Jeder lässt sich gerne verwöhnen!
Das gilt natürlich auch für uns Modellbauer …
Die japanische Edel-Plastikschmiede TAMIYA hat ein neues Verwöhnprogramm für uns Auto – Modellbauer aufgelegt. Gemeint ist der niegel-nagel-neue Ford GT im Maßstab 1:24!
Schauen wir mal, wie sich der neue Ford so schlägt …In den frühen 1960ern hatte sich die Ford – Führungsriege im fernen Amerika darüber Gedanken gemacht, wie man besser als Ferrari sein könnte. Schnell kam man zu dem Entschluss bei den 24 Stunden von Le Mans ANZUGREIFEN.
Um den Südeuropäern Paroli bieten zu können musste ein passender schneller Sportwagen konzipiert werden. So wurde der Gedanke für den kommenden GT40 geboren. Warum GT 40? Der Rennwagenhöhe betrug genau 40 Inches, einen knappen Meter. Wenn jemand diesen Wagen kennt hat er bestimmt schon einmal die Beule auf der Fahrerseite, auf dem Dach bemerkt. Der Grund ist schnell erklärt. Der Wagen war so flach, das viel zu wenig Platz für den Rennfahrer samt Helm vorhanden war. Mit der BEULE hatte man dann genug Platz für den Fahrer samt seinen Kopfschutz. Nach zwei erfolglosen Rennjahren konnte 1966 das erste Mal das Siegertreppchen erobert werden. Fahrer anderer Marken konnte man aber nicht auf dem Treppchen antreffen. Ein dreifach Sieg für Ford. Gratulation.
Bis 1969 stehen nur Ford Piloten als Sieger der 24 Stunden von Le Mans in den Geschichtsbüchern.
Danach wurde es etwas still um den GT 40.
Erst im Jahr 2005 wurde dieser Straßenwagen neu aufgelegt. Dieser sah seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich. Es wurden genau 4000 dieser Autos aufgelegt, die auch schnell vergriffen waren. Die Preise steigen. Also eine passende Wertanlage!
Ob das bei der neuesten Generation auch so sein wird, wird die Zeit zeigen …
Seit 2016 werden diese gebaut. Bis 2020 sollen genau 1000 dieser Supersportler gebaut werden. Ich prophezeie, das diese Sportler auch als Wertanlage zu betrachten sind.
Noch etwas näher auf das Original werde ich bei der Vorstellung der Rennversion aus dem Hause Revell dieses kommenden Klassikers eingehen. Damit stehe ich schon in den Startlöchern.
Weiter geht es nun mit dem Tamiya Kit.
Gefreut habe ich mich natürlich über den Anruf von Felix von Axels Modellbaushop: Er hätte den neuen Ford GT von Tamiya rein bekommen – ob ich wohl Interesse hätte? Ein solches Angebot kann ich natürlich nicht ausschlagen. Dieser Wagen passt ja voll in mein Beuteschema. Herzlichen Dank noch einmal.
Wenn man einmal ehrlich ist, sind die Konkurrenten von Tamiya fleißiger mit Neuerscheinungen im Autosektor. Wenn dann aber Tamiya ein Modell herausbringt, haben sie immer Qualität abgeliefert. Punkt.
Nach dem Öffnen des schön gestalteten Stülpkartons (ja: dieser Hersteller macht das schon über Jahrzehnte so!) sieht der Modellbauer einen gut gefüllten Karton. Tamiya-typisch ist wieder alles vorbildlich verpackt:
Fangen wir einfach mal mit der Karosse an.
Diese besteht aus einem Hauptteil und mehreren Anbauteilen. Diese sollen allesamt vor der Hochzeit, so nennt man auch im Original die Verbindung von Karosse und Fahrgestell, lackiert und zusammengefügt werden.
Im Allgemeinen finde ich das Konzept des Aufbaus des Sportwagens als gut durchdacht und auch gelungen. Ein guter Modellbaukollege sagt immer: Tamiyakits kann JEDER zusammen bauen. Da ist schon was dran.
