SR-71 A „Blackbird“ von Revell in 1:48 #04967

Nach der Vorankündigung und zelebrierten Fortschrittsveröffentlichungen in diversen Foren und Netzwerken sehnlichst erwartet, hat Revell nun diesen komplett neu entworfenen Bausatz noch rechtzeitig als Weihnachtsgeschenk für die Fans der schnellen und formschönen Jets ausgeliefert. Bei einigen Großhändlern soll er schon ausverkauft sein. ….
Bislang gab es nur den kleinteilig konstruierten Bausatz von Italeri in diesem Maßstab, der nun schon sage und schreibe beinahe 40 Jahre „auf dem Buckel“ hat. Er wurde verschiedentlich von Testors und einmal sogar von Tamiya in Lizenz aufgelegt. Alle diese Ausgaben wurden bis vor kurzem zu schwindelerregenden Preisen weiterverkauft. Es sollte eigentlich leicht fallen, mit den heutigen Mitteln diesen Oldie nun vom Thron zu stoßen. Mal sehen, was Revell uns jetzt dazu anbietet. Das Angebot finden wir in einem angemessen großen Karton, der hier nach oben öffnet und mittelmäßig stabil ist. Die größten Bausatzteile liegen auf einem Zwischenboden, der auch der inneren Stabiliät dient:
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Die Rückseite ist dieses Mal blank. An den Seiten finden sich einige recht künstlich wirkende Fotos eines gebauten Modells und eine ganz kurze historische Darstellung:
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Unter dem Zwischenboden findet man dann einige Beutel mit meist mehreren Spritzästen, die Bauanleitung und darin einen recht großer Decalbogen:
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Die Rumpfober- und unterschale (hier der Spritzast A) ist bis auf einen kleinen Konus am Heck und die Rumpfspitze vor dem Frontcockpit in voller Länge einteilig ausgeführt. Hier sind also Passprobleme bei aufgeteilten Abschnitten schon durch diese Ausführung absolut minimiert. Das ist sehr zu begrüßen. Richtig gemacht Revell!
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Die Bauteile sind in einem recht hellen grauen Plastik, mit teilweise mächtig dicken Spritzkanälen, gespritzt. Zum Glück hat man hier darauf verzichtet, die Teile gleich in Schwarz zu spritzen. Auch eine richtige Entscheidung; einen Bausatz mit diesen Anforderungen an Modellbauer/innen und in diesem Preissegment wird bestimmt nicht von Leuten zusammengebaut, die keine Farbe verwenden wollen.

Hier die obere Schale im Ganzen. Auf den Fotos ist noch etwas Staub zu sehen, die Oberflächen sind kratzerfrei:
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Die vertieften Gravuren sind nicht ganz knackscharf, eher etwas gerundet, und nicht superfein. Sie sind aber auf durchaus gutem Standard. Die bei der SR-71 so typischen geriffelten Oberflächen sind ebenfalls gut nachgebildet. Die wenigen vorhandenen Lufteinläufe haben nur recht flache Vertiefungen, das hätte man heutzutage besser machen können:

Die untere Schale enthält nur die Öffnungen für die Fahrwerkschächte:
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Auch hier ist die Detaillierung auf einem guten Stand. Hier sind auch drei Montagelöcher für Messsonden vorhanden. Ansonsten muss an der Unterseite, von den Fahrwerkschächten und ihren Abdeckungen abgesehen, nichts Weiteres ergänzt werden:

Der Bausatz ist im Großen und Ganzen so konstruiert, dass neben den aus Ober- und Unterschale hergestellten zentralen Rumpf die Triebwerke mit den äußeren Tragflächen angebracht werden und damit das Flugzeug nahezu komplett auf dem Tisch liegt. Als Spritzast B gibt es die großen Teile für die angesprochenen Triebwerke und die äußeren Tragflächen:
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Hier kommen zu den oben angesprochenen Darstellungen der Oberflächen großflächige Lüftungsöffnungen mit Gittern hinzu. Diese gefallen mit nicht so richtig, irgendwie ist der Abschluss an den vertikalen Rändern nach meinem Eindruck nicht so recht gelungen. Mal sehen, wie man das ggf. mit der finalen Arbeit an der Lackierung mit Metallfarben oder Pigmenten/Washing gestalten kann:

