Morane Saulnier Type N im Maßstab 1:48 ProfiPack von Eduard #8095

Eduard bringt uns nun eine Wiederauflage dieses Bausatzes, der erstmals 2004 in verschiedenen Kartons aufgelegt wurde und danach nicht wieder erschienen war …
Da es der einzige Bausatz dieses Flugzeugs in 1:48 war und ist, ist dies schon etwas verwunderlich. Die sechs abwechslungsreichen Markierungs- und Lackierungsalternativen sind auf der Kartonseite schön zusammengefasst:
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Das Original war eines der ersten französischen Flugzeuge, das als Gegenstück zu den Fokker-Eindeckern eingesetzt wurde. Mit recht primitiven Abweiserblechen am Propeller konnte es mit einem MG durch den Propellerkreis schießen. Die militärische Karriere war insoweit allerdings recht kurz und die Stückzahl insgesamt auch recht übersichtlich, wenngleich die Morane-Sauliner auch in anderen Luftwaffen eingesetzt wurde.

Hier haben wir nun ein Profi-Pack, das uns in diese Zeit zurückführt und neben den Spritzästen und der Bauanleitung (mit einem Korrekturblatt) und dem Decalsatz auch eine Ätzplatine, einen Acetatfilm und einen Maskensatz enthält. Es ist also alles drin, um das Modell auf eine besondere Höhe zu bringen:
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Drei eher kleine Spritzäste stellen die Ausgangsbasis dar:
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Ast A bringt uns die Rumpfteile und die Rumpfspanten und Teile für das Cockpit:
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Die Rumpfteile sind sehr glatt und können für eine Leinwanddarstellung vielleicht noch ein wenig angeschliffen werden:

Geradezu bestechend sind die Darstellungen der Nähte (die am Hinterrumpf müssen für die französischen Versionen entfernt werden) und des Herstellerlogos an der Motorhaube. Auch innen im Cockpitbereich gibt es noch ein paar Details. Die Auswerfermarke in der Motorhaube sollte verschliffen werden, damit der Motor garantiert nicht anstößt:

Auch die Kleinteile an diesem Ast sind gut gelungen. Propeller und Motorhaube sind leider zusammen gespritzt, das wäre anders etwas schöner:

Ast B hat dann die Tragflächen und allerhand „Kleinzeug“ zum Inhalt:
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Die Tragflächen stellen auf Ober- und Unterseite die Struktur der Rippen und Bespannung schön wieder. Die jeweils vier Punkte stellen die Befestigung für die Verspannung dar. Nach meinem Eindruck sollte man sie mit einem kleinen Bohrer leicht anbohren, um die Verspannung punktgenau und haltbar anbringen zu können:

Hervorzuheben sind hier neben den ganz kleinen Teilen vor allem die sehr gut gelungenen alternativen MG’s, die teilweise sogar noch mit einem Ladestreifen und Ätzteilen ergänzt werden müssen. So entstehen sehr detaillierte Nachbildungen:

Der kleinste Ast bringt die Grundausstattung für den Motor:
Eduard-8095-Morane-Saulnier-Type-N-22 Morane Saulnier Type N im Maßstab 1:48 ProfiPack von Eduard #8095Die Teile bringen eine Detaillierung, wie sie heute im Spitzenbereich möglich ist. Eine Ergänzung und Verfeinerung erfolgt dann noch mit einem Ätzteil. Auch hier entsteht dann eine gut detaillierte und völlig ausreichende Nachbildung, von der hinter der dicken Propellerhaube leider nur noch wenig zu sehen ist:

Der Decalbogen ist größer als die Spritzäste und von daher im Vergleich schon riesig. Der Druck der farbenfrohen großen Markierungen ist fehlerfrei. Wie von Eduard gewohnt, dürfte die Verarbeitung problemlos sein:
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Die Ätzteilplatine liefert insbesondere sehr schönes farbiges Gurtzeug, das Teil für den Motor, die schon angesprochene Detaillierung für die MG’s und Ergänzungsteile für den Cockpitausschnitt. Etwas Besonderes ist die Mechanik für die Ablenkeinrichtung an den Propellerblättern:
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Schließlich gibt es noch eine Acetatfolie mit alternativen Windschutzscheiben je nach verwendetem MG. In der Bauanleitung hat man diese zunächst vergessen und das Ergänzungsblättchen erläutert die Montage:
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Wie heutzutage bei Eduard immer, ist die Bauanleitung ganz und gar vorbildlich. Am Anfang historisch-technischer Überblick, die Darstellung des Bausatzinhalts und die Farbangaben nach den GSI und Mission-Models Programmen:

Dann folgt der Zusammenbau zunächst mit dem Cockpit und dem Motor als Innenausstattung sowie der Montage der Tragflächen:

Danach wird es diffiziler mit dem Fahrwerk und dem Mast für die untere Verspannung, dem Schleifsporn mit Höhenleitwerk und der Bewaffnung und dem Mast für die obere Verspannung. Hier kommen dann die Korrekturen zur Bauanleitung ins Spiel:

Der Propeller mit dem fein detaillierten Ablenkmechanismus und die Endmontagen sowie die Verspannungshinweise schließen dann den Zusammenbau ab:

Zu Schluss der Anleitung gibt es noch Hinweise zur Verwendung des Maskensatzes. Hier gibt es einmal die Kabukis für die Maskierung der Räder, dann für die schwarzen Außenlinien an der Seitenleitwerkswurzel (die alternativ als Decals beiliegen) und für die Ränder der Höhenleitwerke, die auf jeden Fall lackiert werden müssen. Es ist alles gut nachvollziehbar.
Eduard-8095-Morane-Saulnier-Type-N-39 Morane Saulnier Type N im Maßstab 1:48 ProfiPack von Eduard #8095Schließlich folgen dann noch die jeweils für alle vier Seiten erläuterten Lackierungs- und Markierungshinweise für insgesamt sechs Alternativen. Allerhand für die geringe Stückzahl der Originale.

Die Grundlackierung für Rumpf und Tragflächen ist immer eine Leinwandfarbe. Vorderrumpf und Motorhaube sind alternativ in schwarz und rot. Hinzu kommen dann die individuellen Markierungen.

Die ersten drei Varianten sind französische Maschinen mit den zugehörigen Kokarden und Leitwerksmarkierungen. Die farbigen Rumpfmarkierungen von Möglichkeit B und C müssen lackiert werden, es stehen dafür keine Decals zur Verfügung:

Die nächsten Drei sind englische Maschinen mit den entsprechenden Kokarden pp. . Hier gibt es ein paar Unterschiede: Variante D mit oder ohne einen roten Rumpfstreifen, E hat blaue Höhenleitwerke und F eine mehrfarbiges Band am Mittelrumpf, für das ein Decal beiliegt:

Eine ganz willkommene Wiederauflage zum günstigen Preis haben wir hier. Es ist ein schöner und kompletter Bausatz eines selten zu sehenden Modells. Übersichtlich und ohne hohe Anforderungen zusammenzubauen. Mit einfacher Verspannung als Eindeckerkonstruktion ist er auch gut geeignet zum Einstieg in dem Modellbau von WK I Flugzeugmodellen. Wenn man möchte, bekommt man ein schön buntes Modell in einer urigen Form auf den Tisch. Also alles in allem ein toller Bausatz. Es muss nicht immer Fokker sein!

Erhältlich im online-shop des Herstellers.
Und wer sich mit den wesentlich preisgünstigeren Plastikteilen zufrieden gibt, der wird mit dem OVERTREE-Kit liebäugeln, der ebenfalls im Eduard online-shop erhältlich ist.

Hermann Geers, Wietmarschen