Gemeint ist, dass nicht nur ein Teil an das nächste geklebt wird, sondern es werden sinnvolle Baugruppen erstellt und danach auch am Auto verbaut. Hier benenne ich speziell die beiden Achsen samt Fahrwerk.
Alle Teile des Kits wirken sauber und ordentlich produziert. Was Anderes hätte ich auch in einem Tamiyakarton nicht erwartet.
So sind die Felgen von allerbester Güte. Filigran und mit passender Chrommenge überzogen. Vorbildlich:
Das passende Schuhwerk weiß auch zu gefallen, wobei der Modellbauer keinerlei Beschriftungen an den Reifenflanken findet. Für mich ein klarer Minuspunkt. Schade.
Der gesamte Unterboden des reinrassigen Sportwagenmodells wirkt auf mich … nun ja: Mit WOW kann ich es, glaube ich, am Besten beschreiben. Leider sieht man am fertigen Modell nicht mehr viel davon, da ich keinen Modellbauer kenne, der seine Modelle in Rückenlage präsentiert.
Auch findet man die passenden Teile für einen schönen Motor. In der heutigen Zeit ist das leider immer seltener anzutreffen. Ich bin einmal gespannt, wie viel nachher von diesem Kraftwerk am fertigen Modell noch bewundert werden kann.
Der Innenraum ist leider etwas spartanisch ausgestattet. Na ja dem Vorbild entsprechend völlig korrekt.
Der eine oder andere wird bestimmt jetzt denken, der lobt den Kit ja bis in den Himmel!!! Wo Licht ist, ist auch Schatten. Mir persönlich sind die Sicken, die Spaltlinien an Türen, Tankdeckel usw. zu verschwommen sprich nicht scharfkantig genug.
Für die wirklich erstklassigen transparenten Teile …
… hat Tamiya selbstklebende „Masking Sticker“ beigelegt:
Die Masken sind, im Gegensatz zu anderen Tamiya-Produkten, bereits vorgestanzt und müssen nur noch abgelöst werden. Prima, dass man sich in Japan ein Vorbild bei EDUARD genommen hat: Dort sind diese Masken schon seit Jahren „ready to use“!
Leider hat es Tamiya versäumt, dem Kit zu öffnenden Türen, Motorhaube und das eine oder andere Zubehörset zu spendieren. Das haben die Japaner bei den älteren Kits besser gemacht. Ich weiß, es ist Jammern auf sehr hohen Niveau. Vielleicht bringen sie ja noch etwas an Zubehör auf den Markt. Dann kann jeder selber entscheiden ob er sich so etwas noch dazu kauft.
Die Bauanleitung ist ebenfalls Tamiya-typisch:
Durchdachte Qualität halt!
Die Decals sind ebenso hervorragend gemacht wie der gesamte Kit selbst:
Lackieren kann man seinen GT in diversen Farbschemen:
Bei meinem letzten Zahnarztbesuch habe ich meinem „Zahn-Verschönerer“ gesagt, ich sei bei ihm in einem Wellnes Tempel und wolle mich verwöhnen lassen. ( Ps. Ich stehe nicht auf Schmerzen). Heute bin ich mir sicher: Tamiya hat hier mit ihrem neusten Autokit ein viel besseres Verwöhnprogramm an den Start gebracht als es mein Zahnarzt je könnte! Das Einzige, was bei einigen Modellbauern zu Schmerzen führen könnte sind nicht die Zähne, sondern der Verkaufspreis. Na ja meinem Sohn bringe ich schon seit Jahren bei: Spar auf was Sinnvolles. Also, fangt schon einmal an, es lohnt sich. Bei Axels Modellbaushop sind diese Schmerzen in solchen Sachen oft sehr gering und man braucht nicht sooo lange zu sparen. Der Preis, den er aufruft, ist sehr akzeptabel.
Weiter geht es demnächst mit der Rennversion aus dem Hause Revell.
Verwöhnprogramm 2? Warten wir ab…
Erwerben kann man diesen Top-Bausatz in Axels Modellbaushop.
Heinz Behler von den Modellbaufreunden Borgentreich