In den Innenbereichen gibt es hier viele Platzierungshilfe für die Einbauteile des Lufteinlasses und des Triebwerkauslasses. Das ist bestimmt eine große Hilfe beim Zusammenbau und wieder gut gemacht! Die zahlreichen Auswerfermarken kann man hier vernachlässigen, da sie in den Klebeflächen und im dunklen Inneren verschwinden:

Mit dem Ast C gibt es hauptsächlich Bauteile für die „Innereien“:
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Der lange Spant oben ist der zentrale Innenspant für den Mittelrumpf. Die Struktur hieran wird eigentlich nicht benötigt, da man hiervon später nichts mehr sieht, auch nicht an den Fahrwerkschächten als Wand:
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Für diesen Längsspant und die Querspante sind innen an den Rumpfschalen viele Pass- und Platzierungshilfen vorhanden. Damit entsteht ein sehr stabiles großes Rumpfteil. Da dürfte sich nichts mehr verziehen:

Zu den Innereien gehört auch die Leitbleche im Triebwerk. Auch hier gibt es eine gute Idee von Revell – schon wieder! Auf den jeweils vier Teilen für jedes Triebwerk sind die Teilenummern direkt aufgeprägt, das bringt Sicherheit beim Zusammenbau. Die Teilenummern sind auch an den halbrunden Bauteilen für die Lufteinläufe vorhanden:

Teile für die Höhenruder und für das Cockpit sind hier ebenfalls enthalten. Das Instrumentenbrett für den Piloten ist sehr schön gelungen, zur Verfeinerung gibt es Decals hierfür:

Ast D ist außergewöhnlich geformt und enthält die Teile für die äußeren Höhenruder und das Seitenleitwerk, die zweite Cockpitschale und die Triebwerkkonstruktion:
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Die Ausführung entspricht den anderen guten Bausatzteilen:

Mit dem Ast E kommt überwiegend die Innenausstattung für den zentralen Rumpf mit den Fahrwerkschächten, die hochdetailliert ausfallen, und den Querstreben (wieder gut, dass die Vorderseite beschriftet ist!):
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Auch hier können die Details überzeugen:

Die Fahrwerkteile, die Bugspitze und etliches an schon komplett runden Bauteilen für die Triebwerkauslässe (viel besser als die häufig zu findenden halbrunden Teile) liefert uns Ast F:
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Die Fahrwerkbeine müssen für die doch beträchtliche zu tragende Last stabil ausgeführt sein, das sind sie auch. Notwendige Details sind allerdings vorhanden. Die Bugspitze mit dem Staurohr kann bestimmt After-Market-Teile aus Metall vertragen. Das ist allerdings bei anderen Herstellern auch regelmäßig der Fall. Die hinteren Triebwerkauslässe haben sehr ungleichmäßig ausgerichtete erhabene Details:

An den jeweils doppelt vorhandenen Spritzästen G und H geht es weiter mit Teilen für die Triebwerkeinlassspitzen und den Triebwerkauslass. Hier Ast G, an dem zusätzlich die Räder und der Schleudersitz mit Bauteilen berücksichtigt sind:
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Für die vorderenTriebwerkauslässe sind die Teile mit feinen Details versehen:

Die Räder sind brauchbar, der Schleudersitz im angespritztem Gurtzeug ist dagegen unterer Standard, eigentlich ist es nur eine Karikatur eines Schleudersitzes. Mit Letzteren ist eine offene Darstellung der Cockpits ohne Pilotenfigur nicht angebracht; bei geschlossenen Hauben mag es gehen:

