Takom hat mit der Panther-Reihe bislang auf kompletter Linie überzeugt. In Kooperation mit Sabre Models bringt Takom nun einen Jagdpanther G1 mit schwerem Plattfomwagen SSys als Set auf den Markt!
In diesem Review schauen wir uns zunächst die Bauteile des Jagdpanthers an, danach die Teile zum schweren Plattformwagen und zum Abschluss dann die Bauanleitung und Markierungsoptionen für beide Bausätze.
Jagdpanther G1
Original
Das Sd. Kfz 173, besser bekannt als Jagdpanther, wurde ab Ende 1942 als Träger der 8,8-cm-PaK 43/3 L/71 entwickelt und der erste Prototyp wurde am 20.11.1943 vorgestellt, wobei die Serienproduktion ab Januar 1944 zunächst bei MIAG in Braunschweig begann, bzw. ab Ende 1944 dann auch bei MNH in Hannover durchgeführt wurde. Bis März 1945 wurden insgesamt 382 Exemplare fertiggestellt. Wie bei anderen Fahrzeugen der Wehrmacht wurde der Jagdpanther ebenfalls ständig weiterentwickelt, weshalb die Geschichte des Jagdpanthers oftmals in „früh“ und „spät“ unterteilt wird, wobei diese Unterteilung der Komplexität der Entwicklung nicht unbedingt gerecht wird. Ein Merkmal eines frühen Jagdpanthers ist der Zimmeritauftrag, der nur bis September 1944 verwendet wurde.
Wer sich näher über die Geschichte des Jagdpanthers informieren möchte findet eine recht gute Übersicht auf www.panther1944.de.
Ausgerüstet war der Jagdpanther mit einem Maybach HL230 P30 V12 Benzinmotor mit 700 PS der das Fahrzeug auf 46 km/h beschleunige könnte. Die Bewaffnung bestand aus einer 8.8 cm Pak 43/3 or 43/4 L/71mit 57 Schuss Munition.
Der einzige in Deutschland erhaltene Jagdpanther steht im Technikmuseum Sinsheim.
Bausatz
Der Bausatz des Jagdpanthers besteht aus:
- 20 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 1 Oberwanne
- 2 Montagehilfen
- 2 Metallseile
- 1 PE Bogen
- 1 Decalbogen
- 1 Anleitung für beide Bausätze
Optionale Teile:
- 2 Arten von Leiträdern (früh/spät)
- 2 Arten des 8,8-cm-PaK 43/3 L/71 Geschützes (früh/spät)
- optionaler Staukasten am Heck des Mannschaftsraums
- Luken offen oder geschlossen darstellbar
Im Gegensatz zu der bereits erschienenen Ausführung des Jagdpanthers von Takom liegt diesem Bausatz keine Inneneinrichtung bei.
Oberwanne
Starten wir doch gleich ganz charakteristisch mit der wunderschön gestalteten Oberwanne des Jagdpanthers – natürlich mit Zimmerit, wie es sich für die frühe Version gebührt.
Den Zimmeritbelag haben wir ja bereits bei anderen Ausführungen der Pantherreihe bestaunt und auch beim Jagdpanther G1 hat Takom eine Top Modellierung abgeliefert!
Gussast „A“
Das Schachtellaufwerk des Jagdpanthers besteht aus 15 Laufrollen pro Seite, die am doppelt liegenden Gussast „A“ zusammengestellt sind.
Die Detaillierung der Felgen und Schraubenköpfe ist mit einer knackscharfen Detaillierung wunderbar gelungen
Gussast „C“
Auch diesem Bausatz liegen 2 Gussäste mit leicht zu montierenden Segmentketten bei. Bei der Kette handelt es sich um die später Version der Kgs 64/660/150 Kette mit den 6 zusätzlichen Stegen.
Die Ausprägung es Profils inkl. den 6 Stegen ist hervorragend wiedergegeben.
Gussast „D“
Auch Gussast „D“ liegt doppelt in der Schachtel bei. Der Bausatz verfügt über 2 verschiedene Ausführungen der Leiträder bei, wobei die frühe Version hier zu finden ist, sowie auch die Umlenkrollen und die Schwingarme.
Auch hier finden wir eine traumhafte Detaillierung und Gussqualität. Man beachte die feinen Schrauben an den Leiträdern oder die schön gestalteten Schäkel.
Gussast „D5“
Weiter geht es mit Teilen der Unterwanne wie den Seitenteilen, dem Heck, den vorderen Kettenabdeckung und den hinteren Staukästen.
Natürlich hat Takom auch an diesen Teilen das perfekt modellierte Zimmerit korrekt berücksichtigt.
Gussast „E2“
Der Gussast „E2“ ist uns ebenfalls schon von anderen Ausführungen des Panthers bekannt und bringt uns eine Auswahl verschiedener Kleinteile, wie z.B. auch ein MG 34.
Gussast „E5“
An „E5“ finden wir verschiedene, größere Teile wie die innere Komponente der Frontpanzerung, eines der 2 optionalen Rohre der 8,8-cm-PaK 43/3 L/71 Kanone und eine der beiden Kanonenblenden die ebenfalls als optionale Bauteile beiliegen.
Besonders positiv fällt hier die wunderschön wiedergegebene Gussstruktur der Kanonenblende auf.
Gussast „F“
Zur Komplettierung der Segmentketten liegen die dazugehörigen Führungszähne am doppelt beiliegenden Gussast „F“ bei.
Die Segmentlänge der Führungszähne entspricht natürlich der Segmentlänge der Ketten.
Gussast „F2“
Weitere Kleinteile wie Bolzenschneider und auch die seitlichen Teile des Vorgeleges gibt es an Gussast „F2“.
Sowohl der Feuerlöscher als auch der Bolzenschneider sind perfekt modelliert und benötigen keinerlei PE Teile zur Verfeinerung.
Gussast „F3“
Zwar verfügt der Bausatz eigentlich über keine Inneneinrichtung, aber die Rohrwiege der 8,8-cm-PaK 43/3 L/71 liegt dem Bausatz komplett am Gussast „F3“ bei, wie auch die zweite Ausführung des Rohrs.
Natürlich sind beide Ausführung des Kanonenrohrs einteilig gegossen – Heutzutage State-of-the-Art.
Gussast „H5“
Verschiedene Anbauteile wie z.B. die Aufhängungen der Ersatzkettenglieder, die Aufhängung für die Aufnahme des Rohrreinigers sowie diverse Werkzeuge wie Hammer, Schaufel oder Axt sind am Gussast „H5“ versammelt.
Besonders beeindruckend: Für jedes Ersatzkettenglied liegt ein separater Sicherungsbolzen bei der das Kettenglied an der Halterung hält – genau wie beim Vorbild!
Gussast „J2“
Und noch ein weiterer Gussast mit verschiedenen Kleinteilen wie Wagenheber, weiteren Werkzeugen sowie Schlaufen für die Abschleppseile.
Auch wenn wir diesen Gussast bereits mehrfach bei anderen Ausgaben des Panthers gesehen haben sind wir noch immer mehr als positiv beeindruckt.
Gussast „J5“
Die andere, späte Variante der Leiträder hat Takom an Gussast „J5“ zusammengestellt.
Diese Teile stehen den Antriebsrädern an Gussast „D“ in nichts nach.
Gussast „K5“
Neben einigen Kleinteilen wie Hupe und Scheinwerfer finden wir an Gussast „K5“ vor allem die Seitenschürzen inkl. deren Montageleisten und Halterungen.
Die Staukisten und die vorderen Kettenabdeckung ohne Zimmerit werden bei dieser Ausgabe nicht verwendet und wandern somit in die Grabbelkiste.
Gussast „L5“
Der Wannenboden, die Kettenabdeckungen und einige Teile des Motordecks sind an Gussast „L5“ versammelt.
Die sehr schön gestalteten Funkgeräte werden ebenfalls nicht benötigt und wandert ebenfalls in die Grabbelkiste.
Losgelöst vom eigentlichen Gussast liegt noch das Dach der Kasematte als Bauteil „L5-17“ bei.
Gussast „Q3“
Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht als ob wir bereits einige Teile vom Gussast getrennt hätten ist dem nicht so. „Q3“ verfügt über verschiedene Bauteile für das Motordeck, sowie die Auspuffanlage.
Natürlich sind die Auspuffrohr hohl dargestellt. Beachten Sie auch die schöne Gussstruktur des unteren Bereichs der Auspuffrohre.
Gussast „T3“
Der letzte Gussast „T3“ bringt uns einige Kleinteile zur Vervollständigung des Dachs mit den verschiedenen Luken und Periskopen. Natürlich sind die Luken offen darstellbar.
Sollten wir diesen Gussast mit einem Wort beschreiben wäre der optimale Begriff: Filigranität !
Metalldraht
Wie bei der Pantherserie von Takom üblich liegen auch diesem Bausatz 2 schön Kupferseile zur Darstellung der Abschleppseile bei.
Montagehilfen
Mittlerweile zu einem alten, gern gesehenen Bekannten geworden: Die Montagehilfen zur Montage der Segmentketten.
PE Platine
Zur Darstellung der Lüftungsgitter liegen dem Bausatz schön detaillierte und recht einfach zu verarbeitende PE Teile bei.
Decals
Der Decalbogen besteht, wie zu erwarten, aus verschiedenen Turmnummern und Balkenkreuzen in verschiedenen Größen. Der Druck macht einen sauberen und fehlerfreien Eindruck.
Schwerer Plattformwagen Type SSys
Original
Der Plattformwagen „SSys“ basiert auf dem Plattformwagen „SSy“, der ab 1940 ein Flachwagen für den Transport von schweren Lasten, also Panzern, entwickelt. Das Eigengewicht des SSy betrug ca. 15,5 Tonnen und er war in der Lage 50 Tonnen zu transportieren. Zum Vergleich: Der Panther und Jagdpanther hatten ein Gewicht von ca. 45 Tonnen. Ab 1942 wurde der SSys als Nachfolger gebaut, der über eine Höchstgeschwindigkeit von 90km/h zugelassen war.
Bausatz
Im Bausatz enthalte sind:
- 13 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 1 Decalbogen
- 1 Anleitung für beide Bausätze
Optionale Teile:
- 8 Rungen entweder senkrecht stehend montierbar oder verstaut an den Seiten des Waggons
Gussast „A“
Der doppelt beiliegende Gussast „A“ verfügt dann auch gleich schon über die Ladefläche, die im Original aus Holz bestand, und einige Teile der Rollwagen.
Die Holzstruktur ist schön dargestellt und recht deutlich ausgeprägt. Wem die Darstellung zu deutlich ist kann mit etwas Schleifpapier die Struktur reicht einfach abschwächen.
Gussast „B“
Auch Gussast „B“ liegt vierfach bei und bringt uns die seitliche Stahlkonstruktion, sowie die Federpakete und weitere Teile für die Rollwagen.
Die Gussqualität des komplettes Bausatzes ist übrigens ohne jeglichen Fehl und Tadel. Sinkstellen oder Fischhaut sucht man zum Glück vergebens. Als optionale Teile liegen 8 Rungen bei die entweder aufgestellt auf der Ladefläche oder an den Seiten des Waggons verstaut gebaut werde können.
Gussast „Y1“
Achsen und Stahlräder gibt es dann am 4x beiliegenden Gussast „Y1“.
Gussast „Y2“
Diverse Kleinteile wie die Kupplungen und die Puffer gibt es dann noch an dem doppelt beliegenden Gussast „Y2“.
Gussast „Schienen“
Ein Waggon ohne Schienen wäre schon recht sinnlos. Zum Glück liegt dem Set auch ein Stück Schienenstrang inkl. Schwellern bei.
Die Holzstruktur der Schweller ist auch hier schön ausgeprägt. Leider ist der Schienenstrang recht kurz. Immerhin sollte der Waggon selbst gerade so darauf passen. Um ein längeres Gleis darzustellen gibt es passende Erweiterungssets mit geraden Schienen und Schienen die auch gebogen dargestellt werden können. Den passenden Schotter gibt es ebenfalls von Sabre Model.
Decals
Die Decals bestehen aus umfangreichen Beschriftungen der deutschen Reichsbahn. Die verschiedenen Zeichen sind sauber gedruckt. Rechtschreibfehler bzw. Tippfehler konnten wie keine feststellen.
Bauanleitungen
Die Bauanleitung für beide Bausätze liegt als Heft im Querformat in dem bekannten Takomstil vor. Im ersten Teil der Anleitung wird zunächst auf den Bau des Jagdpanthers eingegangen, im späteren Verlauf dann auf den Bau des Plattformwagens. Für beide Bausätze ist eine Übersichtskarte der Gussäste abgedruckt. Im Falle des Waggons sogar mit lesbaren Bauteilnummern. Die Farbangaben für den Panther beziehen sich ausschließlich auf das Farbsystem von Ammo by Mig. Sabre Model zeigt sich etwas „offener“ und gibt die Farben in den Systemen von Mr. Hobby, Vallejo und Tamiya an. Sämtliche Zeichnungen sind gut verständlich und nicht überladen. Zum Teil gibt es textliche Ergänzungen in englischer Sprache.
Für den Jagdpanther liegen nicht weniger als 6 verschiedenen Markierungsvarianten bei:
- I Kompanie, S. Pz. Jg. Abt. 559, Holland, Summer 1944 (Turmnummer 113)
- I Kompanie, S. Pz. Jg. Abt. 559, Holland, Summer 1944 (Turmnummer 123)
- I Kompanie, S. Pz. Jg. Abt. 654, France, Summer 1944 (keine Turmnummer)
- II Kompanie, S. Pz. Jg. Abt. 654, France, Summer 1944 (Turmnummer 233)
- III Kompanie, S. Pz. Jg. Abt. 654, France, Summer 1944 (Turmnummer 332)
- III Kompanie, S. Pz. Jg. Abt. 654, France, Summer 1944 (Turmnummer 314)
Für die Markierung des Plattformwagens liegt im Prinzip nur eine generische Markierungsvariante bei, die jedoch über eine umfangreiche Beschriftung verfügt.
Fazit:
Ein absolutes Knallerset das Takom hier in Kooperation mit Sabre Models abliefert! Sowohl der Jagdpanther als auch der Plattformwagen geben keinerlei Grund zur Kritik und sind in Sachen Detaillierung und Gussqualität absolut auf der Höhe der Zeit. Das „Diorama-Potential“ von diesem Set ist natürlich enorm. Da es sich um eine „Limited Edition“ handelt empfehlen wir dem geneigten Modellbauer hier schnell zu zugreifen bevor das Set vergriffen ist. Es freut uns auch zu sehen, dass Takom nun auch Modelle der Pantherreihe ohne Inneneinrichtung auf den Markt bringt. Auch wenn wir die Bausätze mit Inneneinrichtung defintiv schätzen, ist liegt eine Inneneinrichtung nicht in jedermanns Geschmack oder Budget.
Absolut zu empfehlen!
Erhältlich im Onlineshop von Modellbau König