Bis zum brandaktuellen Airfix-Kit war sie, mit Ausnahme des ebenso betagten Aurora-Kits und der aktuelleren Aeroclub-Bausätze, die einzige Option, eine 1:48er Tiger Moth als Spritzgussbausatz zu bauen …
Wer jetzt denkt, der SMER-Bausatz sei in der damaligen Tschechoslowakei entstanden, irrt gewaltig: Der Ursprung unseres heutigen Oldies liegt im Jahre 1958 bei Merit aus Großbritannien! ArtiPlast hatte den Kit dann in den 1960er Jahren erneut aufgelegt, bevor SMER dann den Formenfundus übernahm und „seine“ Tiger Moth in den 1980ern in die Modellbaugeschäfte auslieferte.
Eine bewegte Geschichte also, die man unserem Schätzchen auch ansieht!
Aber fangen wir, wie immer, mit der Box an:
Stabile dicke Stülpkartonage – so, wie man sich das als Modellbauer wünscht! Und als Sammler noch viel mehr: Derart gut verpackt, überleben unsere Sammelschätzchen den Zahn der Zeit!
Schön in eine Tüte eingeschweißt, befinden sich an teilweise enormen Gussästen die TEile, bzw. liegen lose bei wie die beiden Rumpfhälften:
Die Oberflächengüte und die Strukturen lassen natürlich zu wünschen übrig – der Bausatz stammt aus dem Ende der 1950er Jahre!
Und ein weiteres „Gimmick“ der damaligen Kits – die „Decal placemant aids“:
Sie sollten dem ungeübten Modellbauer wohl das Platzieren der Nassschiebebilder erleichtern! Für uns heute sind diese erhabenen Strukturen einfach nur ein Ärgernis, da sie meist ohne Beschädigung der umliegenden Flächen nicht zu entfernen sind.
Das gleiche Bild bei den beiden durchgehenden Tragflächen (Aurora hatte hier jeweils zweigeteilte Flächen!):
Platzierungshilfen oben …
… und unten:
Man sieht an der oberen Tragfläche auch die angedeuteten „landing slats“ – recht grob, aber immerhin!
Die beiden Instrumentenbretter sowie die Sitze …
… auf denen dann die Piloten …
… Platz nehmen sollen!
Diese scheinen jedoch arge Bauchschmerzen angesichts der unbequemen Sitzgelegenheiten zu haben:
Die einzige Markierungsvarainte …
… kann man mit dem kleinen Decalbogen realisieren:
Dass die Kokarden verdruckt sind – ok. Aber wie soll man die beiden Rumpfkennungen auf den „Platzierungshilfen“ anbringen? Vielleicht doch lieber alles mit Plakafarbe und Schulmalpinsel „anmalen“?
Erhältlich nur noch auf Modellbauflohmärkten – oder man kauft die aktuelle Wiederauflage des Bausatzes von MisterCraft!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen