Auch wenn auf dem Karton in großen, freundlichen Buchstaben „NEW“ steht: Die aktuell erschienene HMS INVINCIBLE von Revell ist eine Wiederauflage des Dragon-Kits von 1998. Dennoch lohnt sich der Kauf immer noch, um dem Fazit vorzugreifen.
Laut Revell stellt der Bausatz den Bauzustand des Falkland-Kriegs dar, also praktisch den Urzustand um 1982. Dort konnte sich das damals brandneue Flagschiff der britischen Marine bewähren und zeigen, daß das Konzept eines rein auf Senkrechtstarter ausgelegten Carriers absolut einsatztauglich ist.
Der Karton enthält 6 Gußäste mit insgesamt ca. 120 Teilen. Aus der Herkunft wird kein Hehl gemacht, prangt doch gut sichtbar das „Dragon“-Emblem auf den Rahmen. PE-Teile sind nicht enthalten.
Hier die Gußrahmen im Überblick.
Rumpf:
Harriers, Helikopter, Beiboote… Dieser Gußast liegt 2x bei.
Weiter geht es mit Bewaffnung und einer Sea Lynx. Von diesem Rahmen werden nur wenige Teile verwendet.
Deckteile:
Sockel:
Der Guß der Teile ist sehr ordentlich, wie die folgenden Detailfotos zeigen. Die Details sind auch nach heutigen Maßstäben aus meiner Sicht sehr akzeptabel.
Feine Andeutung der Relings:
Die markanten Kamine:
Weitere Rumpf-Details:
Die Bewaffnung ist gut gestaltet, allerdings wird von diesem Rahmen nur weniges verwendet für die dargestellte Version. Dennoch sind die Teile einen näheren Blick wert.
Die Sea Lynx ist sehr brauchbar, auch wenn die Rotorblätter schon ein bißchen nach PE-Ersatz rufen.
Die Sea Kings sind ebenfalls durchaus gut gemacht für den Maßstab.
Der Rotor der Sea King ist sinnigerweise deutlich feiner als der der Sea Lynx.
Auch die Bordwände brauchen sich nicht zu verstecken.
Die Harrier ist nicht High End, aber auf jeden Fall gut zu verwenden.
Die angespritzten Ankerketten machen eine gute Figur.
Vielleicht das einzige große Manko des Kits sind die seeehr prägnanten Deckstrukturen, die wohl dazu angelegt sind, die Markierungen einfach bemalen zu können. Aber ab geht bekanntlich leichter als dran, insofern ist diese Macke mit ein wenig Schleifarbeit leicht zu beheben.
Auch hier sieht man den Formen ihre 22 Jahre nicht an, die Qualität ist immer noch sehr gut.
Die Decals sind recht fein gedruckt wie immer bei Revell. Vielleicht ein wenig dick, aber insgesamt sehe ich keinen Grund zur Klage.
Es läßt sich natürlich nur die eine Version von 1982 darstellen.
Die Anleitung im aktuellen Revell-Style läßt auch Einsteiger sicher nicht verzweifeln. Die Farbangaben sind traditionell als Mischorgie der hauseigenen Farben dargestellt.
Hier komplett zum Durchblättern.
Fazit
Der inzwischen 22 Jahre alte Bausatz ist auch in der erneuten Wiederauflage kein Fehlkauf. Die Details haben nicht die allerletzte Feinheit und Schärfe der aktuellen Top-Kits, aber verstecken müssen sie sich ganz sicher nicht. Aus der Schachtel entsteht ein sehr ordentliches Modell des britischen Flugzeugträgers, und wer mehr Details mag, kann zu den PE-Teilen von White Ensign Models greifen, die das Modell auf ein ganz anderes Niveau heben. Es gibt dort zwei Sets in unterschiedlichem Umfang (Klick und Klick). Auch die Bordmaschinen lassen sich ggf. durch aktuellere Alternativen ersetzen, aber das ist alles kein Muß.
Wer ein Waterline-Modell möchte, muß zur Säge greifen, aber ansonsten ist der Bausatz auch für den nicht zu ungeduldigen Einsteiger geeignet.
Kleine Wermutstropfen sind das Deck mit den erhabenen Gravuren (leicht zu beheben) und die aus meiner Sicht etwas unseriöse Kennzeichung als Neuheit (mein rein subjektiver Eindruck).
Insgesamt finde ich den Bausatz aber ungeachtet dessen
Sehr empfehlenswert
KlausH
Erhältlich ist der Bausatz beim freundlichen Revell-Händler eurer Wahl.