Die Fouga Magister benötigt gewiss keine Einführung mehr – dieser doch sehr bekannte Trainer/Erdkämpfer hat an fast allen modernen Konflikten in der einen oder anderen Weise teilgenommen und so ist es nicht verwunderlich, dass wir mittlerweile vier Bausätze der „Fouga“ zur Auswahl haben.
Als ich auf der Modellbauaustellung in Bünde diesen Bausatz sah, war es um mich geschehen …
An vier grauen Spritzlingen befinden sich eine ganze Menge hervorragend gegossener und mitunter extrem filigraner Teile, die einen kritischen Vergleich mit Großserienprodukten nicht mehr zu scheuen brauchen:
Das ist längst kein „short-run“ mehr – das ist Spritzguss auf derHöhe der Zeit!
Der transparente Gussrahmen beherbergt eine Unmenge von Alternativteilen:
Unterschiedliche Klarsichtteile deuten auf weitere Versionen der Magister/Zéphyr hin:
Statt der transparenten hatten einige Maschinen im Heckbereich solide Kanzeln:
Die einzigen Resinteile bestehen in diversen winzgen Antennen:
Die beiden Rumpfhälften sind außen exzellent graviert und verfügen innen über sehr gute Passrillen und -stifte für das Cockpit und die TRiebwerksdetails:
Verschiedene Bug- und Heckausläufer deuten auf weitere Versionen hin (z. Bsp. die Marineversion CM 175 Zéphyr!) und lassen sich recht passgenau einbauen – siehe unseren gesonderten Baubericht!
Die beiden Lufteinläufe für die Triebwerke (Teile 74 und 75) sowie die beiden Düsenöffnungen 72 und 73 bedürfen ein wenig der Anpassungsarbeit und mitunter ein wenig Spachtelmasse und SChlefen, um hundertprozentig zu passen – aber absolut nichts Dramatisches, wie ich in meinem Baubericht zeigen werde:
Bei den Tragflächen fallen die absolut überzeugenden Gravuren in´s Auge:
Die in Spritzguss gehaltenen Luftbremsen würden auch in Resin nicht wesentlich besser wirken – „Hut ab!“ vor dieser Leistung der Formenbauer!
Die einzelnen Teile für das Fahrwerk sind mehr als filigran wiedergegeben und man sollte schon vorsichtig beim Abtrennen der Teile vom Gussrahmen sein – aber der Lohn der Mühen wird ein wirklich erstklassiges Modellfahrwerk sein:
Im Cockpit finden sich genügend filigran reproduzierte Teile, um einen ansprechenden Flugzeugführerraum bei geschlossener Haube wiederzugeben – einzig die fehlenden Sitzgurte geben Anlass zu Kritik:
Weitere Details des Bausatzes:
Die sehr schön in Form eines DIN A5 Heftes gehaltene und durchgehend farbige Bauanleitung glänzt mit einer zweisprachigen historischen Einführung – da könnte sich mancher große Hersteller eine Scheibe von abschneiden!
Sie führt in überschaubarer Weise in 21 Bauschritten zum fertigen Modell:
Mit den beigefügten Nassschiebebildern …… lassen sich insgesamt vier verschiedene Markierungen realisieren:
Und weil´s so schön war, nochmal ein Blick auf die unterschiedlichen Markierungsvarianten auf der Schachtelrückseite:
Mein Fazit fällt, nachdem ich die Magister von Special Hobby gebaut habe (Baubericht folgt), leicht:
Absolut empfehlenswerter Kit eines typischen „Brot-und-Butter“-Flugzeuges. Gerade die interessanten exotischen Markierungen machen diesen Bausatz so attraktiv!
Stellt sich noch die abschließende Frage nach der Maßhaltigkeit des Bausatzes:
Im Orignal haben wir eine Rumpflänge von 10,06 Meter (= 10060 mm, was in 1:72 139,7 mm entspricht. Der Bausatz bringt es auf 138 mm.
Spannweite: 12,15 Meter (= 12150 mm, was in 1:72 168,75 mm entspricht) – der Bausatz misst 169 mm.
Die Spannweite ist also „spot on“, bei der Länge sind minimale Abstriche möglich (vorausgesetzt, ich persönlich habe auch wirklich korrekt gemessen!).
Mir persönlich sind die Maße absolut ausreichend und selbst Nietenzähler werden angesichts von 2 Millimetern nicht viel zu meckern finden!
Erhältlich im online-shop von Dukmodell.com.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen