Auf den Tisch gelangt hier heute ein Modell, welches bei uns am Stammtisch nicht unbedingt mit dem „muss ich haben“-Feeling ankam. Der Truck an sich ist cool. Aber liegt es am Maßstab von 1/32?
Wenn man in die jüngeren vergangenen Jahre schaut, brachte Revell schon mehr Trucks in 1/32 in den Handel. So finden wir jährlich von 2018 an einen Tour Truck bekannter Heavy Metal Bands wie AC/DC, KISS, Motoörhead oder Rammstein. Von Kenworth finden wir den Aerodyne oder T600. So gesehen, ist dieser Truckmaßstab dann wieder nicht ungewöhnlich, schaut man sich die Produktlinien an. Ungewohnt vielleicht, wenn man sich nur in 1/24 bzw. 1/25 herum tummelt.
Schauen wir uns also den Bison endlich an.
Was mir natürlich immer gefällt sind die Kartons. Hier sogar der praktische Stülpkarton im US-Format. Mein absoluter Favorit unter den Kartons. „Mein“ Format sozusagen. Auf den langen Seiten finden wir neben einer Beschreibung des Originalfahrzeugs auch gleich eine schöne Liste der benötigten Farben …
… und auf der Kartonseite gegenüber das fertig gebaute Modell in verschiedenen Ansichten:
Habe ich erwähnt, dass es sich bei dem Bausatz um einen Steckbausatz handelt? Auf dem Karton habe ich zumindest keinen Hinweis auf der Box. Aber anhand der Teile ist dies deutlich auszumachen.
Den Karton ausgeschüttet, finden wir relativ übersichtlich die 70 Teile in verschiedenen Farben vor uns:
Schaut man sich die Spritzlinge genauer an, stößt man unweigerlich auf die Spuren zur Herkunft: er stammt aus dem Hause Monogram:
Wir finden drei verschiedene Nummern auf den Spritzbögen eingegossen: 1200, 1201 und 1301. Letztere beiden gehören zu dem Bison in schwarz aus den Jahren 1978 und 1980. Die Reifen und die Kotflügel weisen auf „rot“ und „schwarz“ hin. Einen roten Bison gab es nicht. Aber die Bausatznummer 1200 gehört zum GMC General von 1978, welcher grundsätzlich baugleich mit dem Bison ist. Einen älteren Bausatz konnte ich nicht ausfindig machen. So nebenbei bemerkt.
Die Teile in den Spritzlingen aufgezeigt:
An der Fahrerkabine lassen sich deutliche Gießgrate erkennen und auch, dass die Haube nicht zu Öffnen geht. Deshalb ist auch nur ein Motorrelief im Rahmen eingegossen und keine weiteren Motorteile zu finden.
Die zweiteiligen Reifen weisen übrigens eine Beschriftung auf:
Die Chromteile wirken fett, was ich aber für einen Truck angemessen finde. Wie das jedoch am Ende bei dem „Kleinen“ rüber kommt, kann ich an dieser Stelle nicht bewerten. Schön detailiert sind die Teile jedenfalls:
Bleiben von den Teilen noch die Klarteile übrig:
Die Scheibenwischer sind angegossen. Das kennen wir aber auch von dem einen oder anderen Hubschrauber so. Die Klarteile sind andererseits klar und sauber gegossen. Völlig in Ordnung für mich.
Die Decals runden den Bausatzinhalt ab. Gut gedruckt und dem damaligen Zeitgeist entsprechend superbunt. Drei verschiedene Varianten können beklebt werden. Decals für das Armaturenbrett mit schicker Holzoptik und auch massig Kennzeichen für die Front wissen zu gefallen. Der Druck ist tadellos:
Abrunden soll vor meinem Fazit die Bauanleitung. Diese ist diesmal in schwarzweiß gedruckt. Warum das so ist? Na einfach: im US-Karton waren noch nie die bunten Bauanleitungen. Die sind wohl eher den Deutschen und vermutlich Europa vorenthalten. Ich kann sehr gut damit leben. Auf der ersten Seite erneut die Informationen zum Original:
Abweichend von meiner Erfahrung finden wir die Decals für die Karosserie bereits bei Schritt 16 und nicht am Ende. Ungewöhnlich. In 36 Schritten steht der kleine Truck am Ende auf den Rädern und damit im Regal:
Mein Fazit?
Mit ein wenig Nacharbeit an der Karosserie kann man sich einen niedlichen Truck ins Regal stellen. Das, was ich gesehen habe, ist kaum der Rede wert. Lediglich die Gießgrate an der Motorhaube und Kabine trüben den sonst ordentlichen Eindruck. Mein Highlight sind definitiv die schönen Decals.
Christian Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen