Nicht alles, was unter Kampfflugzeugen hängt ist ein Tank, eine Bombe oder eine Rakete. Hier haben wir wieder mal eine Bestätigung mit dem Ergänzungsset aus Eduards Brassin-Serie……
MALD bedeutet „Miniature Air-Launched Decoy“ also etwa „Kleiner luftgestarteter Köder“. Mit dieser Rakete können angreifende Flugzeuge dargestellt werden, die gar keine sind. Hiermit soll die Abwehr zersplittert werden und bei einigen Auseinandersetzungen der jüngeren Zeit hat sich gezeigt, dass dieses gut funktioniert. Die MALD ist ein sehr leichtes System mit einem Gewicht von rd. 150 kg bei einer Reichweite von etwa 500 nautischen Meilen. Je nach Version können sogar die Radarsignaturen bestimmter Flugzeuge erzeugt werden, oder auch Radargeräte gestört werden.
Im Set haben wir Teile für drei Flugkörper und die Anleitung:
Die Decoys bestehen jeweils aus nur vier Teilen:
Hier noch einmal die drei großen Teile in verschiedenen Ansichten. Sehr schöne Detaillierung allenthalben und feine dünne Flächen:
Noch einmal von ganz nah; der Lufteinlauf für das Turbojettriebwerk ist schön geöffnet dargestellt. Die Befestigungsbolzen und die Halteplatte für die Schlingerpratzen zeigen uns, dass die Befestigung mit dem Lufteinlauf nach außen erfolgt:
Die beiden kleine Tragflügel und alternative Abdeckkappen für die Lufteinläufe sind an eigenen Angüssen vorhanden:
An der Ätzteilplatine finden wir die filigran ausgeführte Gitterkonstruktion für die Leitwerke am Heck (ein Teil zum Knicken und ein weiteres noch als dann dritte Schicht für die Sandwichkonstruktion) und Abdeckflächen über den Tragflügeln:
Der kleine Decalbogen liefert wieder die äußeren Markierungen:
Die Anleitung im bekannten Brassin-Stil hat hinten wieder die Farbhinweise und den Setinhalt:
Die Hinweise zum Zusammenbau differenzieren nach dem Anbau der Tragflügel entweder in angeklappter Form (dies ist die Ausführung vor der Montage und auch am Trägerflugzeug) und in ausgeklappter Variante (diese gibt es erst nach der Trennung vom Trägerflugzeug). Die Konstruktion ist dabei recht einfach, beim Heckleitwerk aus den Ätzteilen ist sicherlich etwas besondere Sorgfalt angesagt:
Die Hinweise zur Lackierung und Anbringung der Decals sowie eine Rohbauübersicht gibt es wie immer auf der vorderen Seite:
Die MALD sind im Einsatz dokumentiert unter der F-16 in Einzel-, Doppel- oder auch Dreifachaufhängung und unter der B-52 am Sechsfachträger MER (hier ist der Grundbausatz aber schon etwas teuer). Und zwar bei beiden jeweils einmal unter beiden Tragflächen. Für eine volle Beladung braucht man also ggf. doch mindestens zwei Sets von Eduard. F/A-18 Super-Hornet, EA-18 Growler, verschiedene Drohnen und sogar der C-17 Globemaster II (hier mangelt es allerdings am Grundbausatz im Quarterscale und wie bei der B-52 wohl am Aufstellplatz für die Masse der Modellbaugemeinde) sind ebenfalls in verschiedenen Veröffentlichungen als Träger der MALD angegeben.
Hier gibt es also ein Set für eine nicht so alltägliche Außenlast auf dem Standard der wie eigentlich immer sehr gelungenen Brassin-Sets. Mal was anderes und deshalb natürlich besonders interessant und empfehlenswert.
Erhältlich direkt im Eduard online-shop.
Hermann Geers, Wietmarschen