Der Ast H liefert nochmals die Teile für die vorderen Triebwerksauslässe aus Ast G, da diese vierfach benötigt werden, und zwar für die die beiden Einbautriebwerke und ebenfalls für die beiden Displaytriebwerke:
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Der Höhepunkt des Bausatzinhalts ist zweifellos der Spritzast I für die Displaytriebwerke. Auch dieser ist doppelt vorhanden:
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Hier zeigt Revell mal exemplarisch, was möglich ist (bzw.an anderen Stellen möglich gewesen wäre). Es gibt hier eine wirklich Maßstäbe setzende Ausführung mit fein und scharf ausgeführten Leitungen und vertieften Strukturen. Genaue Anbauteile mit allerfeinsten Riffelungen ergänzen diese. Natürlich sind die Anforderungen beim Zusammenbau und vor allem der Lackierung sehr hoch, wenn das Ergebnis die Quallität der Vorlage halten soll:

Am normalen Standard des Bausatzes liegt dann wieder der Ast J mit der Bugspitze, der hinteren Cockpitwanne und dem dazugehörigen Instrumentenbrett:
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Hier alles noch mal etwas näher betrachtet:

Letzter grauer Ast ist der Ast K mit den großen Teilen für den Displayständer. Dieser hat einen ausreichend großen Durchmesser für einen sicheren Stand:
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Hier liegt der Zollstock nicht im Wege:
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Die Klarsichtteile sind über die Äste M und N verteilt, obwohl sie recht klein sind und durchaus auch an einen Ast gepasst hätten. Ob dies ein Hinweis auf eine noch folgende SR-71B-Version (mit dem hinteren Cockpit in erhöhter Position) ist??

Nach der Lackierung bleiben nur noch kleine Einblicke übrig, durch die jedoch die Durchsicht sehr schön klar bleibt:

Der Decalbogen ist sehr großformatig und über DIN-A4 breit. Daher habe ich ihn von beiden Seiten gescannt, um beide Ränder vollständig zu erfassen. Wie immer bei Revell ist die Druckqualität auf allerbestem Niveau, da ist halt ein sehr guter Hersteller aus Italien tätig. So manch ein selberdruckender Hersteller erreicht diese Qualität nicht (mehr).Der Bogen enthält die Markierungen für vier Varianten (der Skunk gefällt mit besonders gut). Grundsätzlich wird zwischen „High visibility“ und „Low visibility“ Markierungen unterschieden, für die es jeweils zwei Möglichkeiten gibt. Daneben gibt es für beide Tarnstandards jeweils eine ganze Reihe von Wartungsmarkierungen und kleinen Hinweisen, die mit einer Lupe leserlich sind! Das macht alles einen sehr guten Eindruck!
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Die Bauanleitung ist mit 40 Druckseiten im DIN-A4-Format sehr umfangreich und präsentiert auf dem Deckblatt ein komplett hergestelltes Modell auf dem Ständer mit den Displaytriebwerken. Danach folgen die bekannten allgemeinen Verarbeitungshinweise, die Farbhinweise (wie immer nur aus dem eigenen Sortiment, diesmal muss nur sehr wenig gemischt werden) und die Darstellung der Spritzäste, die wir hier überspringen:
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Die Montage beginnt diesmal nicht mit dem Cockpit, sondern mit dem zentralen Rumpf, bei dem die Schächte und die Beine für das Hauptfahrwerk gleich mit angebracht werden müssen, wenn das Fahrwerk ausgefahren dargestellt werden soll. Am Anfang fehlt hier ein klarer Hinweis, wie man vorgehen muss, wenn die Flugstellung mit eingezogenem Fahrwerk realisiert werden soll, was sich in Anbetracht des beigefügten Modellständers ja durchaus anbietet. Nur ein paar Fragezeichen deuten darauf hin, dass Alternativen bestehen. Hier hätten wohl die Baustufen 47 und 48 vorgezogen werden sollen, mit dem Hinweis die Fahrwerkbeine und die Streben F 89 und F 92 wegzulassen:

