Großes Torpedoboot G 39 – 1916 in 1:700 von Flyhawk #FH 1309

Hier wird es jetzt minimalistisch, aber dafür kaiserlich. Vorstellen möchte ich den kleinen und sehr feinen Bausatz von Flyhawk vom Großen Torpedoboot G-39 …
Die Bezeichnung „Großes Torpedoboot“ entstand 1903, sie sollten den ausländischen Torpedozerstörern entsprechen. Bei den Booten zählten die Torpedowerfer als Primärwaffe und die Artillerie eher als Defensivwaffe.

Das damalige Reichsmarineamt vergab die Bauaufträge an verschiedene Werften und gab denen nur grobe Anhaltspunkte was den Schiffskörper betrifft vor. Allerdings waren die Vorgaben für z.B. Bewaffnung, Marschbereich und Besatzung einzuhalten.

Den kontinuierlichen Verbesserungen geschuldet, kann man bei den Großen Torpedobooten „nur“ von Schiffsserien sprechen und nicht wie in anderen Fällen eher von Schiffsklassen.

An den Kennbuchstaben lässt sich erkennen, welche Bauwerft für das jeweilige Boot verantwortlich war. In unserem vorliegenden Fall handelt es sich um die Germaniawerft Kiel.

B steht für Blohm und Voß in Hamburg, H Howaldtswerke Kiel und Ww Kaiserliche Werft Wilhelmshaven, um ein paar Beispiele zu nennen.

Stapellauf der G 39 war 16.01.1915 und bereits sieben Monate später am 20.08. wurde das Boot in Dienst gestellt.

Die G 39 nahm an der Schlacht von Jütland teil und übernahm die Führung der 1. Torpedoboot-Flottille. Am 22.11.1918 in Scapa Flow interniert und dann schließlich am 21.06.1919 dort selbst versenkt.

Technische Daten:
Verdrängung: 1.051t
Länge: 79,5m
Tiefgang: 8,33m
Geschwindigkeit: 34,5kn (64km/h)
Besatzung: 83 Mann
Bewaffnung: 3 x 8,8cm SK L/45 Kanonen
2×2 500mm Torpedorohre
2×1 500mm Torpedorohre
24 Minen

Zum Modell

In einer kleinen Faltschachtel kommt es daher. Das Deckelbild ist wie das Modell minimalistisch, aber dennoch sehr ansprechend. Besonders der Hintergrund mit der angedeuteten Seekarte gefällt mir.

 

 

Um gleich eines Vorweg zu nehmen, die Anleitung befindet sich auf der Rückseite und die Farbgebung an der Seite:
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Der Bausatz kommt mit einem Spritzling aus und die Bauteile für den Schiffsrumpf liegen einzeln bei:

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Flyhawk nimmt dem Bastler die Entscheidung ab, ob Vollrumpf oder Wasserlinienmodell. Es geht nur die Variante Wasserline. Finde ich persönlich etwas schade, für diejenigen, die ihre Schiffe lieber in Gänze darstellen wollen.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass alle Teile sehr schön gegossen sind:

Wer die Bilder genau betrachtet wird feststellen, dass auf dem Spritzling „G-37…“ steht und „2014“. Einen Bausatz mit der Bezeichnung habe ich nicht finden können. Es gibt allerdings ein Set, welches die SMS Lützow und ein G-37 beinhaltet. Dies kam 2014 erstmalig auf den Markt. Da es sich um die gleiche Schiffsserie handelt tut dies aber in der Bezeichnung, G 37 / G 39 keinen Abbruch.

Kleine Flaggendecals liegen dem Bausatz auch noch bei:
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Fazit
Ungebaut würde ich hier eine Kaufempfehlung aussprechen. Ich habe noch einen Upgrade-Satz mit Ätzteilen und Geschützrohren gefunden. Mal schauen ob ich mir das „antue“.

Erhältlich bei: Modellbau König

Stephan Drewes, Modellbaustammtisch Recklinghausen