Endlich!
Eine hervorragende Avia S-199 im Maßstab 1:72 von Eduard!
Das lange Warten hat sich gelohnt …
In der wie immer bei Eduard ansprechend illustrierten und ungemein stabilen Stülpbox …
… finden sich insgesamt acht Gussrahmen mit allen Teilen für zwei Avia S-199:
Fangen wir mit den „üblichen“ Spritzlingen an, die wir wohl auch bei anderen S-199 Boxen wiederfinden werden.
Die Tragflächen:
Die einteilige untere sowie die beiden oberen Flächenhälften sind hervoragend strukturiert und für den Maßstab 1:72 auch zurückhaltend „benietet“:
Was mir immer Kopfschmerzen bereitet – die angegossenen Staudruckrohre:
Bei mir brechen die in der Regel spätestens beim Überschleifen ab – also werden sie gleich abgetrennt und durch Messingröhrchen von Albion Alloys ersetzt.
Die Steuerflächen der S-199:
(Ich hab es etwas mit dem KOntrast übertrieben, um die sehr schön gemachten Strukturen besser zeigen zu können!)
Auch die beiden unterschiedlichen Seitenruder können gefallen:
Die nächsten beiden Spritzlinge beherbergen alle übrigen für eine allgemeine S-199 notwendigen Teile:Auch hier finden wir die gewohnte Eduard Spritzgussqualität an allen, auch filigraneren Teilen:
Der mächtige Propeller der JuMo-angetriebenen „Mezek“:
Für die beiden Gondelwaffen …
… finden sich sogar gesonderte Einsätze für den Hülsenauswurf:
Wohlgemerkt – das im Maßstab 1:72!!
Die separate Motorabdeckung – feiner geht nicht:
Und nun zu den beiden Gussrahmen für die Rumpfhälften:
Es liegt der Spritzling E für die späte S-199 mit Schiebehaube …
… sowie der Rahmen F für die Erla-Haube bei:
Entsprechend unterscheiden sich die beiden Rümpfe in Details:
F hat keinen Antennenmast vormontiert und natürlich auch keine Schiebevorrichtung für die Haube:
E dagegen hat den weiter nach hinten versetzten Antennenmast und Haubenführung:
Hier nochmal im direkten Vergleich:
Im Inneren herrscht sehr gute Detaillierung vor:
Für unseren kleinen Maßstab völlig ausreichend.
Die beiden Instrumentenbretter …
… können entweder mit den beigefügten Decals …
… oder den Ätzteilen verschönert werden.
Und die Ätzteile sind wirklich auf das Nötigste beschränkt:
Gerätebrett, Gurtzeug, Kühlermasken, Ruderpedale und, sehr schön, auch die Bremsleitungen!
Allerdings leiden diese unter dem 2D-Effekt und sollten mit Farbe ein wenig mehr auf „rund“ getrimmt werden!
Ebenfalls beiliegend: Ein Bogen mit Masken für Radnaben und alle drei Haubentypen:
Apropos „Haubentypen“ – diese liegen bei den Klarsichtteilen …
… bei:
Ebenso wie zwei unterschiedliche Frontverglasungen:
Bei der Bauanleitung hat mich eine Sache sehr überrascht: Die Papierqualität fällt deutlich ab im Vergleich zu den vorherigen Produkten – statt auf dem gewohnten Hochglanzpapier ist die Anleitung jetzt auf „normalem“ Papier gedruckt!
Allerdings tut dies dem Inhalt, also der eigentlichen Montageanleitung, keinerlei Abbruch:
Die drei Bögen mit den Nassschiebebildern …
… scheinen im neuen Druckverfahren (mit dem später ablösbaren Trägerfilm) gedruckt zu sein. Das ist insbesondere bei den Wartungshinweisen von Vorteil: Ordentlich aufgebracht verschwindet der sonst durchaus sichtbare Trägerfilm vollständig – weil nach dem Abziehen nicht mehr vorhanden!
Für die stencils liegt natürlich wieder ein gesonderter Bogen zur Anbringung bei:
Die realisierbaren Maschinen sind neun tschechoslowakische „Mezek“…
… sowie drei isarelische „Messer“:
Hierbei hat es mir die Dalet-106 besonders angetan: Mit ihr (der damals einzigen verfügbaren „Messer“ der IAF) wurde der erste Luftsieg der israelischen Luftwaffe erzielt – doch davon später mehr …
Fazit:
Ein Vergleich mit der alten S-199 von Kovozavody aus dem Jahre 1977 verbietet sich von alleine: Immerhin ist der Bausatz schon 50 Jahre alt!
Auch die AML S-199 würde den direkten Vergleich nicht aushalten.
Selbst der Vergleich mit dem neuesten Kit der S-199 von AZ Model/KP würde arg hinken – der Eduard-Bausatz ist einfach um Längen besser als dieser Bausatz aus dem Jahre 2014!
Alles in Allem: Eduards neue S-199 Mezek ist schlicht und ergreifend das Beste, was es derzeit zum Thema „S-199“ auf dem Markt gibt!
Wenn jetzt noch eine 1:48er Version realisiert würde – man darf ja träumen …
Erhältlich direkt im Eduard online-shop.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen