Miniart baut die aktuelle T-34 Reihe konsequent weiter aus mit dem T-34/85 Mod. 1945 Plant 112.
Das Original
Mit mehr als 80.000 Exemplaren ist der T-34 der am meisten gebaute Panzer weltweit und wird dies aller Voraussicht nach auch bleiben. Wir wollen uns heute auf den T-34/85 konzentrieren. Die „/85“ gibt an, dass dieser Panzer mit einem 85 mm Geschütz ausgerüstet war. Um das neue Geschütz aufnehmen zu können wurde auch ein neuer Turm benötigt, für den der Durchmesser des Drehkranzes auf 1600mm vergrößert wurde. Anfangs wurde der T-34/85 noch mit dem D-5 Geschütz gebaut, ab ca. April 1944 dann aber mit dem neu entwickelten S-53 Geschütz. Auch nach dem Krieg wurde der T-34/85 noch weiter produziert, neben der UDSSR auch in Polen und der Tschechoslowakei. Die letzten Kampfeinsätze eines T-34/85 wurden Anfang der 1990er Jahre durch kroatische und serbische Kräfte durchgeführt. Es wird vermutet, dass sich noch T-34/85 im Arsenal von Nordkorea befinden sollen.
Der T-34 wurde in insgesamt 7 Werken in der Sowjetunion hergestellt, wobei nur 3 Werke die Version /85 bauten.
- Fabrik Nr. 112 Krasnoje Sormowo, in Gorki
- Fabrik Nr. 174 Woroschilowwerk, in Omsk
- Fabrik Nr. 183 – Uraler Waggonwerk, Nischni in Tagil
Das vorliegende Modell stellt einen der 3255 Panzer dar, der 1945 im Werk 112 in Gorki hergestellt wurden.
Das Modell
Miniart geht aus guten Gründen bei dem T-34 einen recht modularen Weg. d.h. es gibt sehr viele kleine Gussäste mit relativ wenig Teilen. Dies bietet Miniart die Möglichkeit kostengünstig verschiedene Versionen zusammen zu stellen ohne umfangreiche, kostenintensive Formen herstellen zu müssen.
Somit finden wir in der Packung:
- 62 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 2 Gussäste aus klarem Material
- 1 PE Bogen
- 1 Decalbogen
- 1 Bauanleitung
Gussast „Ba“
Los geht es mit dem ersten Gussast der sich mit der Wanne beschäftigt. Auf den ersten Blick fällt auf, dass auch die Wanne in verschiedene Bauteile unterteilt ist. Einerseits mehr Arbeit für den Modellbauer – andererseits bietet dies Miniart mehr Freiräume bei der Gestaltung bzw. Planung von unterschiedlichen Versionen.
Der erste Eindruck der Teile ist dann auch gleich auf höchstem Niveau, wie man es mittlerweile von Miniart gewohnt ist. Top Details und ein perfekter Spritzguß.
Gussast „Ca“
Auch wenn es sich bei dem vorliegenden Bausatz nicht um einen „Full Interior“ Kit handelt, so merkt man doch, dass Miniart die T-34 Reihe darauf ausgelegt hat.
Beachten Sie die Details an dem Schott zur Abtrennung von Kampfraum und Motorraum.
Gussast „Ea“
Weitere Teile der Wanne finden wir am Gussast „Ea“.
Auch hier finden wir wunderbare Details wie z.B. Lüftungsgrätings oder auch die Innenseite des Wannenbodens.
Gussast „Hb“
Der Turm ist ebenfalls auf mehrere Bauteile untergliedert.
Interessant sind hierbei die Teile für die seitliche Inneneinrichtung als auch die feine Gussstruktur am Turm selbst. Hier sind dünne Schichten beim Lackieren gefragt.
Gussast „Ja“
Das Dach des Turms findet sich an Gussast „Ja“.
Beachten Sie die feinen Leitungen und die Lüftung auf der Innenseite des Turmdaches.
Gussast „Ma“ (4x)
Mit dem Gussast „Ja“ lassen wir die größeren Gussäste hinter uns und widmen uns nun den bereits angesprochenen kleinen Gussästen mit kleiner Teileanzahl.
„Ma“ bringt uns die Schwingarme und die Federung der Laufrollen.
Gussast „Md“ (10x)
Auch den Laufrollen hat Miniart einen eigenen Gussast gewidmet.
Gussast „Mf“ (2x)
Die Abdeckungen für die Achsbohrungen gibt es 3 verschiedenen Ausführungen, wobei wir laut Anleitungen nur die obere Reihe (Mf3) verwenden sollen.
