Die Bücker Bü 181 „Bestmann“ war eines jeder unbesungenen „Brot-und-Butter“-Flugzeuge der 1930er und 1940er Jahre, ohne die die Luftwaffe ihren Nachwuchs nicht hätte heranbilden können.
Aufgrund der wenig martialischen Karriere dieses kleinen Zweisitzers blieben wir bislang auf der Suche nach einigermaßen baubaren Kits im Maßstab 1:48 recht erfolglos.
Dieser Zustand hat dank Special Hobby nun ein Ende …Insgesamt drei graue Gussrahmen kommen nach dem Öffnen der sehr stabilen Schachtel zum Vorschein:
Die Teile für das Cockpit sind ausreichend detailliert, die beiden Höhenruder weisen sehr schöne Gravuren auf:
Der Propeller ist schon „ab Werk“ sehr schön gegsossen – einzig die Propellernabe könnte man noch durch ein Photoätzteil aufwerten:
Der Gussrahmen für die beiden Tragflächen weist zusätzlich noch die Vorbereitung für ein Skifahrwerk auf:
Die Oberflächenstrukturen sind hervorragend fein graviert und absolut zurückhaltend dargestellt:
Und … auf den jeweiligen Innenseiten sind bereits Bohrungen für die externe Bewaffnung vorgesehen:
„Externe Bewaffnung“? Bei einer Schulmaschine?
Wie verzweifelt die Machthaber gewesen sein müssen, als ihnen jedes Mittel recht war, um ihre erbärmliche Herrschaft noch ein wenig zu verlängern, zeigt die Idee, die Bücker „Bestmann“ mit vier Panzerfäusten auszustatten,um sie als Erdkampfflugzeug einzusetzen – ein Einsatz, der gewiss in den meisten Fällen mit dem Tod des wagemutigen Piloten geendet hätte!
Und für diese Verson hat uns Special Hobby einen gesonderten Spritzling beigefügt:
Die vier Panzerfäuste sind wirklich absolut hervorragend gegossen:
Gleiches gilt auch für das Fahrwerk und die Hauptbereifung – einfach klasse!
Nicht minder schön gegossen – die Kanzelteile:
Leider nur einteilig und nicht zum Öffnen gedacht – aber dafür glasklar:
Als kleine Zugabe erhalten wir in Resin die beiden sichtbaren Zylinder des Argus-Motors und die vier bereits ab Werk geöffneten Auspuffrohre:
Zuletzt noch eine Platine mit den notwendigen Photoätzteilen – ohne den bei anderen Herstellern üblichen SchnickSchnack:
Absolut überzeugend: Das Gitternetz zum Abschliessen des Gepäckfachs:
Das schon als Spritzgussteil mehr als überzeugende Instrumentenbrett kann nach der erfolgten Lackierung …
… mit dem beiliegenden Abziehbild noch weiter detailliert werden:
Die Bauanleitung beginnt mit einer zweisprachigen Geschichte unseres Vorbildes:
Hierfür meinen wirklich tiefempfundenen Dank an die Macher bei Special Hobby: Der leider überall zu beobachtende Trend, den Modellbauer bei der Vorbildrecherche alleine zu lassen und auf das Internet als Informationsquelle zu verweisen, wird hier auf vorbildliche Weise ignoriert!
Danke Special Hobby für diese „old school“!
Die Bauanleitung selbst führt dann in 14 Schritten auf äußerst übersichtliche Art und Weise und mit vielen Hinweisen zur Detailbemalung zum fertigen Modell:
Das Modell selbst kann dann in zwei Markierungsvarianten dekoriert werden:
Es dürfte sich erübrigen, zu fragen, welche Maschine mein Herz auf Anhieb erobert hat!
Wirklich beeindruckend ist der Druck der Rumpfbinde mit integrierter Seriennummer – ich bin mal gespannt, wie sie sich anbringen lässt:
Absolut lesbar: Die Hinweise zum Besitzer:
Kleine Klugsch….ei am Rande: Die Stadt heißt Crailsheim und nicht „Crailheim“! Aber das sind wirklich Nörgeleien auf höchstem Niveau!
Mein Fazit: Endlich eine gut baubare Bücker „Bestmann“ im Quarterscale und noch dazu eine mit exotischer Bewaffnung und farbenfroher Schweizer Markierung!
Absolute Kaufempfehlung!
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen