Auch dieses Wochenende wollen wir euch wieder etwas aus der Werkstatt von Ralf Nies zeigen!
Nach der „Elektrifizierung“ seines Gandalf geht es nun an den Dioramenbau und natürlich die Bemalung – viel Spaß beim Lesen …
Hallo meine lieben Freunde
Heute also der zweite und letzte Teil meines Gandalf-Berichtes.
Man könnte sagen, der schwierigste Teil (die Elektrik) sei erledigt, ist aber leider nicht so. Das Bemalen der Figur ist auch für mich immer eine Herausforderung und ich weiß auch nie, ob es mir überhaupt gelingt, ein annehmbares Ergebnis zu erzielen. Genau so der Dioramenbau: Mir schwebt zwar die Brücke von Khazad Dom in meinem Kopf herum, aber vom Gedanken bis zur Umsetzung ist es doch immer ein schwieriger Weg.
Genug der Vorrede – legen wir los!!!!!
Nach der üblichen Prozedur des Entfettens und Grundierens hier der Gandalf in matter grauer Grundierung. Die kleine Birne habe ich natürlich vor dem Grundieren angeklebt:
Ich meine das Gesicht ist immer der erste und zugleich schwierigste Teil der Bemalung. Wie gesagt benutze ich fast ausschließlich Vallejo Farben. Da hat wohl jeder so seine eigenen Vorlieben. Wichtig bei der Bemalung, dass man mindestens 3 Farben hat, die nur ein wenig voneinander abweichen. Diese mische ich immer vor der Bemalung an und manchmal ändere ich sie nochmal während der Bemalung. Daher verzeiht es mir, dass ich hier keine Farbangaben verwende.
Kein Meisterwerk, aber ich bin ganz zufrieden:
Bevor ich mit dem Bemalen anfange, besorge ich mir immer aus dem Internet einige Bildvorlagen und drucke sie mir aus, sodass ich immer die Farben mit dem Bild und der Figur abgleichen kann. Dabei geht es eher um einen Richtwert und nicht um die supergenaue Nachbildung. Es ist mir nämlich schon passiert, dass ich ohne Vorlage, also nur aus dem Gefühl eine Figur bemalt habe. Nach der Fertigstellung erst der Vergleich mit dem Original. Dann kam die schreckliche Erkenntnis: Das passt überhaupt nicht.
Hier der Gandalf also mit den Grundfarben. Mit dem weißen Bart sieht er fast wie Saruman aus:
So langsam kann man erkennen, wo ich hin will. Hier habe ich alle Vertiefungen mit stark wasserverdünntem Schwarz eingestrichen. Auch den Bart habe ich mehrfach damit behandelt:
Zum Schluss der Bemalung wurden alle Höhen noch mit Weiß behandelt, welche ich mit einem Borstenpinsel aufgetragen habe. Leider ist der Flicken am Ärmel gut zu erkennen: Nicht original aber ich kann damit leben. Erst jetzt kann man die feine Struktur der Kleidung sehr gut erkennen:
Ja auch der Beleuchtungstest darf zum Schluss der Bemalung nicht fehlen:
Kommen wir nun zum Diorama
Auf der rechte Seite in grau. Dort habe ich 7 x 1cm starke Depafitplatten übereinander geleimt. Das soll mal die Brücke von Khazad Dum werden. Damit ich im Keller beim Schleifen am Bandschleifer ungefähr weiß, wo ich hin will, habe ich mir aus Druckerpapier (hier in weiß) eine Schablone geschnitten.
Links die ersten verleimten Styroporplatten. Is klar. Vor unseren Gandalf kommt später die Brücke, im Hintergrund eine hohe Felswand. Hier ist euer Vorstellungsvermögen gefragt?
Nachdem die Brücke vorerst fertig ist, mal wieder ein Probestellen mit Gandalf. Im Hintergrund mein Behälter mit gesiebter Erde, der nur als Gegengewicht dient. Ansonsten würde mir der Gandalf herunter fallen.
Die Erkenntnis: Brücke zu kurz, zu schmal und die dünne Rückwand ist zu wabbelig:
ich habe eine DIN A4 Seite Druckerpapier als Stabilisator hinter die Rückwand geleimt. Um Unebenheiten an der Hintergrund-Felswand darzustellen, wurden auch hier mehrere zum Teil abgebrochene Styroporplatten aufgeleimt:
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Langsam geht es weiter. Die Vorarbeiten der Rückwand sind so gut wie fertig. Nachdem der Leim ausgehärtet war, wurde das Styropor mit einem Feuerzeug vorsichtig auf die gewünschte Form geschmolzen. Das überschüssige Druckerpapier entfernt, am Besten ohne gerade Außenkanten, damit es natürlicher wirkt.
Die Treppe zum Ausgang der Höhle ist auch fast fertig.
Die Brücke wurde um 1cm verbreitet und verlängert und zudem schräg geschliffen.
Was mir gar nicht gefällt ist der Übergang der Brücke Richtung Rückwand. Da muss ich wohl viel Spachtelmasse bzw. mein Erde-Wasser-Leim-Gemisch verarbeiten.
P.S.: Der Sockel ist noch lose.
Auf der Rückseite noch eine Aussparung für den 9v Block. Durch das Loch kommen später die Kabel von der Gandalf Beleuchtung:
Durch die Styrodur-Brücke habe ich mit einem 5mm Bohrer gebohrt, so habe ich genügend Platz für die Kabel. Vor der Treppe und am linken Dioramarand sind die Styroporreste ausgehärtet und können nun mit dem Feuerzeug geformt werden:
Die erste Schicht mit meinem bekannten Erde-Wasser-Leim-Gemisch. Damit mir das doch recht flüssige Gemisch meinen Kabelkanal nicht verstopft habe ich zum Schutz einen Strohhalm in das Loch gesteckt:
Wie ihr ja wisst ist die Brücke von Khazad Dum während des Kampfes zwischen Gandalf und dem Balrog eingestürzt. Deswegen habe ich hier im Vordergrund der Brücke einige Stücke heraus geschnitten und gebrochen und diese Stücke etwas tiefer wieder angeleimt und mit Stecknadeln fixiert. So soll der Eindruck entstehen, sie seien heraus gebrochen:
Die Rückwand hat gerade den zweiten Anstrich mit dem Erde-Wasser-Leim-Gemisch erhalten. Die Brücke und die Treppe den ersten Anstrich. Gut daran zu erkennen, dass das Styropor noch leicht durchschimmert. Also mir gefällt, was ich da sehe und die Größenverhältnisse passen auch bei dem Probestellen:
Nachdem die zweite Schicht getrocknet war, wurden überall noch punktuell kleine Stellen mit dem Gemisch aufgetragen. Damit die Oberfläche noch strukturierter wird und man die genauen Formen des Styropors nicht mehr so erkennen kann:
So … ein Teilstück wieder fertig.
Nun also wieder malen. Da der Untergrund des Dioramas meist viel Farbe zieht, bemale ich die erste Schicht meist mit herkömmlicher Binderfarbe und dann erst mit den teureren Valleyo Farben:
Nachdem das Diorama mit einem Gemisch aus dem Hauptanteil von Valleyo 70.989 SKY GREY eingestrichen war wurden dann noch im feuchten Zustand die Wasser verdünnten Farben braun und schwarz aufgetupft. Und nach dem Trocknen wieder Probestellen!!!
Zum Schluss wurde dann weiße Farbe auf das ganze Diorama aufgetragen. Hierzu benutze ich immer einen Borstenpinsel, der, bevor es ans Diorama geht, noch auf einem Blatt Papier abgestrichen wird. Man nennt es auch Trockenmalen.
Hier sieht man ganz gut die einzelnen fertigen verbauten Teile:
Dann wieder Probestellen……
Ja mal eben das Diorama mit Hilfe einer Schraubzwinge auf dem Sockel befestigen!
Der Sockel ist lackiert, also könnte man UHU oder UHU Kraft verwenden. Ach nee, das Diorama ist aus Styropor, das würde sich ja dann auflösen. Sekundenkleber?
Wenn man Pech hat, klebt das Diorama zu schnell am Sockel und man kann es nicht mehr ausrichten.
Also habe ich mich für Acrylmasse entschieden. Da man in Ruhe alles ausrichten kann. Der Nachteil man muss ca.12 stunden bis zur Aushärtung warten. Daher habe ich das Ganze mit einer Hartfaserplatte und einer Schraubzwinge fixiert:
Das ist dann auch mal wieder schief gelaufen. Da meint man, man wäre so gut wie fertig und dann das. Die Hartfaserplatte unter der Schraubzwinge war zu fest angezogen und hat sich in das weiche Styropor gedrückt. So ist dann ein ca.7cm langer Riss entstanden, den ich mit dem Erde-Wasser-Leim-Gemisch dann aufgefüllt habe. Nach dem Trocknen wurde die Rissstelle dann farblich angepasst:
Hier ein Video von meinem fertigen Gandalf Diorama:
Leider ist es so: Wenn die Birne leuchtet, kann man so gut wie nichts mehr im Umfeld erkennen. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Z.B., dass die Birne 20 Sekunden leuchtet und 20 Sekunden wieder nicht. Mal sehen………
Hier zum Schluss des Berichtes eine Bildergalerie meines Gandalf Dioramas.
In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute und wir sehen uns im nächsten Bericht … der auch mit dem Herrn der Ringe zu tun hat!
Ralf Nies ,Modellbaufreunde Borgentreich