Sie seien die Helden der UDSSR, dieses wurde den Freiwilligen so gesagt bevor sie das Dach des explodierten Kernkraftwerks betraten. „Freiwillig“? Alles andere als das …
Nachdem ich hier an gleicher Stelle die beiden ersten Tschernobyl Sets aus dem Hause ICM vorgestellt habe, liegt nun das dritte Set, welches das Thema des explodierten Kernkraftwerks beinhaltet, auf meinem Besprechungstisch. Als erstes fällt auf, dass dieses mit Nummer 3 geführte Set auch das kleinste ist.
Für mich persönlich ist dieses Set auch das erschütterndste. Viele dieser Freiwilligen haben ihren Einsatz mit ihren Leben bezahlt. Sie waren „Freiwillige“, indem diese als junge Soldaten einfach zu dieser Arbeit abkommandiert wurden. Sich diesen Befehlen zu widersetzen gab es in den damaligen Zeiten in der UDSSR nicht, sozusagen undenkbar.
Diese jungen Russen durften sich nur 30 Sekunden auf dem Dach aufhalten und dieses von den hochradioaktiven Trümmern befreien. In dieser kurzen Zeit war es manchen dieser Soldaten nur möglich eine Schaufel voll Schutt vom Dach zu schippen. Auch deren Schutzkleidung wie der Mantel aus Blei, die Lederstiefel, Schutzbrille und Helm waren auf die Schnelle zusammen gewürfelte provisorische Ausrüstungsgegenstände, die nicht wirklich vor dieser todbringenden Strahlung schützen konnten. Die Strahlung war so hoch das die Messgeräte diese nicht mehr messen konnten. Nachdem das „Menschenmaterial“ ausging, versuchte man mit ferngesteuerten kleinen Raupen diese schlimme Arbeit zu verrichten. Doch die ernorme Strahlung machte den Rettern wieder einen Strich durch ihre Rechnung. Nach kurzer Zeit streikten auch diese Geräte. So wurden wieder Freiwillige aus dem ganzem Land zum Kernkraftwerk GEKARRT und somit in den sicheren Tod geschickt.
Schauen wir doch einfach mal nach, was die Ukrainer von ICM aus diesem Thema gemacht haben. Was finden wir in der sehr hochwertigen Modellbau Schachtel?
Eine zweiseitige Bauanleitung, drei Spritzlinge, einen bedruckten Karton …
… sowie den mittlerweile schon bekannten Hund, mit dem auf den Ersatzteil-Service von ICM hingewiesen wird:
Der ist einfach nur umwerfend – schreibe ich als ausgemachter Hunderfreund!
Gehen wir jetzt näher auf die einzelnen Sachen ein.
Der bedruckte Karton soll, wenn dieser zusammengefaltet und verklebt ist, als Dioramenbasis fungieren:
So eine Basis finden wir in allen drei Sets. Dieses finde ich als eine sehr gute Idee und der Druck ist wie bei den anderen beiden wieder sehr gut ausgeführt. Der Dioramen Profi wird sich mit dem Gebotenen aber nicht zufrieden geben.
Weiter geht es mit den Spritzlingen. Der etwas kleinere, dieser ist zwei mal vorhanden, beinhaltet die Schaufeln, Stahlträger, Trümmerteile und das Messgerät:
Der größere Spritzling kümmert sich um die 5 Soldaten, deren Schaufelstiele und noch einige Trümmerteile:
Was kann ich zu allen drei Spritzlingen sagen? Toller scharfkantiger Guss, kaum (geringe) Trennnähte. Auch die Posen der zu bauenden Figuren finde ich als sehr gelungen:
ICM haben ihre Hausaufgaben hier gut gemacht. Toll recherchiert und gute Umsetzung. Mir juckt es schon in meinen Fingern. Ich möchte mich schnellstmöglich um diesen BAUSATZ KÜMMERN.
Wer auf der Seite von ICM mal nachschaut, wird schon das nächste , das vierte, Set als Ankündigung sehen. Auch dieses wird hier an gleicher Stelle, sobald es lieferbar sein wird, hier vorgestellt.
Der eine oder andere wird bei diesem Tschernobyl Thema die Nase rümpfen. Ich persönlich stehe diesem Thema sehr offen gegenüber. Für die GEOPFERTEN jungen Soldaten kann man leider nichts mehr machen. Der größte Teil von ihnen ist leider sehr schnell und mit großen Qualen verstorben. Die wenigen anderen sind für ihr Leben gezeichnet. Wer sich jetzt so ein Set kauft, dieses auch baut und im Anschluss auf einer kommenden Ausstellung (nach der Coronazeit) den Besuchern zeigt wird im Kleinen diesen HELDEN ein kleines Denkmal setzen. So werden diese (hoffentlich) nie vergessen werden. Ja für mich sind es Helden, die sich, wenn auch nicht freiwillig, geopfert haben.
Danke Jungs.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Heinz Behler, Modellbaufreunde Borgentreich / Modellbaustammtisch Recklinghausen.