Erfreuliche Neuigkeiten aus der Ukraine! ICM baut das Angebot an sehr frühen Militär LKW weiter aus!
Das Vorbild
In den Anfangsjahren des Automobils, als der Begriff „Globalisierung“ wahrscheinlich nicht mal existierte gab es unzählige Hersteller, insbesondere in den USA. Einer dieser Hersteller war die Four Wheel Drive Auto Company, auch bekannt als Four Wheel Drive (FWD). Die Gründer von FWD, Otto Zachow und William Besserdich, entwickelten den permanenten Allradantrieb. Diese neue Technik interessierte die US Army was dazu führte, dass 1916 147 Model B LKW für die Pancho Villa Expedition bestellt wurden. Nachdem dem Kriegseintritt der USA 1917 wurden, je nach Quelle 15.000 bzw. 30,000 Model Exemplare bestellt, wovon knapp 10.000 nach Europa verschifft wurden.
In Lizenz hergestellt wurde der Model B bei:
- Peerless Motor Company, Cleveland, Ohio
- Kissel Motor Car Company, Hartford, Wisconsin
- Premier Motor Corporation, Indianapolis, Indiana
- Mitchell Motor Car Company, Racine, Wisconsin
Der Model B hatte unbeladen ein Gewicht von 5,5 Tonnen, eine Länge von 5,64m, eine Breite von 1,93 und ine Höhe von 3,20m. Angetrieben wurde das Fahrzeug von einem 4-Zylinder Benzinmotor mit 36 PS. Auf der Straße betrug die Zuladung 5 Tonnen, im Gelände 3 Tonnen. Die Höchstgeschwindkeit betrug 24km/h!
Der Bausatz
In dem stabilen Karton befinden sich:
- 4 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 1 Gussast aus klarem Polystyrol
- 1 Decalbogen
- 1 Baunanleitung
Gussast „A“
Wie bei LKW Bausätzen oftmals üblich sind die verschiedenen Teile thematisch an den einzelnen Gussästen zusammengefasst. Gussast „A“ beinhaltet die Teile für den Rahmen, die Achsen, den Motor und die Räder.
Besonders ins Auge sticht die Polsterung der Sitze. Diese wirkt wie eine opulente Ledercouch, ist aber vorbildgerecht modelliert. Bei heutigen Militär LKW einfach undenkbar. Die Felgen sind als Speichenfelge ausgeführt. Den Model B gab es auch mit Vollmetallfelgen. Ebenfalls sehr gelungen ist der sehr detaillierte Motor. Schade, dass man später nichts mehr davon sehen wird, da die Motorhaube nicht offen dargestellt werden kann.
Gussast „B“
Die Ladefläche und die dazugehörige Plane befindet sich an Gussast „B“.
Der Faltenwurf ist ICM sehr schön gelungen. Leider fehlt die Überdachung aus Segeltuch für die Fahrerbank.
Gussast „C“
Und weiter geht es mit Gussast „C“, der uns einzelne Spriegel, Tanks und einen sehr schönen Kühlergrill beschert.
Sogar das prominente Herstellerlogo ist auf dem Kühlergrill korrekt wiedergegeben.
Gussast „D“
Der letzte Gussast bringt und dann verschiedene Kleinteile wie Auspuff, Federpakete, Lenkrad, Scheinwerfer und die Lenkung.
Stichwort Lenkung: Leider ist diese out of box nicht eingelenkt darstellbar. Mir etwas Geschick sollte sich das aber in Selbstregie regeln lassen. Modelle mit eingeschlagener Lenkung wirken nun mal in der Regel dynamischer.
Klarsichtteile
Da der FWD Type B über keinerlei Scheiben verfügte werden an Klarsichtteilen lediglich 2 Gläser für Scheinwerfer und ein Glas für einen Suchscheinwerfer benötigt. Es gäbe durchaus Hersteller die in einem solchen Fall auf einen extra Gussast für Klarsichtteile verzichten würden. Von daher an dieser Stelle: Vielen Dank, ICM!
Decals
Der Decalbogen zeigt sich recht übersichtlich, reicht auf für 2 Markierungsoptionen aus.
Bauanleitung
Der Bauanleitung zeigt sich im bekannten und beliebten ICM-Stil an dem es nichts zu meckern gibt. In insgesamt 105 Schritten führt die Anleitung zum fertigen LKW. Die Farbangaben beziehen sich auf die Sortimente von Revell und Tamiya, wobei die Farben auch im Klartextnamen angegeben werden.
Mit dem kleinen Decalbogen lassen sich 2 verschiedene Fahrzeuge dekorieren:
- FDW Type B, USA, 1917
- FWD Type B, France, 1919
Nähere Infos zu z.B. der entsprechenden Einheit liegen nicht vor.
Fazit:
Wer hätte jemals gedacht, dass es mal einen FWD Model B als Spritzgussmodell geben würde? ICM hat offenbar auch alles richtig bei diesem Bausatz gemacht. Die Detaillierung ist absolut auf der Höhe der Zeit, PE Teile haben wir keine vermisst. Gussfehler und unschöne Auswerfermarker an später sichtbaren Bereichen konnten wir keine identifizieren. Lediglich die bei ICM häufig vorkommende feste Lenkung möchten wir als kleinen Kritikpunkt angeben. Vielleicht gibt es diesbezüglich bei ICM noch ein Einsehen. Unter’m Strich haben wir es also mit einem sehr schönen Modell zu tun, dass eine zügig Fertigstellung verspricht und sich thematisch sehr schön mit dem Standard B Liberty Truck oder der Ford T Ambulance von ICM verbinden lässt.
Absolut zu empfehlen!
Erhältlich im Online Shop von Modellbau König