Erst danach folgen die beiden Cockpits. Leider fehlen zwei Pilotenfiguren. In Flugstellung auf dem Display sind sie eigentlich unverzichtbar, da man die Helme durch die Klarsichtteile gut sehen müsste. Das ist sehr ärgerlich. Es ist hier auch der Einbau von Teilen für den Luftbetankungsstutzen vorgesehen, der offen (Teil C 44 weglassen und die Kombination Teile C 45 und 46 einkleben) oder verschlossen (Teil C 44 in die Oberschale einkleben) hergestellt werden kann. Auch hier ist der Hinweis auf ein Fragezeichen reduziert. Dann kann die Oberschale aufgeklebt und der zentrale Rumpf vollendet werden:

Weiter geht es dann mit den Baugruppen für die Triebwerke mit den äußeren Tragflächen. Diese Montagen sind getrennt für die rechte und die linke Seite beschrieben. Zunächst werden die vorderen inneren Triebwerksauslässe hergestellt. Es folgen die Triebwerkeinlassspitzen, die ja zu den markanten optischen Erscheinungen an der SR-71 gehören. Die Einlassspitzen erhalten dann eine Ummantelung aus jeweils vier Teilen. Schließlich entstehen auch noch die hinteren Triebwerkauslässe. Die ersten beiden Baugruppen werden dann in die äußeren Verkleidungen eingepasst, die jeweils aus drei Teilen bestehen. Hier ist also allerhand genaues Arbeiten erforderlich; der Bausatz ist hier aufwendig gestaltet. Alle Einzelteile sind mit Passungen ausgestattet, die die richtigen Winkel für die Ausrichtung ergeben. Mit den hinteren Triebwerkauslässen werden die beiden Großbaugruppen dann komplettiert. Rechts und links angebracht, ist der Rumpf dann schon fast komplett:

Fast komplett bedeutet, dass die Rumpfspitze, die Seitenleitwerke und die Höhenruder noch fehlen, die anschließend angebracht werden. Es folgt dann die Vervollständigung des Fahrwerks mit den Fahrwerkklappen bzw. der Verschluss der Fahrwerkschächte (wie oben schon geschrieben, kann man das auch schon ganz am Anfang machen). Mit den Cockpithauben ist dann das Flugzeug final komplettiert. Bei der Rumpfspitze sorgt die Bauanleitung aus meiner Sicht wieder für Konfusion, weist sie doch das Teil J 32 für alle vier Versionen aus und das alternative Teil J 36 für die drei letzteren Versionen. Die Bemalungsanleitung wiederum weist Teil J 36 nur für die zwei letzten Versionen alternativ aus. Hier wäre nach meiner Einschätzung eine bessere Erklärung notwendig:

Zum Schluss gibt es dann die Anleitung zur Zusammensetzung der Displaytriebwerke, des Displayständers und zur Zusammenstellung dieser mit dem Modell. Hier wäre es vielleicht ganz gut gewesen, für das Aufstecken des Modells auf dem Ständer Polycaps im Unterrumpf vorzusehen. Damit gäbe es eine stabilere Verbindung und gleichzeitig eine leichtere Montage und Demontage:

Ich bin mal gespannt, was in der Modellbaugemeinde alles an Ideen aufkommt, um den Displayständer zu lackieren und auszuschmücken. Mit Kartenabbildungen, oder als Wolkengebilde lackiert und ausgestattet, aus Granit oder Carrara-Marmor gemeißelt?? Diese Aufstellung ist eine starke Anregung auf kreative Ideen.

Mal sehen, ob ich diesen Piloten auch noch aufs Display bringe:

https://www.kitreviewsonline.de/cmk-us-pilotenfigur-im-druckanzug-fuer-sr-71-u-2-usw-in-148-f48363/

Die Bauanleitung endet mit den Lackierungs- und Markierungshinweisen.

Die Lackierung ist recht einfach. Nein, nicht Schwarz über alles (hatte ich eigentlich befürchtet), sondern etwas abgetönt ist völlig richtig. Revells Angabe der eigenen Farbe Anthrazit ist gar nicht mal so verkehrt. Auch hier sollte man allerdings wie immer mit etwas abweichend schattierten Farben arbeiten. Hier kann man noch zusätzlich mit Teerschwarz und dann gerne auch etwas „richtigem“ Schwarz arbeiten und eine differenzierte Oberfläche innerhalb der Paneele herstellen und die Flächen für die Gitter mit Metalltönen nachbehandeln. Ein Panel-Line-Wash sollte dann mit grauer Farbe erfolgen.