Gussast „Mh“ (9x)
Beim T-34 verfügte nur jedes zweite Kettenglied über einen Führungszahn. Um dem Rechnung zu tragen teilt Miniart die Kettenglieder der Einzelgliederkette auf 2 Gussäste auf. „Mh“ verfügt über die Kettenglieder mit Führungszähnen.
Besondere Beachtung haben die Nummern in der Gusstruktur auf beiden (!) Seiten der Kettenglieder und das Fehlen von jeglichen Auswerfermarkern verdient.
Gussast „Mi“ (9x)
Analog zum Gussast „Mh“ finden wir hier die Kettenglieder ohne Führungszahn.
Gussast „Mj“ (6x)
Der Gussast „Mj“ verfügt über ein paar Kleinteile wie z.B. die charakteristischen Metallgriffe an der seitlichen Wanne.
Gussast „Mk“ (3x)
Die typischen Tanks des T-34 finden wir inkl. deren Befestigung am Gussast „Mk“.
Gussast „Nd“ (2x)
Für die beiden Umlenkrollen gibt es auch einen eigenen Gussast.
Gussast „Nf“ (2x)
Verschiedene Anbauteile für die Wanne wie Ersatzkettenglieder, Schäkel und Spaten und finden wir am Gussast „Nf“.
Gussast „Ng“ (2x)
Und noch mehr kleine Anbauteile …
Gussast „Nj“ (2x)
Auch die Antriebsrollen haben ihren eigenen Gussast.
Gussast „Pc“ (2x)
Die kleineren, hinteren Tanks inkl. Halterung.
Gussast „Qa“
Und natürlich gibt es auch noch das 85mm Geschütz!
Ehrensache für Miniart, dass das Rohr nicht nur einteilig gegossen ist, sondern sich auch innen detailliert zeigt.
Gussast „Re“
Und zum Abschluss der Flut an grauen Gussästen hier dann noch noch ein paar Anbauteile für die Wanne.
Klarsichtteile
Zur Darstellung von Winkelspiegel und Scheinwerfern liegen auch noch zwei identische Gussäste mit Klarsichtteilen bei.
PE Teile
Der PE Bogen kann mit absolut gutem Gewissen als „üppig“ beschrieben werden. Erfreulicherweise ist die Platine von beiden Seiten mit einer Folie beschichtet, um das ungewollte wegfliegen von den kleinen Teilen zu verhindern.
Decalbogen
Der Decalbogen bietet keinerlei Grund zur Kritik. Der Druck liegt perfekt im Raster und die Farben wirken auch sehr stimmig.
Bauanleitung
Durch insgesamt 63 Baustufen führt die Anleitung zum fertigen Fahrzeug. Die Farbangaben beziehen sich auf die Sortimente von Vallejo, Mr. Color, AK Interactive real color, Mission Models, Ammo by Mig, Tamiya und sind auch im Klartext beschrieben. Besonders erfreulich finden wir, dass auch neuere Farbenhersteller wie Mission Models oder Ak Interactive real color berücksichtigt werden. Am Anfang der Anleitung findet sich auch für jeden Gussast eine „Karte“. Dies hilft den Bausatz auf Vollständigkeit zu prüfen und unter Umständen auch um Teile an den Gussästen zu finden.
Nicht weniger als 6(!) verschiedene Markierungsvarianten hat Miniart recherchiert:
- 4th Guards Tank Corps, Red Army, Moscow, Autumn 1945
- Chinese People’s Liberation Army. Early 1950’s
- Ceremonial painting. Soviet Army. Kyiv, Ukraine, November 1949
- Czechoslovak People’s Army. Late 1940’s
- Romanian People’s Army, 1950’s
- Austrian Armed Forces. Early 1960’s
Fazit:
Machen wir es kurz: Miniart hat es wieder geschafft einen echten Volltreffer zu landen. Die Ausstattung des Kits ist absolut zeitgemäß mit einem umfangreichen PE Bogen, Klarsichtteilen, 6 Markierungsvarianten und die Qualität der Spritzgussteile überzeugt bei Miniart sowieso bereits seit Jahren. Ein Level, dass dieser Bausatz mindestens halten kann, wenn nicht sogar noch steigert. Auf jeden Fall erhält man hier für sein Geld eine Menge Bauteile und Bastelspaß, sollte aber auch etwas Zeit für das Projekt einplanen.