Nachdem Revell die Me 262 B auf dem Markt gebracht hat,lässt sie nun die „A“ Version des schnittigen Jägers folgen. Wir haben für unsere Leser in den Karton geschaut …
Konnte ich mit der „B“-Version als Nachtjäger überhaupt nichts anfangen (auch wenn das Thema Nachtjagd durch aus seinen Reiz hat, war mir das Modell nicht elegant genug), so ist die vorliegende A-Version als einsitziger Jäger eine ganz andere Sache!
Hier die einzelnen Gussrahmen:
Was als erstes in´s Auge sticht: Die Gravuren sind sehr dezent gehalten und das helle Plastik tut sein Übriges:
Das Modell ist auch nicht so heftig vernietet wie das Konkurrenzmodell von Trumpeter – mir persönlich gefällt das besser.
Auch die Details machen einen sehr guten Eindruck:
Die Erhebungen auf dem linken Bild sollten nicht entfernt werden: Bitte aufbohren und mit feinem Draht versehen. So können die Leitungen dargestellt werden, die vom Armaturenbrett abgehen. Und die sieht man auch am fertigen Modell!
Die einzigen Sinkstellen, die ich finden konnte, waren an den Triebwerken, aber auch die sind auf dem ersten Blick nicht gleich zu erkennen.
Man kann gespannt sein,was nach der Grundierung noch zu sehen ist.
Hier sieht man auch die Ursache – das Ganze sollte aber mit etwas Spachtel schnell beseitigt sein:
Die Bereifung ist klasse umgesetzt, aber leider zweigeteilt hoffentlich stimmt das die Passgenauigkeit:
Revell verkauft nun auch Bananen:
Zum Glück ist das der einzige Gussast, der so verbogen ist. Aber ganz ehrlich: SO etwas sollte nun wirklich nicht passieren! Und die Ursache ist hausgemacht: Die Gussrahmen waren alle recht ungeschickt in eine viel zu kleine Plastiktüte gequetscht und die oberen beiden haben dann halt gelitten!
Wo war hier die Qualitätskontrolle? So etwas darf man 2019 seinen Kunden schlicht nicht zumuten!
Die Klarsichtteile sind wieder ohne Fehl und Tadel:
Der Zusammenbau des Jägers wird auf 24 Seiten in 94 Bauschritten äußerst übersichtlich und grafisch toll gemacht erläutert:
Die Decals hat man bei AirDoc recherchieren lassen – das verspricht eine akkurate Wiedergabe; für den Druck war Zanchetti aus Italien verantwortlich:
Es sind auch Gurte als Abziehbild dabei – für Modellbauer, die auf Ätzteile verzichten möchten.
Die Druckqualität erscheint recht gut:
Die durchgehenden Trägerfilme machen jedoch Glanzlack und Weichmacher nötig!
Die Skalen des Instrumentenbretts sowie die vielen Wartungsaufschriften sehen wirklich klasse aus und sollten für all diejenigen unter uns mehr als ausreichend sein, die ihre Bausätze aus der Schachtel bauen:MIt den Nassschiebern lassen sich zwei Varianten realisieren:
Farbangaben, wie leider üblich, nach dem hauseigenen System:
„Heiteres Anmischen“ fast sämtlicher Grundfarben inklusive!
Wenigstens finden sich bei der Lackieranweisung auch die generischen Namen wie RLM 76 etc.
So kann sich jeder ernsthafte Modellbauer die Farben aus seinem bevorzugten System zusammensuchen!
Man ist ja immer am Meckern über die Kartonagen bei Revell und dieses ständige Genöhle über die „unpraktische Faltschachtel/Schüttbox“ mag dem Einen oder Anderen auf die Nerven gehen!
Aber da hat Revell auch selber schuld! Ein Model mit diesen Ausmaßen in eine Faltschachtel zu quetschen, ist nicht gerade kundenfreundlich:
Wie soll man die einzelnen Gussrahmen bitte schön wieder hineinbekommen? Und der verbogene Gussrahmen spricht Bände für die GRünde, warum wir Modellbauer eine solch nachlässige Verpackung nicht mögen!
Bitte Bitte, liebe Leute: Spendiert wenigstens euren Level 4 und 5-Kits vernünftige Kartons!
Fazit:
Abgesehen von der Verpackung gibt es nichts zu Meckern. Die Sinkstellen fallen kaum auf und sind schnell beseitigt. Revell hat die „A“ Version gut umgesetzt und ich freue mich schon auf dem Bau.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Michael Schröder, Emden