ICM liefert uns nun den Bausatz für die erste Serienausführung des Gotha 242 Lastenseglers mit dem abwerfbaren Fahrwerk und dem Kufenlandewerk aus. …..
Das Deckelbild auf dem bekannt vorbildlichen stabilen ICM-Karton zeigt eine Gotha mit Haifischmaul, die seit dem Erscheinen auf der Umschlagseite von Band 2 der Klassikerliteratur von Karl Ries über die Markierungen der Luftwaffe quasi einen Legendenstatus hat. Das war schon 1965 und „Cover“ um Bücher gab es damals noch nicht.
Na ja; kommen wir wieder zum Bausatz: Auf einer Deckelseite sind die aus dem Bausatz möglichen vier Lackierungs- und Markierungsalternativen in Farbe zusammen abgebildet:
Im Karton gibt es dann zwei gut zusammengepackte Klarsichtbeutel mit den Spritzästen, darin nochmals separat verpackt den Klarsichtspitzast. Weiterhin gibt es noch den Decalbogen und die Bauanleitung:
Die erste Bausatzausgabe von ICM für die B-Version der Gotha 242 mit festem Räderfahrwerk hatten wir hier schon vorgestellt:
https://www.kitreviewsonline.de/gotha-go-242b-lastensegler-von-icm-in-148-komplette-neuausgabe-48225/
Für den Großteil der Spritzäste können wir auf diese Vorstellung verweisen. Wie dort ausgeführt, wird der Spritzast F1 durch einen neuen Spritzast für das andere Fahrwerk ersetzt. Wie unschwer zu erwarten war, hat er die Bezeichnung F2 und so sieht er aus:
In der Mitte des Spritzastes sind auch hier wieder Teile für die vordere Rumpfverkleidung (unverändert) und das Rumpfgerüst am Befestigungsbereich für das Fahrwerk (mit anderen Fahrwerkaufnahmen) vorhanden:
An den schmalen Außenseiten sind die Teile für das schlichte neue Hauptfahrwerk mit einem Stahlrohrgestell (für das Anschleppen zum Start und das Rangieren am Boden) und für die Gleitkufen (zur Landung) versammelt:
Der Decalbogen enthält auch hier wieder die großen Markierungen für die vier Ausführungen aus dem Bausatz und ein paar kleine Hinweise sowie die Skalen für das kleine Instrumentenbrett (diese ohne Hinweis auf die Anbringung, aber das ist ja selbsterklärend). Einen Anbringungshinweis für das Decal 2 habe ich ebenfalls nicht gefunden (es gehört wohl mit Hinweisen auf das fliegerische Verhalten ins Cockpit) leider ist es mit falschen Worten geschrieben. Dies wird von außen aber wohl nicht erkennbar sein. Die Druckqualität ist von der aktuellen guten ICM-Qualität. Auch hier ist die Verwendung von reichlich Wasser beim Abschieben von der Trägerfolie angeraten. Nach Andrücken der Decals und Verwendung einer Settingflüssigkeit ziehen sich die Decals sauber auf die Oberfläche:
Die Bauanleitung beginnt wieder mit einer ganz kurzen historisch-technischen Einführung und den Farbhinweisen zu den in der Anleitung verwendeten Buchstabenschlüsseln. Auch hier sind nur die Hinweise auf das ICM-eigene Farbprogramm vollzählig und werden durch praktisch nicht verwendbare Hinweise auf das Revellsortiment (für Schwarz, Alu und ein blasses Blau) und für eher fahrzeuglastige Tamiyafarben ergänzt. Hier sehr hilfreiche Hinweise auf RLM-Farbtöne fehlen leider. ICM sollte diesbezüglich seine Praxis wieder verändern, das eigene sehr gut verwendbare Programm kann ja gerne dabei bleiben:
Es folgen die Hinweise auf die vorhandenen Spritzäste:
Der letzte diesbezügliche Hinweis geht dann in die Montageanleitung in 87 Schritten über, die gleich mit der Gitterrahmenkonstruktion des Rumpfes, einigen Wandverkleidungen und dem Innenausbau mit den Sitzreihen und den Fenstern beginnt:
Es geht dann über in den Zusammenbau des spärlichen Cockpits und der Verkleidungen des Vorderrumpfs:
Es folgt der Zusammen- und Anbau der Tragflächen und des hinteren Rumpfes, der aufgeklappt dargestellt werden kann:
Die Doppeleitwerkträger mit dem zwischenliegenden Höhenleitwerk, die Kufen am Unterrumpf, das Hauptfahrwerk und viele kleine Anlenkungen für die Klappen und Ruder stehen im Mittelpunkt der nächsten Bauschritte:
Mit der offenen Bewaffnung durch zwei MG’s auf dem Oberrumpf ist danach der Zusammenbau beendet:
Die Vorlagen für die selbst zu schneidenden Masken und deren Anbringungshinweise sind auf einer weiteren Seite zusammengefasst:
Die Lackierungs- und Markierungshinweise erstrecken sich übersichtlich über jeweils eine ganze Seite mit einer Vierseitenansicht. Die Grundlackierung ist mit einem Segmentanstrich in RLM 70 und 71 auf den Oberseiten und RLM 65 an Rumpfseiten (mit Flecktarnung) und -boden sowie den Tragflächenunterseiten anzunehmen. Bei drei Möglichkeiten sind gelbe Kennmarkierungen an den unteren Tragflächenspitzen und in Form eines Rings an der Heckklappe vorgesehen.
In dieser Lackierung zeigt sich auch Möglichkeit 1 vom Deckelbild mit dem markanten Haifischmaul:
Ohne „Großmaul“ gibt es dann die nächste Möglichkeit. Diese und die erste Maschine tragen am Rumpf und unter den Tragflächen ihre Stammkennzeichen:
Ganz anders wird es mit Möglichkeit 3. Hier ist die RLM 70/71 Tarnung am Rumpf und den Leitwerksträgern komplett heruntergezogen (genau genommen ist es nur das dunklere Grün) und mit einer braunen Farbe zusätzlich abgetarnt. Hier dürfe es sich um eine Anpassung an die Beschaffenheit der Landschaft im Einsatzgebiet, das nicht genannt ist, handeln. Als RLM-Farbe kommt RLM 26 in Frage. Hier ist eine einheitsspezifische Kennung vorhanden. Nach dem F7 vor dem Balkenkreuz wäre es eine Gotha des Luftlandegeschwaders 2:
Wieder in der Standardtarnung der ersten beiden Maschinen gibt es dann eine Maschine mit einer einheitsspezifischen Kennung, die durch Fotos im Schlepp hinter einer He 111 dokumentiert ist, dabei allerdings auch weiße Wintertarnung zeigt:
Diesmal haben wir also einen neuen Bausatz mit wenigen nötigen Ergänzungsteilen, aus dem zusammen mit der geänderten Bauanleitung und einen neuen Decalbogen eine andere Serienversion entsteht
Auch hier liefert ICM damit wieder einen sehr ansprechenden und auf dem Markt konkurrenzlosen Bausatz der auch ein ganz erhebliches Dioramapotential hat. Und dies dann erst recht mit aufgeschobener Erde vor den Kufen in der Endstellung nach der Landung. Also mal ran, die beste Grundlage ist hiermit gegeben.
Erhältlich bei Modellbau König.
Hermann Geers, Wietmarschen