In unserer Reihe „Kit-Archäologie“ will ich heute einen nicht ganz so alten Bausatz besprechen, der meines Erachtens dennoch in die „Archäologie“ des Plastikmodellbaus passt …
Die Chasseurs Alpins (Groupe de combat France – Infanterie alpine 1939) erschienen zum ersten Mal 1977 und entstanden aus dem Bestreben des damaligen HELLER-Managements, neben Fahrzeugen im Militärmaßstab 1:35 auch passende Figuren zu produzieren, die der Modellbauer seinen Fahrzeugen zur Seite stellen konnte.
Und als französisches Unternehmen war klar, dass neben den verkaufsfördernden deutschen und alliierten Figuren unbedingt auch französische Soldaten im Programm sein mussten.
In der praktischen Stülpbox …
… finden sich drei graue Spritzlingen:
Damit können jedoch nicht nur drei Figuren gebaut werden – durch geschicktes Austauschen einzelner Teile erhält man die Möglichkeit, sechs verschiedene Posen zu realisieren. Allerdings benötigte man dafür eine zweite Packung!
Für die Entsheungszeit sind die Figuren recht ordentlich gemacht:
Ok – die Gesichter sind etwas überzeichnet:
Aber in der Realität, ohne Makro, geht das noch als ganz akzeptable durch!
Die recht übersichtliche Bauanleitung entspricht dem damaligen Zeitgeschmack …
… und ich muss gestehen: Ich finde sie schöner als die neuen bunten Anleitungen – aber das hat sehr wahrscheinlich eher nostalgische als rationale Gründe!
Die aktuelle Wiederauflage …
… hat einen immensen Vorteil gegenüber der Erstauflage:
Es liegen nun 6 Figuren bei (je 2x die originalen Gussrahmen) – somit können weitere Variationen realisiert werden, wie hier gut zu sehen:
Die Bauanleitung ist nun farbig gestaltet:
Und auf der Schachtelrückseite finden sich einige nützliche Angaben:
Fazit
Die Chasseurs Alpins/French Mountain Troops stellen trotz ihres Alters eine willkommene Bereicherung des gerade bei französischen Figuren nicht unbedingt reichhaltigen Sortiments dar und mit den schön gemachten Figuren lassen sich hübsche kleine Vigneten umsetzen.
Diese Wiederauflage ist erhältlich bei Modellbau Universe.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen