Miniart startet mit einer Reihe von Sd.Kfz. 234-Bausätzen, im vorliegenden Fall ist es das Sd.Kfz.234/2 „Puma“ ohne Inneneinrichtung…
Das Vorbild
Die Panzerspähwagen der Klasse Sd.Kfz. 234 waren schwere Achtrad-Panzerspähwagen der Wehrmacht und lösten die früheren Baureihen (231/232/233) ab. Die Fahrzeuge verfügten über Allradlenkung und -antrieb. Dank eines zweiten, rückwärts gerichteten Fahrersitzes und je sechs Vorwärts- und Rückwärtsgängen konnte schnell die Fahrtrichtung gewechselt werden. Der Puma erreichte vorwärts und rückwärts die gleiche Geschwindigkeit.
Von Dezember 1943 bis Juni 1944 wurden etwa 100 Fahrzeuge dieses Typs gebaut. Die Bewaffnung bestand aus der Kampfwagenkanone 5-cm-KwK 39/1 und einem koaxialen MG 42.
Der Spähpanzer Luchs, der bei der Bundeswehr im Einsatz war, basierte auf dem Fahrzeugkonzept der Sd.Kfz. 231 und Sd.Kfz. 234.
Auf der seitlichen Lasche finden wir die 6 Lackiervarianten:
- Unbekannte Einheit, Ostfront, Sommer 1944
- Aufkl.Abt.2, 2. Panzer-Division, Frankreich, Normandie, Sommer 1944
- Aufkl.Abt., 1. SS-Panzer-Division „LSSAH“, Frankreich, Falaise, Sommer 1944
- Aufkl.Abt.20, 20. Panzer-Division, Ostfront, Sommer 1944
- Aufkl.Abt.2, 2. Panzer-Division, Ardennen, Belgien, Dezember 1944
- Aufkl.Abt.7, 7. Panzer Division, Polen, Frühjahr 1945
Nach dem Öffnen der stabilen Box fällt unser Blick auf das Decalsheet, das kleine Mäppchen mit den PE-Teilen, auf den Beutel mit insgesamt 20 Spritzlingen und die Bauanleitung:
Zunächst zeige ich euch die Übersicht der Spritzlinge in alphabetischer Reihenfolge, danach werden wir uns einige Details etwas näher anschauen.
Gussast A
Teile der unteren Wanne, Klappen und Lüftergitter
Schön detaillierte Seitenteile zur Aufnahme des Fahrwerks und Lüftungsgitter in der Nahansicht:
Wannenboden mit feiner Riffelblechstruktur
Gussast B
Seitenkästen, Ersatzrad, diverse Werkzeuge
Das Ersatzrad kann wahlweise aus zwei Hälften oder aus insgesamt fünf Ringen zusammengesetzt werden. Die Reifenflanken zieren Größenangabe, der Hersteller und die Typbezeichnung:
Die nächsten beiden Spritzlinge C und CA (2x vorhanden) enthalten diverse Kleinteile.
Gussast Cb
Die Optiken und die Verglasung der Scheinwerfer sind auf dem Klarsichtrahmen vereint.
Gussast D (4x)
Anders als beim Bau des Ersatzrades hat man keine Option und muss die 8 Räder des Pumas aus jeweils fünf Scheiben und einer Radnabe zusammenfügen. Den Herstellernamen und die Größenangabe finden wir auf der Flanke aufgedruckt.
Gussast Da (4x)
Aufhängung und Federung der Räder
Gussast E
Obere Fahrzeugwanne, allzu viele Details gibt es nicht, das liegt nicht am Bausatz, sondern eher am Vorbild.
Gussast Fa (2x)
Standard-Kraftstoffkanister
Gussast L
Turm, Teile der Bewaffnung und filigrane Kleinteile.
Schön dargestellt sind die Schweißnähte auf den Panzerplatten des Turms.
Gussast Na
Seitliche Verkleidung und die Deckel der seitlichen Staukästen.
Gussast Qa
Teile für zusätzliche Kisten, die anstatt der Kanister in den Varianten 2,3 und 5 verbaut werden.
Ätzteile
Der übersichtlich PE-Bogen mit ein paar filigranen Teilen.
Decals
Ausgezeichnete Decals, wie üblich, von Cartograf
Und hier die sechs möglichen Markierungen noch einmal en détail:
Die Anleitung, wie üblich klar und nachvollziehbar:
Fazit
Miniart bietet uns wieder einmal einen ausgezeichneten Bausatz eines für Modellbauer sehr interessanten Vorbilds an.
Der Bau beschränkt sich quasi auf die reinen Äußerlichkeiten des Pumas, da es sich um ein Kit ohne Innenausstattung handelt. Für alle, die sich nicht nur mit dem Äußeren beschäftigen wollen, gibt es den Puma auch als „Interior“ Kit.
Die Luken und auch die Lüfter am Heck können offen oder geschlossen dargestellt werden.
Ein Bausatz der gut zu gefallen weiß und viel Bauspaß verspricht. Auch für weniger geübte Modellbauer sollte sich der Puma ohne größere Hürden bauen lassen, da gibt und gab es von Miniart weitaus schwierigere Modelle.
Erhältlich bei Modellbau König
Thomas Unger, Adelsdorf