerlei Sticker drauf. Die Amerikaner haben auf den hinteren Kennzeichen Versicherungssticker mit einem Jahr versehen, in den oberen Ecken je einen Sticker.

Kommen wir endlich (?) zum Ende: die Bauanleitung. Es ist der bekannte, bunte Druck und gibt keine Rätsel auf.

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Nach 68 Bauschritten ist das Modell Fertig. Weitere 8 Schritte befassen sich mit den Decalvarianten. Es werden wieder lustig Farben gemischt. 5 an der Zahl. Für mich das Highlight: H – 45%+45%+10% = die Farbe für den Motorblock.
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Bei den Innenraumfarben wird zwischen Beige und Schwarz unterschieden. So hat nur der „It“ und der „Bandit“ Promotion-Trans Am (das wusste ich nicht!) eine beige Innenausstattung. Der Rest ist im Grunde schwarz.

Es sind einfach ein paar Kleinigkeiten, die bei der Bemalung abweichen, wenn man ein entsprechendes Vorbild nimmt. Zum Beispiel die silbernen Felgen bei „It“ oder „The Hunter“ werden im Bauabschnitt 24 nicht bedacht. Mal davon abgesehen, dass der „It“-Trans Am überhaupt nicht schwarz ist.

Was leider nicht beschrieben wird: bei Bauabschnitt 25 hat man die Wahl bei den Decals der Radnabenabdeckung. Das könnte echt beschrieben werden, dass die goldenen Decals zur Special Edition gehören und das die Roten Standard sind. Das würde nämlich auch bedeuten, das der Armatureneinsatz (Bauabschnitt 34) dann ebenfalls in gold sein müsste, wählt man das komplette Decalpaket der Special Edition.

Im Bauabschnitt 55 wird darauf hingewiesen, dass „The Hunter“ das Dach verschlossen bekommen muss. Das finde ich spannend und mich würde es interessieren, wie viele Modellbaubegeisterte daran scheitern, das Dach so schön glatt hin bekommen. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Die T-Tops sind ja nicht komplett glatt. Sie verfügen über den Dichtungsrand…

Am Anfang erwähnte ich einen Beipackzettel. Dieses Bauteil wird dann nicht benutzt. Warum? Es ist doch nur der Haubenaufsteller? Hier hätte einfach ein „Wahlweise“ aufgedruckt werden können. Ein Modellbauer erkennt doch sowieso, was das ist und ob das Teil genutzt werden möchte.
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Bleibt als Fazit:

Insgesamt ein tolles, großes Stück Plastik. Der Bausatz an sich zeigt für mich nur Schwächen in der Bemalung (nach den Vorbildern) und grundsätzlich diese, dass der „Bandit“-Trans Am ein Turbo war und dieser nicht dem Model entspricht (Motorhaube, Felgen, Motor).

Klar, man kann ihn aus der Box heraus bauen und hat am Ende bestimmt ein fantastisches Modell zum Stellen. Aber gleichzeitig schreit diese Größe doch danach, verbessert zu werden! Fehlt es im Motorraum doch bestimmt an Zündkabeln, Benzinleitungen, Bremsleitungen, Kabeln, Kabeln, Kabeln! Bei einem amerikanischen Hersteller des (richtigen Bandit-Turbo) Trans Am in 1/16, ist neben Kabel und Schläuchen auch Elektronik dabei. Das könnte man bei der Größe auch: die Scheinwerfer verkabeln und beleuchten! Platz im Heck wäre allemal da. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesteckt.

Für mich ein Wehrmutstropfen: ich hätte gerne die Decals in verschiedenen Farben. Schon deswegen, weil der „It“-Trans Am hier seine Kennzeichen zur Verfügung stellt.

Unter dem Strich begüße ich den Mut, so ein großes Modell auf den Markt zu bringen. Vielleicht folgt noch der eine oder andere Bausatz (auch in 1/16) aus dem Hause Monogram / Revell? Firebird Trans Am und Camaro würde ich begrüßen.

Erhältlich bei Modellbau König.

Christian Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen.