Mit der gerade erschienen Harrier GR.7/9 greift Eduard auf das bewährte Konzept zurück, hochwertige Kits anderer Hersteller in einer Limited Edition mit eigenem Zubehör nochmals aufzuwerten und in einer gefälligen Aufmachung auf den Markt zu bringen.
Vorbild
Die Harrier GR.7/9 basiert auf der von McDonnel Douglas entwickelten Harrier AV-8 (Harrier II) und stellt quasi die britische Version des Musters in den höheren Ausbaustufen dar. Die Version GR.7 wurde von 1990 bis 1992 gebaut und fiel bereits 2011 dem Beschluß der britischen Regierung zum Opfer, alle Harrier II aus Kostengründen stillzulegen. Das US Marine Corps kaufte 2011 fast alle britischen Maschinen als Erstatzteilspender.
Bausatz
Der prall gefüllte, stabile Karton enthält 16 Spritzlinge, davon zwei transparent, und der Rest in hellgrauem Kunststoff. Insgesamt warten ca. 160 Kunststoffteile auf die Montage. Eduard hat aus der eigenen Brassin-Reihe den Schleudersitz sowie die Räder in Resinguß beigefügt, dazu zwei Platinen mit insgesamt über 90 Teilen. Ein kleiner Klarsichtbogen für die Headup-Displays sowie vorgestanzte Lackiermasken runden das Bild ab.
Die Kunststoffteile stammen von Hasegawa und sind von exzellenter Qualität. Ich konnte keine sichtbaren Auswerfermarken oder Sinkstellen finden. Die Details sind scharf konturiert und Grat ist praktisch fast nicht vorhanden.
Werfen wir einfach einen Blick auf die einzelnen Gußrahmen mit ein paar Detailfotos, die für sich sprechen:
Die folgenden Teile sind zweimal vorhanden:
Waffenpylone, Rumpfnase…:
Leitwerk, Armaturentafel…:
Cockpitrahmen, Rumpfteile, Betankungssonde:
Tragflächenteile:
Weitere Tragflächenteile:
Rumpfhälfte:
Andere Rumpfhälfte, Triebwerkseinlaß, Cockpitwanne:
Leitwerk, Kleinteile:
Kleinteile, Schleudersitz…; die hantelförmigen Teile rechts nehmen die Triebwerksauslässe auf und sorgen für beidseitig synchrone Asurichtung:
Die Klarsichtteile sind sehr transparent, sauber und ohne Schlieren:
Wie bei vielen modernen Kits muß eine Gußnaht auf der Haube beseitigt werden, aber das sollte mit den geeigneten Schleif- und Poliermitteln keine Hürde darstellen.
Genial der angegossene „Schutzschild“ zur Vermeidung von Schäden und Kratzern der Haubenteile:
Die Polycaps dienen zur Aufnahme der Treibwerksauslässe, der Zettel deutet die japanische Herkunft der Hauptteile an:
Die PE-Platine mit den unbedruckten Teilen wertet vor allem den Außenbereich auf. Über die Qualität braucht man eigentlich nichts zu sagen, hier wird im positivsten Sinne der gewohnt hohe Eduard-Standard geboten, sprich: Tadellose Qualität, gute Handhabung ohne übertrieben filigrane oder kleine Teile:
Die Platine mit den Cockpitteilen ist in sehr guter Qualität vorgedruckt, wie immer eine willkommene Erleichterung beim Bau. Etwas Alterung oder Verschmutzung sollte trotzdem unbedingt erfolgen:
Der kleine Folienbogen für das HUD:
Und zur Erleichterung der Maskierarbeiten die bekannten vorgestanzten Eduard-Express Mask:
Die Resinteile für den Sitz und die Räder sind von allerfeinster Qualität und ohne jeden Makel gefertigt. Aus meiner Sicht eine hervorragende Verfeinerung des Basis-Kits. Auch hier sagen die Bilder mehr als Worte:
Wie so oft bei den Limited Editions ist der Decalbogen das Sahnehäubchen. Der Druck von Cartograf garantiert hauchdünne, gut deckende und absolut saubere Markierungen. Auch die feinen Stencils sind vorhanden:
Die Markierungen bieten die Wahl zwischen sechs Maschinen in abwechslungsreichem Design. Hier werden wohl die meisten Modellbauer ihren Favoriten finden. Die Farbtafeln gehen auch auf die jeweilige Vorbildmaschine ein, darum (und weil ich die so schön finde) wie immer etwas ausführlicher:
Zu guter letzt die Anleitung. Was soll ich viel sagen? Übersichtlich, detailiert, in Form eines farbig gedruckten, 16-seitigen Hefts. Rundum gelungen, und für mich ist Eduard die Meßlatte, was Anleitungen angeht:
Fazit:
Die neue Harrier von Eduard ist für mich nah dran am perfekten Bausatz. Eine exzellente Basis von Hasegawa, ergänzt mit viel Zubehör, in einer schönen Aufmachung mit toller Anleitung. Hier läßt sich ohne weitere Zukäufe ein Top-Modell bauen, und wer mag, findet im Eduard-Sortiment noch weitere Sets, die selbst dieses Modell noch aufwerten (darauf gehen wir in Kürze in einem getrennten Artikel ein).
Bei der gebotenen Qualität und Ausstattung zum fairen Preis gibt es von mir ein freudiges:
Absolut empfehlenswert!
Erhältlich ist der Bausatz beim Eduard-Fachhändler oder direkt im Shop des Herstellers.
KlausH