Die AH-1G von ICM geht heute in die zweite Runde mit der späten Version!
Die frühe Version der Cobra haben wir ja bereits hier ausgiebig vorgestellt. Die erste Frage die sich nun natürlich stellt lautet: Worin unterscheiden sich die frühere und später Version der AH-1G überhaupt?
Das auffälligste Merkmal einer späten AH-1G ist die Tatsache, dass der Heckrotor in Flugrichtung rechts angebracht wurde. Ebenfalls eine Verbesserung die während der Produktion eingeführt wurde war die Einführung eines Landescheinwerfers unterhalb der Nase.
Somit sind die meisten Gussäste bereits von der frühen Version bekannt. Lediglich Gussast „F“ ist hier neu. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Wer möchte kann mit dem Bausatz der „late“ Version auch eine „early“ Maschine bauen – bis natürlich auf die Decals.
Gussast „A“
Und es geht dann auch schon gleich richtig los mit den beiden Rumpfhälften.
Ein echter Knaller sind natürlich die feinen Nietenreihen, aber auch die Polsterung der Innenlebens ist wunderbar geraten!
Gussast „B“
Und weiter geht es mit den Rotorblättern und dem Seitenleitwerk.
Schön zu erkennen sind die beiden unterschiedlichen Seitenleitwerke (früh und spät). Auch hier machen die feinen Nietenreihen richtig Lust darauf direkt mit dem Bau zu beginnen.
Gussast „C“
Und weiter mit Bodengruppe, Kufen und Rotorteilen. Interessantes Detail am Rande: Neben den Kufen die sowohl für die frühe als auch später AH-1G benötigt werden (breite Befestigungsstreben) finden sich auch ein paar Kufen mit runden, dünneren Befestigungsstreben – ein Hinweis auf eine vielleicht erscheinende AH-1S/Q?
Detail am Rande: Nachdem die ersten AH-1 unangenehme Bekanntschaft mit hitzesuchenden Raketen vom Typ Strela gemacht hatten begann man damit, die Abgase des Motors nach oben weg zu lenken. ICM hat sich dieses Details angenommen und liefert am Gussast „C“ eine solche Umlenkvorrichtung mit – sehr schön!
Ebenfalls sehr erfreulich ist die Beigabe eines Rangiergestells mir Reifen auf das man die AH-1 optional stellen kann. Dioramenbauer wird es freuen. Fehlt nur noch ein Zugmaschine in 1:32 …
Die Instrumentenbretter sind ebenfalls recht gelungen.
Gussast „D“ 2x
Natürlich dürfen auch die verschiedenen Waffensysteme nicht fehlen. Hier hat ICM so einiges eingepackt:
- XM 200
- XM 18 Minigun
- XM 157
- XM 158
Der jeweils mögliche Waffenmix wird am Ende der Bauanleitung nachvollziehbar beschrieben bzw. dargestellt.
Daneben finden sich noch Teile die aussehen wie TOW Raketen – noch ein Hinweis auf eine vielleicht kommende AH-1S/Q ?
Gussast „F“
Komplett neu ist der Gussast mit dem XM 35 Waffensytem.
Neben der Vulcan M61 (bzw. M195), die auf 750 Schuss/Minute gedrosselt wurde, gibt es natürlich auch die bulligen Munitionskanister mit jeweils 950 Schuss Munition.
Klarsichtteile
Bei einem solchen „Gewächshaus“ als Modell kommt den Klarsichtteilen ein besonderer Stellenwert zu.
Zum Glück sind die großen Teile absolut klar gefertigt und es gibt keine Schlieren oder Einschlüsse zu erkennen.
Decals
Der Decalbogen ist recht umfangreich geworden mit schönen Decals für die Instrumententafeln, jeder Menge Wartungshinweisen und natürlich auffälligen „Shark Mouths“.
Anleitung
Die Bauanleitung ist absolut klar und leicht verständlich gestaltet. Hinweise auf Unterschiede bzgl. der baubaren Versionen sind ebenfalls klar und verständlich beschrieben. Zur Erstellung eigener Masken hat ICM auch hier wieder im Handbuch entsprechende Vorlagen abgedruckt. Einfach Folie auflegen, entlang der Konturen ausschneiden und Masken dann auf die Klarsichtteile kleben. Lediglich der Druck der darstellbaren Maschinen ist recht dunkel geraten. Das Olive Drab der Maschinen wirkt fast schon schwarz.
Insgesamt gibt es die Möglichkeit 3 verschiedene Maschine darzustellen:
- AH-1G 68-17074 „the GLADIATOR“, C Troop , 16th Cav, Can Tho, January 1972
- AH-1G 68-15031 „PAndora’s Box“, 238th AWC, Vietnam, 1971
- AH-1G 68-15012 „#1 Du Me Mi“, F Troop, 4th Cav, Phu Bai, 1972
Farbprofile zu den 3 Maschinen sind auch zu finden in:
Osprey Combat Aircraft 41 – US Army AH-1 Cobra Units in Vietnam von Jonathan Bernstein.
Fazit:
ICM hat hier definitiv seine Hausaufgaben gemacht und das Rechercheteam hat sich definitiv ein Log verdient. Basierend auf den Rechercheergebnissen haben aber auch Designer und Formenbauer einen Top Job geleistet. Die Detaillierung und Gussqualität ist absolut Top, die Aufteilung in einzelne Bauteile bzw. Baugruppen wirkt schlüssig und sinnvoll. Bastelspaß ohne Over Engineering! Ob für die AH-1 nun 1:35 oder 1:32 der „richtige“ Maßstab gewesen wäre liegt ganz offensichtlich im Auge des Betrachters bzw. aus welchem Blickwinkel man die Sache betrachtet. Dies ändert aber nichts daran, dass ICM hier wieder einen wunderschönen Bausatz abliefert der problemlosen Bastelspaß verspricht!
Absolut zu empfehlen!
Erhältlich beim Modellbauhändler Ihres Vertrauens.