Brandneu auf dem Markt ist das „German Light Radio Communication Car“ von ICM mit der Art.-Nr. 35583.
„Neu doch wohl nicht?“ wird der ein oder andere jetzt sagen, denn den Bausatz gab es doch schon mal. Stimmt das nun?
Ja und Nein, beides ist richtig.
2010 brachte ICM das Kfz 1 erstmals auf den Markt, 2011 folgte dann unter der Bezeichnung Kfz 2 „German Radio Car“ die Bausatznummer 35522. Die verschiedenen Ausführungen des Kfz 1 wurden beim Vorbild einfach mit einer höheren Nummer benannt, daher die Bezeichnung Kfz 2.
Der uns heute vorliegende Bausatz besteht im Wesentlichen aus den Teilen des ersten Bauloses, ergänzt durch einen Spritzling mit neuen Teilen.
Der komplette Aufbau ab der Motorhaube, das Verdeck, sowie der Arbeitsplatz des Funkers inklusive des Funkgerätes wurde neu gestaltet und liegt als Neuerung bei.
Daher also ein „alter“ Bekannter im neuen Gewand. Sehen wir uns das nun etwas genauer an.
Der Bausatz beinhaltet 5 Spritzlinge, sowie einen Spritzling für die Klarsichtteile. Insgesamt sind 174 Bauteile im Bausatz enthalten. Ein Decalbogen, mit dem sich 4 Varianten darstellen lassen, sowie eine 24 seitige Bauanleitung liegen ebenso bei.
Insgesamt hat der Modellbauer 84 Baustufen zu bewältigen. Bei einer Anzahl von 174 Teilen, die nicht alle benötigt werden, ist erkennbar, das ICM hier eine sehr übersichtliche Bauanleitung mitgibt. Hier wird fast jedem Bauteil eine eigene Baustufe gewidmet, weshalb keinerlei Fragen offen bleiben sollten.
Spritzling A
Der erste Spritzling enthält die Teile für den Rahmen, Motor und Motorhaube. Die in diesem Spritzling enthaltenen Teile für den Aufbau und das Verdeck werden nicht benötigt.
Die Details sind schön herausgearbeitet und sauber und verzugsfrei gegossen.
Spritzling B
Im zweiten Spritzling sind etliche Klein- und Kleinstteile enthalten. Die Teile sind alle sehr filigran und sauber gegossen. Der Reservereifen und die Seitenteile des Verdecks werden für diese Version nicht benötigt.
Spritzling C
Spritzling C liegt 2x bei. In ihm befinden sich Teile des Fahrwerks, Kleinteile, Türen und jeweils 2 Räder. Auch hier gibt es wieder einige Teile, die in die Grabbelkiste wandern können. Die Räder bestehen aus Spritzguss und sind zweiteilig. Das Reifenprofil und die vordere Felge bilden einen Teil, die innere Felge den zweiten. Das Reifenprofil ist soweit ok, Aufdrucke auf den Seiten sind nicht vorhanden. Die beiliegenden Gewehre habe einen Teil der Fahrzeughalterung schon mit angegossen, was das Anbringen an diese etwas vereinfacht. Allerdings wird es schwerer, wenn man die Halterungen ohne Gewehr darstellen möchte. Da bleibt dann nur das vorsichtige Abtrennen vom Gewehr, oder die Halterung komplett neu aufzubauen.
Spritzling D
Im Spritzling D sind die Klarsichtteile enthalten. Da wir kein geschlossenes Verdeck bauen können, bleiben auch hier einige Teile übrig. Es werden lediglich die Frontscheiben sowie die Scheinwerfergläser benötigt.
Spritzling E
Im Spritzling E haben wir nun die neuen Teile für diese Version vorliegen. Die Änderungen der Aufbauten beziehen sich hauptsächlich auf das Heck und den Arbeitsplatz des Funkers.
Der Decalbogen gibt uns 4 Auswahlmöglichkeiten.
- Wehrmacht Frankreich 1940 (panzergrau)
- Wehrmacht Russland 1941 (panzergrau)
- Wehrmacht Russland 1941 (panzergrau)
- Luftwaffe Libyen 1942 (sandfarben)
Erfreulich sind die beiliegenden Decals für die Instrumente.
Auf den 18 Seiten der Anleitung werden insgesamt 84 Baustufen aufgelistet, die alle sehr ausführlich und übersichtlich gestaltet sind. Viel mehr kann man einen Bausatz eigentlich nicht mehr aufschlüsseln. Wie schon einmal erwähnt, sollten damit keine Unklarheiten aufkommen.
Die Farbangaben in der Bauanleitung beziehen sich auf Tamiya und Revellfarben.
Fazit
ICM hat wieder einmal gezeigt, dass sie aktuell sehr fein detaillierte und gute Bausätze fertigen. Alles ist ohne Fischhaut oder Versatz gefertigt, Auswerfermarken sind kaum sichtbar. Einzig die doch recht starken Angüsse an den sehr filigranen Teilen machen mich immer etwas nervös. Hier ist besondere Vorsicht beim Abtrennen gefragt.
Die Reifen sind aus Spritzguss, was für mich ein Vorteil ist, aber darüber sollte jeder selbst entscheiden. Der Zurüstmarkt kann Abhilfe schaffen, sollten die Reifen kein Gefallen finden.
Fast schon „typisch ICM“ sind der tolle Motor und das Fahrgestell, die beide sehr gut detailliert sind. Leider auch typisch ist, dass die Lenkung nicht eingeschlagen gebaut werden kann. Der Motorraum kann auch leider nicht mit geöffneter Haube dargestellt werden.
Wer die Lenkung eingeschlagen darstellen möchte muss einiges an Selbstinitiative aufbringen. Eine geöffnete Motorhaube ist hingegen vermutlich einfacher zu realisieren. Der Motor und auch der Motorraum haben es durchaus verdient, dass man sie offen zeigt.
Der Zubehörmarkt bietet uns auch so einiges an um den Bausatz nochmals zu verfeinern oder zu verbessern, wenn man das für notwendig hält. Als Beispiel seien die Fotoätzteile der Firmen „Minor“, „Vmodels“, „MicroDesign“ oder „Part“ genannt oder verschiedene Räder des Herstellers „Panzerart“.
Alles in Allem ein schöner Bausatz eines kleinen Fahrzeuges, das vor und in den Anfangsjahren des zweiten Weltkrieges seine Einsatzzeit hatte.
Von mir ein „Daumen hoch“, empfehlenswert.
Zu beziehen sind die Modelle von ICM z.B. bei Modellbau König oder beim Händler Ihrer Wahl.
Stefan Hennrich