Passend zur Spitfire Mk. IX als WEEKEND-Edition bringt uns Jürgen Crepin eine ausführliche Vorstellung diverser Rädersätze von Eduard für die hauseigenen Spitfire-Kits …
Für die Spitfire-Serie von Eduard in 1:72 liegen mir 12 (!) verschiedene Sets zur Besprechung vor. Das verwirrt zunächst. In diesem Bericht zeige ich Euch die Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Die Sets enthalten unterschiedlich viele Teile für das Hauptfahrwerk und das Spornrad. Einige Teile sind gleich, andere unterscheiden sich, zum Teil in winzigen Details.
Beispielhaft stelle ich hier das Set 672 138 genauer vor, da es die maximal mögliche Teilezahl enthält:
In der Eduard-typischen Blisterpackung befinden sich Räder, Fahrwerksklappen und Spornrad aus Resin, Fahrwerksbeine aus Bronze, Ätzteile und Abdeckmasken:
Die Anwendung ist denkbar einfach: Ihr müsst nur die Bausatzteile durch die neuen Teile ersetzen, fertig. Einzig bei den Fahrwerksbeinen soll gebohrt werden. Der Bauplan lässt keine Fragen zur Montage offen. Die Farbangaben sind für Gunze-Farben:
Nach dieser Übersicht schauen wir die Unterschiede der Einzelteile genauer an. Beginnen wir mit den Rädern:
Eduard bietet 5 verschiedene Arten an: mit drei-, vier- oder fünfspeichigen Felgen sowie mit glatten Reifen oder den, später im Krieg eingeführten, Pneus mit Stollen. Die Reifen sind abgeplattet und simulieren so das Gewicht des Flugzeugs.
Grundsätzlich gilt: je später desto mehr Speichen. Eigentlich. Denn drauf kann man sich leider überhaupt nicht verlassen. So hatten die Mk. XVI und anderes späte Versionen oft dreispeichige Felgen. Auch gibt es Bilder von frühen Mk. I bis IV mit fünf Speichen …
Wie bei den Felgen gibt es auch bei den Reifen keinen definierten Zeitpunkt, wann welche Art verwendet wurde. Wohl dem, der ein aussagekräftiges Originalfoto von seiner Maschine hat. Wer keines hat kann sich am Bausatzteil orientieren und hoffen, dass der Hersteller richtig recherchiert hat. Na, oder Ihr nehmt, was Euch gefällt. Nur Stollenreifen für frühe Spits würde ich nicht nehmen. Eigentlich schade, den die sehen wirklich gut aus.
Während die glatten Reifen eine detailliertere Version der Bausatzteile sind, sind die Stollenreifen so nicht im Bausatz enthalten:
Bei den Fahrwerksklappen musste ich genau hinschauen, um den Unterschied der beiden Versionen herauszufinden. Eine der Versionen hat einen abgerundeten Übergang zu den Radabdeckungen (R47 und R48), die andere (R45 und R46) nicht. Ich habe den Bereich mal rot eingefärbt, damit ihr den Unterschied besser seht:
Außen unterscheiden sich die Resinteile kaum von den Bausatzteilen. Innen sind die Bausatzteile mit erhabenen Nieten versehen, was dem Original entspricht. Die Resinteile weisen versenkte Nieten auf, was mit einem Washing leichter zu betonen ist. Außerdem haben sie zusätzlich eine schöne Bremsleitung:
Bei den Fahrwerksbeinen war es noch kniffliger die Unterschiede der drei möglichen Bausatzteile herauszufinden.
Hier musste ich den Teilen erst einmal mit der Lupe auf die Pelle rücken. Auch hier habe ich die winzigen Unterschiede rot markiert. Aber unter uns: Auch wenn ich da sonst echt pingelig bin, hätte ich kein Problem auch die anderen Ausführungen durch die neuen Bronzeteile zu ersetzen um mir so das Entgraten der Gussnaht zu sparen.
Kommen wir zu den Ätzteilen. Ab Mitte der Produktion der Mk. IX kam dieser Torsionsschutz hinzu. Die Platine bietet drei Teile. Ein Teil ist also als Reserve dabei, falls beim Biegen etwas schiefgeht oder das Teppichmonster zuschlägt. Eine gute Idee:
Zum Schluss schauen wir noch auf das Spornrad. Das gibt es in zwei Ausführungen: ein fest eingebautes, z.B. für die Mk. IX und XVI und ein einziehbares in hellerem Resin, z.B. für die Mk. VIII. Auch hier sind die Resinteile ein wenig feiner detailliert, vermutlich aber auch recht bruchempfindlich. Wollt Ihr die Räder eingeschlagen darstellen, müsst ihr die Säge zücken.
So, und hier nun die Übersicht über aller mir zur Verfügung stehenden Sets:
| Bestellnr. | Bezeichnung | Reifen | Speichen | Klappen | Beine | Spornrad | Masken | Ätzteile |
| 672 106 | Spitfire Mk.IX wheels – 5 spoke, smooth tire | glatt | 5 | – | – | fest | ja | – |
| 672 107 | Spitfire Mk.IX wheels – 5 spoke, w/pattern | Profil | 5 | – | – | fest | ja | – |
| 672 108 | Spitfire Mk.IX wheels – 4 spoke, smooth tire | glatt | 4 | – | – | fest | ja | – |
| 672 109 | Spitfire Mk.IX wheels – 4 spoke, w/pattern | Profil | 4 | – | – | fest | ja | – |
| 672 134 | Spitfire Mk.IX undercarriage legs BRONZE | – | – | gebogen | ja | – | – | ja |
| 672 135 | Spitfire Mk.IX legs BRONZE w/5 spoke wheels, smooth tire | glatt | 5 | eckig | ja | fest | ja | – |
| 672 136 | Spitfire Mk.IX legs BRONZE w/5 spoke wheels, pattern | Profil | 5 | eckig | ja | fest | ja | – |
| 672 137 | Spitfire Mk.IX legs BRONZE w/4 spoke wheels, smooth tire | glatt | 4 | gebogen | ja | fest | ja | ja |
| 672 138 | Spitfire Mk.IX legs BRONZE w/4 spoke wheels, pattern | Profil | 4 | gebogen | ja | fest | ja | ja |
| 672 142 | Spitfire Mk.XVI wheels – 3 spoke | glatt | 3 | – | – | fest | ja | – |
| 672 146 | Mk.VIII wheels 4 spoke, w/smooth tire | glatt | 4 | – | – | Einziehbar | ja | – |
| 672 147 | Mk.VIII wheels 4 spoke, w/pattern | Profil | 4 | – | – | Einziehbar | ja | – |
Fazit
Die Details der Sets sind super, Unterschiede bis ins kleinste Detail nachgebildet und die Anwendung sehr einfach.
Mit den Sets haben wir eine riesige Auswahl für unsere Spitfires zu Verfügung. Räder, Spornrad und Ätzteile kann man bestimmt mit wenig Aufwand auch für andere Bausätze einsetzen. Vielleicht sogar die Klappen. Bei den Fahrwerksbeinen muss man den Basisbausatz genauer ansehen. Leider lässt uns Eduard völlig alleine, welche Räder wir für welches Flugzeug nehmen können. Hier hilft nur ein Foto- oder Bauplanstudium, bevor man zuschlägt.
Die Räder lohnen sich aus meiner Sicht auf jeden Fall, da sie schön abgeflacht sind. Das sieht einfach besser aus. Will man Stollereifen einsetzen, kommt man um das entsprechende Set nicht herum. Die sind auch wirklich klasse ausgeführt. Bei den anderen Details möge jeder selbst entscheiden, wie weit er geht.
Erhältlich sind die Sets direkt im Eduard online-shop.
Jürgen Crepin, SIM Stuttgart
P.S. Mehr über die Spitfire-Bausätze von Eduard findet Ihr hier:
- VIII: http://www.kitreviewsonline.de/spitfire-hf-mk-viii-in-172-profipack-von-eduard-70129/
- XVI: http://www.kitreviewsonline.de/supermarine-spitfire-mk-xvi-in-172-als-dual-combo-von-eduard-2117