Minicraft dürfte dem einen oder anderen Modellbauer ein Begriff sein. Teilweise sehr günstige und einfach gehaltene Modellbausätze, teilweise aber auch etwas teurere Bausätze derselben moderaten Qualität. Der ein oder andere dürfte so langsam wissen, dass ich eigentlich zu 99,9% nur Hubschrauber baue und vorstelle, heute mache ich mal eine Ausnahme, denn auch Flugzeuge, deren Vorbild mit gefällt, landen schon mal im Lager und auf dem Basteltisch …
Die Boeing 757 hatte Anfang der 1980er ihren Erstflug. Nach 1050 Exemplaren wurde die Produktion, des für den mittleren Streckenbereich konzipierten Fliegers, eingestellt.
Auch Minicraft hat die Produktion des Bausatzes eingestellt und so muss man schon ziemlich genau suchen, um eines dieser Modelle preiswert ergattern zu können. Neben der hier vorgestellten Version gibt es noch einige andere, u.a. auch die Maschine von Donald Trump, der seine 757-200 als Privatjet nutzt.
In dem praktischen Stülpkarton finden sich insgesamt 48 weiße und ein klares Kunststoffteil:
Die Rumpfhälften weisen versenkte Gravuren auf, die allerdings etwas grob erscheinen. Fensterrahmen sucht man vergebens, ebenso wie eine Inneneinrichtung in Form des Cockpits, obwohl die Kanzel aus klarem Kunststoff ist:
Feine Details finden sich allerdings auch auf den Flügelunter- und oberseiten:
Das Klarsichtteil ist klar, schlierenfrei und frei von Kratzern. Jedoch empfiehlt es sich, aufgrund der beiliegenden Decals und des fehlenden Cockpits, es mit zu lackieren und mit Decals zu dekorieren:
Für die Kanzelverglasung hat Minicraft diese Decals übrigens beigelegt:
Der dritte Gußrahmen enthält alle Kleinteile des Modells:
Die Triebwerke sind leicht detailliert wiedergegeben. Man erkennt immerhin die Fanblades:Die Reifen sind auch rund und leider ohne Details, da ist man von anderen Herstellern mehr gewohnt, bedenkt man, dass der hier vorliegende Bausatz aus dem Jahr 2001 stammt:
Sauber und versatzfrei gedruckt kommen die Decals daher.
Darstellbar ist eine Maschine der American Airlines im Retro Design, um die Lackierung aus dem Jahr 1959 zu repräsentieren – die Anbringung der Markierungen findet sich auf der letzten Seite, wie auch die Farbangaben, wobei sich 2 der Farben auf das Testors-System beziehen, der Rest ist nur in Wort dargestellt, ohne Hinweis auf einen Hersteller:
Auf einer doppelseitig gedruckten DIN A2 Seite findet man die Bauanleitung, welche den Bau in 9 Schritten erläutert. Fragen tauchen keine auf und der Hinweis auf ein Gewicht im Bugbereich sollte sicherlich beachtet werden, um einen Tailsitter zu vermeiden:
Inwiefern die Passgenauigkeit ist, lässt sich zur Zeit leider nicht sagen und wird sich beim Bau zeigen. Jedoch habe ich schon auf der ein oder anderen Internetseite nichts Schönes beim Bau gesehen, dort musste viel gespachtelt werden, gerade im Bereich der Kanzel. Hier und da soll der Bausatz seine Probleme haben, ob ich die bestätigen kann, werde ich sicherlich mit einem Galeriebeitrag zeigen und beschrieben.
Meiner Meinung nach ist dieser Bausatz auch für Anfänger geeignet, jedoch nicht gerade preiswert.
Ich werde diese Maschine allerdings nicht mit den beigefügten Decals versehen sondern mit welchen aus dem Aftermarket, die hier aber auch noch vorgestellt werden.
Florian Hölzel, Aurich