Für die Markierungen und Wartungshinweise sind die großen Vier-Seiten-Ansichten nach Ober- und Unterseite für „High- und Low-Visibility“ für jeweils zwei Varianten und darin noch zusätzlich nach zwei unterschiedlichen Seitenansichten gegliedert. Damit entstehen dann die Hinweise für insgesamt vier Varianten. Hier zunächst „High-Viz“:

Und dazu die Seitenansichten für eine Geschwindigkeitsweltrekord- (nur diese hat die weißen Balken an den Unterseiten) und eine Erprobungsmaschine (mit zwei Skunks, die beide nach vorne blicken):

Dann „Low-Viz“:

Und die Seitenansichten für eine Streckenrekordmaschine (hier sehen die Skunks jeweils nach vorne und nach hinten) und die „Last-Flight“-Maschine mit großen roten Markierungen an den äußeren Seitenleitwerken:

Zusammengefasst schwankt die Ausführung der Spritzgussteile stark. Vieles ist gut, teilweise sehr gut (die Displaytriebwerke!) gelungen und es sind gute Hinweise zur Sicherstellung eines gelungenen Baus an den Einzelteilen vorhanden. Es gibt aber immer wieder Ausreißer nach unten, wie z. B. die Schleudersitze und die Lüftungsöffnungen sowie die fehlenden Pilotenfiguren. Irgendwie hat man den Eindruck, dass beim Finetuning zum Schluss die Luft ausgegangen ist, vielleicht wollte man auch endlich ausliefern und nicht noch weiter verschieben??

Der Bausatz ist in Anbetracht der Tatsache, dass die Menge des Plastiks nicht unbedingt der wesentliche Faktor für die Preisgestaltung ist, mit einem Preis von um die 80 € nicht unbedingt ein Superschnäppchen. Wenn man jedoch berücksichtigt, dass ein großer Displayständer und zwei Triebwerke als echte Zusatzausstattung im Karton enthalten sind, relativiert sich das doch schon wieder. Die spritztechnische Bausatzqualität erreicht nicht das höchste Niveau, das wir von den (seltenen) absoluten Spitzenbausätzen kennen. Diese sind allerdings auch preislich noch höher angesiedelt. Revell ist aber auf hohem Stand und ermöglichen es, ein auf jeden Fall sehr ansehnliches Modell herzustellen. Zusätzlich gibt es mit dem Displayständer und den sehr hochwertigen gesonderten Triebwerken interessante Zugaben in der Zusammenstellung. Insoweit ist es ein ausgezeichnetes Angebot, das Revell mit diesem Bausatz auf den Markt bringt. Es ist auch der beste SR-71-Bausatz, der bisher hergestellt wurde, da beißt die Maus keinen Faden ab. Daher kann es nur eine klare Kaufempfehlung geben. Wer an solchen Jets interessiert ist, kommt an diesem Bausatz zur Zeit nicht vorbei.

Spannend wird es vielleicht in Zukunft noch mal, wenn der angekündigte SR-71 Bausatz aus der Arbeitsgemeinschaft Hypersonic/Gaspatch tatsächlich erscheinen sollte. In Anbetracht der bisherigen Bausätze aus dieser Richtung könnte sicherlich eine starke Konkurrenz für dieses Revellprodukt auf den Markt kommen. Auf der anderen Seite dürfte ein noch deutlich höherer Preis aufgerufen werden. Hier wird Revell sehr wahrscheinlich unter Preis-Leistungs-Aspekten trotzdem die Nase vorn haben. Aber das ist Zukunftsmusik. Für heute gilt, dass Revell mit diesem Bausatz ganz klar vorne ist.

Erhältlich bei Modellbau König.

Hermann Geers, Wietmarschen