„NEW“ – so steht es auf dem Karton!
Wirklich?
Nun, schauen wir in den Karton und dann sehen wir weiter …
Die Rückseite der unpraktischen, aber Revell-typischen Faltschachtel zeigt neben auch eine Übersicht der Spritzlinge:
Und da wird schon beim ersten Blick klar: DAS ist KEINE Neuheit!
Denn: Dieser Bausatz stammt eindeutig aus dem Formenfundus von Monogram (als Pro Modeller-Kit unter der Nummer 85-5960) aus dem Jahre 2001 – mithin also auch schon 21 Jahre alt!
„NEW“? Nicht wirklich!
Aaaber: Der Bausatz befand sich damals auf der Höhe der Zeit und wir wollen mal schauen, wie sich die Formen dem Zahn der Zeit widersetzt haben … oder auch nicht!
Eins noch vorweg: Der Kit wurde glücklicherweise in Korea gefertigt …
… auch dies ein Zeichen für höchste Spritzgussqualität!
Wenn doch nur ALLE Revell-Bausätze noch in Korea gefertigt würden – wir Modellbauer hätten dann nicht mit verwaschenen Gravuren und ähnlichen unschönen Unsauberkeiten zu hadern!
Das erste, was sofort auffällt: Man hat den Bausatz mittlerweile in hellgrauem Plastik gespritzt – gegenüber der Erstauflage in „Silber“ einen riesiger Schritt voran in Richtung „Anwenderfreundlichkeit“: Grau lässt sich einfach besser montieren und nach Fehlern checken als etwa Rot, Gelb oder eben auch Silber.
Danke hierfür nach Bünde – der Weg ist richtig!
Vielleicht könnte man auch bei den Autos überlegen, in Zukunft ein neutrales Grau zu verwenden!
Fangen wir wieder mit dem üblichen Gezeter wegen der doofen und unpraktischen Schüttboxen an:Das ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß und wenn sogar kleinere Hersteller mittlerweile praktische Stülpkartonagen verwenden, sollte ein „Marktführer“ da nicht mit billigen labberigen Faltschachteln daherkommen!
Zumal, wenn der Inhalt wirklich „erste Sahne“ ist!
Das kann sich wirklich sehen lassen – auch 21 Jahre nach der Erstauflage!
Und dass Revell es doch noch draufhat, zeigen meine Detailphotos:
Das ist wirklich hervoragender Spritzguss!
Und die separat eingetüteten Klarsichttteile…
… machen einen guten Eindruck, auch wenn sie natürlich von einem Bad in FUTURE profitieren können:
Die Bauanleitung im neuen, mittlerweile gewohnten, Revell-Stil vermag auf der ganzen Linie zu überzeugen:
Wäre da nicht das (wieder einmal!) lästige Anmischen von Farben sowie ein kleiner Fehler:
Putzigerweise findet sich in einer der frühen Baustufen der Hinweis auf Alternativteile für die dänische Variante:
Vielleicht hätte man dem Bauplanzeichner mitteilen sollen, dass es gar keine dänische Decalvariante in dieser Neuauflage gibt!
Aber so ist das, wenn Aufträge außer Haus von „Freelancern“ erledigt werden – so kann keine interne Kommunikation stattfinden und Fehler schleichen sich ein! Und wenn es dann an der abteilungsinternen Qualitätskontrolle fehlt, wird der Modellbauer fragend zurückgelassen!
Der recht umfangreiche Decalbogen …
… erlaubt die Darstellung zweier USAF-Maschinen:
Und die Decals sind wirklich klasse geworden:
Hut ab!
Mein Fazit: Immer noch ein empfehlenswerter Bausatz, der mit einem noch akzeptablen Preis von unter 35 Euro durchaus eine Kaufempfehlung wert ist. Die angebotenen Markierungsvarianten sind ganz ok und ich bin mir sicher, dass es demnächst eine ganze Flut von passenden Decals geben wird.
Erhältlich bei Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen