In der recht jungen und noch nicht so umfangreichen Decalserie aus Eigendruck von Eduard gibt es nun einen ergänzenden Bogen für Mustangs der Achten Luftflotte, stationiert in England zur Zeit der Luftangriffe auf das Deutsche Reich …..
Der DIN-A5-große Bogen enthält Nationalitätskennzeichen, die Einheitsmarkierungen und flugzeugindividuelle Markierungen für fünf Maschinen. Es reicht also für allerhand Modelle und es sind keine Doubletten zu den Markierungen aus den bisherigen Bausätzen von Eduard. Aus anderen Bausätzen, auch in anderen Maßstäben oder auch älteren Decalsets anderer Hersteller sind sie jedoch teilweise bekannt. Wartungsmarkierungen und Instrumentenbretter sind als Decals nicht dabei, aber hierfür gibt ja besondere Angebote und Möglichkeiten. Auch die Invasions- und sonstigen Streifen müssen selbst lackiert werden. Der Druck ist fehlerfrei und macht einen sehr guten Eindruck.
Es gibt auch je einen Bogen für die 15 AF und die 357th FG.
Hier haben wir aus dem Decalbogen zunächst die Möglichkeit, zwei Maschinen der 79. FS, 20th FG zu markieren. Diese fallen zunächst dadurch auf, dass sie ihren Kennbuchstaben innerhalb der Staffel auch noch einmal groß auf dem Seitenleitwerk tragen. Weiterhin haben sie Nationalitätskennzeichen (die „Stars und Bars“) mit abgedunkelten „Bars“. Die Maschine „B“ ist in Naturmetall mit Streifenmarkierungen – die auch als Decals erfreulicherweise vorhanden sind – am Bug. Der Name lautet „Panty Waste“ später erhielt sie noch andere Namen. Hier ist sie ganz gut dokumentiert:
Maschine „Z“ ist umfangreich auf den Tragflächen- und den Rumpfoberflächen sowie an den Seiten in Olive-Drab getarnt. Damit sticht sie schon deutlich aus dem üblichen Rahmen hervor:
Weiterhin gibt es eine der „Blaunasen“ in Naturmetall (hier mit Invasionsstreifen) in diesem Falle aber mal keine „Petie“ oder „Cripes A’Mighty“, sondern „Williams-Villian“. Also mal etwas Abwechslung:
Mit rotem Schachbrettmuster und rotem Propellerring und ansonsten sehr ähnlich präsentiert sich dann „The Comet“, die auch eine Sechserreihe von Abschussmarkierungen hat. Dieses Flugzeug stürzte mit einen Tragflächenbruch bei einem Übungsluftkampf mit einer Thunderbolt in England ab, der Pilot konnte sicher mit dem Fallschirm aussteigen. Hier gibt es weitere Informationen (auch mal das PDF downloaden):
Schlussendlich gibt es die aus anderen Bausätzen anderer Hersteller bekannte „Lou (nach der Tochter des Piloten) IV/Athelene“ mit gelber Nase und Olive-Drab über Naturmetall sowie Invasionsstreifen an den unteren Flächen. Also allerhand an Farben für eine Mustang und durchaus auch an Lackieraufwand. Diese Maschine gilt als die meist fotografierte WW-II Original-Mustang, auch wegen etlicher Formationsflugaufnahmen und hier gibt es sehr viel mehr Informationen und Fotos. Ihr Pilot war Thomas Jonathan Jackson Christian. Die Vornamensteile kommen einem doch irgendwie bekannt vor und richtig: Er war der Urenkel von „Stonewall Jackson“. Ursprünglich war er Bomberpilot, wurde Kommandeur der 361th FG und ist bei einem Jaboeinsatz im August 1944 abgeschossen worden und gefallen. Obwohl er selber keine Abschüsse erzielt hatte, wurde er für seine Führungsleistungen hoch ausgezeichnet. Also ein Flugzeug mit allerhand Geschichte drum rum:
Wie schon an anderer Stelle einmal angemerkt, sollte sich Eduard einmal überlegen, für die Nasenfarbmarkierungen einen Maskensatz zu produzieren. Es wird bestimmt noch etwas mit orangenen oder grünen Farben in diesem Bereich folgen. Invasionsstreifen als Decals wären auch mal eine Überlegung wert, nicht jeder Modellbauer ist ein Abklebefreak. Auch ohne solche Bestandteile handelt es sich auf jeden Fall um einen sehr wertigen Decalbogen, der allerhand Möglichkeiten bietet, um die bekannten Bausatzinhalte zu variieren bzw. einen Overtreebausatz auszustatten. Insoweit ist eine lohnende Anschaffung und kann ohne weiteres empfohlen werden.
Erhältlich direkt im Eduard online-shop.
Hermann Geers, Wietmarschen