Keine „Kit-Archäologie“ im hundertprozentigen Wortsinne, weil ich mich im Folgenden mit der aktuellen Wiederauflage dieses HELLER-Klassikers beschäftige, aber dann doch wieder …
Denn die Erstauflage unserer kleinen Potez erschien im Jahre 1967 in der damals zumindest für Frankreich revolutionären „Musée 72“-Reihe: „Revolutionär“ deswegen, weil sich endlich ein französischer Hersteller der weniger bekannten Flugzeuge der Armée de l´Air des Jahres 1940 annahm und damit eine ganze Serie von Bausätzen schuf, die heute unter Sammlern Kultstatus haben!
Schön, dass der neue Besitzer GLOW2B hier auf die HELLER-Tradition Rücksicht nimmt:
Fabriqué en France – und zwar im HELLER-Stammwerk in Trun! Wie man sieht, müssen solche Übernahmen nicht unbedingt das Ende von Traditionen bedeuten und GLOW2B beweist, dass es auch anders geht!
Danke hierfür nach Radevormwald!
In der praktischen Klappbox finden sich die Teile unserer Potez 63-11:
Wie man gut erkennen kann, besteht die Box aus recht dünnem Material – und die Eindellungen links lassen erahnen, dass bei etwas rauerem „Handling“ die Box durchaus Schaden nehmen könnte! Und da die Spritzlinge tatsächlich die gesamte Breite der Schachtel ausfüllen, besteht auch die Gefahr, dass sich die Gussrahmen im ungünstigsten Falle mit verbiegen könnten. Daher wünsche ich persönlich mir für die Zukunft etwas stabilere Boxen – die Bausätze hätten es verdient!
Doch genug der „Meckerei“ – der Kit selbst lässt Heller-Fans in vergangenen Zeiten schwelgen. Nostalgie pur!
Hier die beiden Rumpfhälften – zeitbedingt mit erhabenen Strukturen außen und wenigen Details im Innenbereich:
Auf dem folgenden Photo ist sehr gut das fast schon transparente dünne Material zu sehen, aus dem der Bausatz gefertigt ist:
Beim Verkleben hat das jedoch keinerlei negative Auswirkungen!
Die beiden oberen Tragflächenhälften …
… sowie die untere durchgehende Hälfte (sehr praktisch für die korrekte Ausrichtung zum Rumpf!) mit dem angegossenen Spritzling für das Leitwerk und die Motoren/Fahrwerke:
Der kleine Gussrahmen mit den rudimentären Cockpitteilen – es handelt sich um einen 53 Jahre alten Kit!
Die separat verpackten Klarsichtteile …
… sind angesichts des Alters der Form noch ganz ordentlich transparent:
Die Bauanleitung ist „retro pur“:
Diese Explosionszeichnungen stellen jedoch Anfänger durchaus auf die Probe – einige Teilezuordnungen sind recht unklar (Fahrwerke), dass sie durchaus zu Problemen beim Bau führen können.
Vielleicht sollte man sich in Zukunft auf etwas modernere Montageanleitungen besinnen.
Der recht große Decalbogen beinhaltet neben den originalen Markierungen noch zwei weitere Bemalungsvarianten – auffällig das unterschiedliche Blau der4 Kokarden und der Trikolore an den Seitenleitwerken!
Die in Zusammenarbeit mit den Machern der „Ailes Francaises“ recherchierten Markierungsvarianten:
Die Vichy-Streifen sind einfach unwiderstehlich und dreimal dürft ihr raten, wie „meine“ Potez dekoriert sein wird!
Fazit: Gewiss gibt es den wesentlich besser detaillierten Bausatz unserer Potez von AZUR/FRROM – aber wer könnte dem Charme dieses HELLER-Klassikers widerstehen? Zumal bei einem konkurrenzlosen Preis von unter 20 Euro!
Ich freue mich schon auf den Zusammenbau „aus der Schachtel“ und werde davon berichten!
Erhältlich ist dieser Klassiker bei Modellbau Universe.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen