Hier und da gibt es noch immer einen Exoten den es bislang noch nicht als Spritzgussmodell gab, wie z.B. der LARC-V!
Die LARC (Lighter Amphibious Resupply Cargo) Familie wurde in den 1950er Jahren entwickelt und hatte die Aufgabe Truppen und Material von Schiffen an eine Stand transportieren zu können, ohne einen Hafen benutzen zu müssen. So gesehen sind es die Nachfahren des GMC DUKW. Insgesamt gab es 3 verschiedene Typen:
- LARC-V: 4.536kg Nutzlast
- LARC-XV: 13.600kg Nutzlast
- LARC-LX: 60.000kg Nutzlast
Mit seiner Länge von 10,11 Metern ist der LARC-V noch der kleinste Vertreter seiner Familie.
Funfact am Rande: Ausgemusterte LARC-V werden teilweise für Touristenrundfahrten genutzt und offenbar hatte sogar das St. Bernard Parish Sheriff’s Office in Louisiana in seinen Diensten.
Aber schauen wir uns das kleinste Monster mal in Ruhe an:
Rumpf
Fangen wir zunächst mit dem massivsten Bauteil der Bausatzes an – dem Rumpf, der immerhin satte 30cm misst!
Trotz der enormen Länge ist das Bauteil nicht verzogen und es gibt es keine Sinkstellen.
Gussast „A“
Bei Gussast „A“ geht es insbesondere um die vordere Hälfte der Aufbauten wie z.B. auch der Fahrerkabine.
Das Antirutschprofile der Bodenplatte ist perfekt wiedergegeben. An den Schrauben findet sich etwas leichter Gussgrat, der aber recht schnell zu entfernen sein sollte.
Gussast „D“
Und weiter geht es mit der hinteren Hälfte des Fahrzeugs inkl. Motordeck.
Auch hier findet sich eine wunderschöne Wiedergabe des Antirutschprofils.
Gussast „Ea“
An „großen“ Bauteilen fehlen uns noch die Bugplatte, die Rückseite des Fahrerhauses und die seitlich angebrachte Reling, die in der Regel mit Stoff bespannt war.
Der Faltenwurf des Stoffes ist schön getroffen. Leider kann die Reling nicht ohne Stoffbezug dargestellt werden.
Gussast „Eb“ (4x)
Die eigentlichen Reifen des LARC sind aus 2 Gründen freudige Überraschungen.
1. Die Reifen bestehen als Polystyrol
2. Die Reifen sind auf einer Seite abgeflacht.
Hier wird werden tatsächlich keine Aftermarketreifen notwendig sein. Sogar der Schriftzug eines Herstellers ist auf den Flanken erkennbar.
Gussast „Ec“ (4x)
Was noch an diversen Kleinteilen in mehrfacher Ausführung benötigt wird ist am Gussast „Ec“ zu finden.
Die Fender sehen nicht unbedingt schlecht aus, jedoch sind die Teile zu glatt. Es fehlt sozusagen etwas an der Seilstruktur. Interessanterweise ist auf den Zeichnungen der Bauanleitung die Seilstruktur schön dargestellt. Die restlichen Details des Bausatzes sind aber generell sehr gut geraten.
Gussast „Ed“ (2x)
An den Flanken verfügt der LARC über Gummipolster, die den Rumpf vor Beschädigung schützen sollen. Diese Polster, sowie noch ein paar Kleinteile gibt es dann am Gussast „Ed“.
Gussast „Fa“
Auch wenn der LARC ein Transportfahrzeug ist waren diese oftmals mit einem Browning M2 zur Selbstverteidigung bewaffnet.
Absolut beachtenswert ist der Kühlmantel mit seinen Öffnungen und die Darstellung der einzelnen Patronen im Munitionsgurt. Die Mündung des M2 ist sogar vertieft dargestellt.
Klarsichtteile
Die Klarsichtteile des LARC sind absolut klar, schlierenfrei und ohne jegliche Einschlüsse. Die Scheinwerfergläser zeigen auch die korrekte Oberflächenstruktur.
Gummireifen
Währen die tatsächlichen Reifen des LARC aus Spritzguss hergestellt sind, sind die Reifen die als Bumper genutzt werden aus Weichgummi. Interessanterweise wurde hier der Herstellerschriftzug auf den Flanken zu „Riugestone“ verunglimpft. Da für diese Reifen keine spezielle Größe vorgegeben ist kann man diese, wenn gewünscht, auch durch Reifen aus der Grabbelkiste oder dem 3D Drucker ersetzen.
PE Teile
Der PE Bogen ist durchaus umfangreich geworden. Hiervon profitieren insbesondere die Hitzeschutzgitter der Auspuffrohre und die Schutzgitter des Kühlers am Heck de Fahrzeuges.
Stofffaden
Zum befestigen der Fender und Bumper-Reifen liegt auch noch ein fusselfreier Stofffaden bei, der als Seil verwendet werden kann.
Decals
Auch der Decalbogen macht einen hervorragenden Eindruck. Sämtliche Farben liegen korrekt im Raster und es finden sich neben den „großen“ Decals auch Decals für die Instrumente und Typenschilder.
Bauanleitung
Die Bauanleitung ist in einem modernen CAD Style gehalten, der sich optisch durchaus ansprechend zeigt. Die Zeichnungen sind eindeutig, leicht verständlich und nicht überladen. Dort wo sprachliche Ergänzungen notwendig sind, sind diese in englischer Sprache vorhanden. Die Farbangaben beziehen sich ausschließlich auf das Farbsystem von Mission Models.
Mithilfe des Decalbogens sind 3 verschiedene Fahrzeuge darstellbar:
- US Army Vehicle, Da Nang, Vietnam, 1965, LARC V-830
- US Army Vehicle, Da Nang, Vietnam, 1965, LARC V-56
- No. 14 Argentina Marines Vehicle, 2nd April 1982, Falkslands
Fazit:
Gecko Models hat mit dem Bausatz des LARC-V tatsächlich einen kleinen Überraschungshit gelandet. Wir haben wirklich nicht damit gerechnet, dass ein Herstellers sich des LARC annehmen würde. Um so mehr freut es uns, dass Gecko Models sich getraut hat und dabei auch noch einen richtig guten Job abgeliefert hat. Detaillierung, Gussqualität und Ausstattung sind absolut top. Etwas schade ist die Tatsache, dass man die Reling nur mit Stoffbespannung darstellen kann. Überraschend ist für uns auch, dass diese „Monster“ mit so wenigen Teilen auskommt und in gerade mal 14 Bauschritten fertiggestellt werden kann. Trotz der Größe könnte der LARC tatsächlich an einem Wochenende zusammengebaut werden. Mittlerweile ist unter der Artikelnummer 35GM0040 auch eine moderne Version des LARC-V erschienen.
Übrigens: Wenn Ihnen der LARC-V gefällt und Sie sich für die frühe Bundeswehr interessieren sollten Sie sich vielleicht mal diese Seite bei www.panzerbaer.de anschauen.
Absolut zu empfehlen!
Erhältlich beim Modellbauhändler Ihres Vertrauens.
PS: Natürlich hoffen wir nun, dass Gecko Models auch ein LARC-LX in 1:35 bringt …